Star Trek TNG - Doppelhelix 04 - Quarantäne
achtundvierzig Stunden«, sagte sie düster. »Und es sind wahrscheinlich schon vierundzwanzig Stunden vergangen. Ich mache mir mehr Gedanken darum, wie wir Sie davor bewahren, sich ebenfalls anzustecken.«
Riker, der nicht wusste, was er tun sollte, trat einen Schritt auf sie zu. Doch sie wich zurück. »Nein, Lieutenant! Sie müssen sich schützen, auch wenn es wahrscheinlich schon zu spät ist. Ich werde immer kränker, und Sie müssen sich von mir fernhalten.«
»Nein, ich muss uns beide von hier wegbringen«, schwor Riker. »Und das rechtzeitig, um Sie zu retten.«
Durch das offene Fenster des zweiten Schlafzimmers fiel sein Blick auf die blaue Silhouette des Ozeans. Wie er sich bis zum wogenden Horizont erstreckte, schien er so groß wie der Weltraum zu sein. Das Geräusch der Brandung drang hinein, die den Sand ihrer kleinen Insel jedes Jahr um ein paar Zentimeter abtrug. Die Zeit hing schwer über ihnen, und die Freiheit schien Äonen entfernt zu sein, in einem anderen Universum.
Da dämmerte es Riker, dass die
Zeit
ihr neuer Gegner war.
10
Dr. Gammet und Dr. Kincaid grinsten. Tuvok wirkte ebenfalls sehr zufrieden. Die Patientin, die vor ihnen in dem sterilen Raum lag, war nicht krank, trug aber zwei der Prionen in sich, die die Seuche verursachten. Wenn das dritte Prion dazukäme, würden sie sich zu dem Multiprion zusammenschließen, das die Infektion verursachte. So viel hatte B’Elanna Torres verstanden.
Sie war auf der Brücke der
Spartacus
gewesen, hatte nach Riker und Shelzane gesucht und gleichzeitig Computermodelle für die Forscher durchlaufen lassen, als sie in den Frachtraum gerufen worden war. Die Ausstattung der Stemenflotte hatte sich hervorragend mit der des IGV ergänzt und ein hochmodernes Labor ergeben. Und nun hatten sie ihren ersten Erfolg. Sie konnte die Aufregung der anderen spüren, aber sie war sich bezüglich deren Grund nicht so sicher.
Sie starrte durch die Trennscheibe auf die Helenitin, die bewusstlos auf dem Metalltisch lag. »Warum ist es gut, dass diese Frau fast krank ist?«, fragte sie Tuvok.
»Weil sie ein Prion in sich trägt, das wir bei den anderen Dalgrenem bis jetzt nicht entdeckt haben«, antwortete Tuvok. »Und wir können ihre genauen Bewegungen zurückverfolgen. Sie ist erst vor drei Wochen, noch vor der Quarantäne, auf Dalgren angekommen. Sie stammt von einem kleinen Kontinent bekannt als Santos. Dieser liegt östlich von Padulla, also breitet sich die Infektion möglicherweise nach Westen aus.«
Torres sah die bewusstlose Frau voller Mitleid an. Sie fand, dass sie mit dem rundlichen Gesicht und der hohen Stirn größtenteils wie eine Argrathi aussah. »Also fliegen wir zu diesem anderen Kontinent?«
»Ein paar von uns schon«, erwiderte Dr. Kincaid, eine Frau mittleren Alters, die selten lächelte, es aber nun tat. »Dr. Gammet hält es für eine gute Idee, wenn Sie mit ihm nach Dalgren zurückkehren.«
»Warum?«
»B’Elanna«, sagte Dr. Gammet mit großväterlicher Geduld. »Präfekt Klain erwartet Sie seit Stunden zum Abendessen. Es ist jetzt mitten in der Nacht. Er wartet schon sehr lange.«
»Aber wir haben noch so viel zu tun …«
»Der Präfekt hat all unseren Wünschen entsprochen«, mischte sich Tuvok ein. »Wir sollten seinen ebenfalls entsprechen. Diese Mission hat eine diplomatische Komponente, und eine Person für diese Aufgabe abzustellen, ist ein annehmbarer Gebrauch der Ressourcen. Ich würde Ihnen raten, Zeit mit dem Präfekten zu verbringen und Informationen zu sammeln.«
»Also gut«, murmelte Torres und berührte ihren Kommunikator. »Torres an Brücke.«
»Chakotay hier.«
»Dr. Gammet will, dass ich mit ihm auf den Planeten zurückkehre und Diplomat spiele. Es tut mir leid, aber ich konnte keine Spur von Riker und Shelzane entdecken.«
»Das Institut auf Padulla ist wahrscheinlich verlassen«, unterbrach Dr. Gammet. »Die Mitarbeiter sind sicherlich nach Hause gegangen, um bei ihren Clustern und Familien zu sein.«
»Haben Sie das gehört?«, fragte Torres.
»Ja. Wir werden weitersuchen«
, versicherte Chakotay.
»Sie müssen schließlich irgendwo da drin sein. Gehen Sie ruhig runter und versprühen Sie Ihren Charme. Und versuchen Sie auch, etwas zu schlafen.«
»Schlaf? Was ist das?« Torres stieg auf die Transporterplattform und signalisierte dem weißhaarigen Arzt, sich zu ihr zu gesellen. »Dr. Gammet, lassen Sie uns zu Abend essen.«
»Sie werden auf mich verzichten müssen«, sagte er verschmitzt. »Ich bin
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