Star Trek TNG - Doppelhelix 04 - Quarantäne
Haus. Dort zog er ihr die nassen Sachen aus, trocknete sie ab und legte sie ins Bett. Nachdem er das Zimmer saubergemacht hatte, stand er an der Tür zur Terrasse und beobachtete abwechselnd Shelzane und die Doppelmonde, die über der schwarzen See schwebten.
»Lieutenant!«, krächzte eine heisere Stimme.
Er eilte an ihre Seite. »Sind Sie in Ordnung? Kann ich Ihnen etwas bringen?«
»Später vielleicht ein wenig Suppe«, flüsterte sie. »Aber zuerst habe ich eine Bitte.«
»Was Sie wollen.«
»Wenn ich sterbe, will ich, dass Sie meinen Körper diesen Kreaturen überlassen.«
»Was?«, rief Riker schockiert.
»Wie die meisten Benziten glaube ich an Erneuerung. Also geben Sie meinen Körper den Meereskreaturen … so profitieren sie von meinem Tod. Keine Sorge, ich habe die Ärzte sagen hören, dass die Tierwelt von der Seuche nicht betroffen ist.«
»Sie werden nicht sterben«, erwiderte Riker ohne viel Überzeugung in der Stimme.
»Sie sind ein schlechter Lügner, Lieutenant«, krächzte sie, bevor die Worte in einem starken Husten untergingen. Als sie sich ein wenig erholt hatte, fügte sie hinzu: »Meine veränderte Lunge wird wahrscheinlich als Erstes versagen. Womöglich ersticke ich.«
»Das werden Sie ni…« Er hielt inne. »Was soll ich tun?«
Ihre wässrigen Augen wirkten krank, aber seltsam friedlich. »Wenn meine Lunge in dieser Atmosphäre versagt, sollte es schnell gehen.«
Riker senkte den Blick. Er konnte nichts mehr sagen, da er einen Kloß im Hals hatte. Schließlich krächzte er: »Sie haben mir das Leben gerettet … ich will …« Er versuchte es, brachte aber nichts mehr heraus.
»Ich weiß.« Sie nickte schwach. »Da ist noch eine Sache … Sie haben mir nie erzählt, warum das Sicherheitssystem der Sternenflotte Sie für einen Commander hält.«
Riker konnte nicht anders, als zu lachen. »Das ist eine tolle Geschichte. Wenn Sie
das
hier für einen Schlamassel halten, warten Sie ab, bis ich Ihnen erzählt habe, was mir vor zehn Jahren passiert ist …«
B’Elanna Torres und Tuvok standen vor der glänzenden Metalltür im nördlichen Tor des Instituts für Genetische Verbesserung auf Astar. Sie stampfte verärgert mit dem Fuß auf, da sie nun schon seit einer Viertelstunde warteten – ohne eine Reaktion auf ihre Anwesenheit zu erhalten. Es schien nicht so, als würde man sie noch erkennen und hereinlassen. Tuvok stand gefasst und aufmerksam neben ihr, was ihre Ungeduld noch stärker anfachte.
»Wir sollten zu Klain gehen«, murmelte sie. »Vielleicht kann er sie dazu bringen, uns reinzulassen.«
»Die Tatsache, dass sie uns aus dem Weg gehen, ist sehr bezeichnend«, sagte Tuvok.
Torres sah ihn finster an. »Tja, Sie können ja meinetwegen den ganzen Tag hier stehen und das bezeichnend finden, aber ich würde gerne etwas erreichen.«
Er sah sie mit hochgezogener Augenbraue an. »Haben Sie denn etwas erreicht, als ich Sie kontaktiert habe?«
»Nein«, gab sie zu. »Ich habe mich durch den Morgenröte-Cluster gefressen. Diese Leute haben richtiges Essen.«
»Wir müssen die Informationen überprüfen, die ich erhalten habe.«
Torres sah ihn noch eine Spur finsterer an. »Denken Sie wirklich, dass die Heleniten sich mit dieser Seuche gegenseitig umbringen wollten?«
»Sie sind zur Hälfte Mensch«, erwiderte Tuvok. »Menschen haben mit entsetzlicher Regelmäßigkeit biologische Waffen gegeneinander eingesetzt.«
»Aber das hier sind keine Menschen! Heleniten sind doch so viel kultivierter.« B’Elanna schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid, aber für mich klingt das so, als hätte dieser Ferengi einfach nur versucht, eine Mitfahrgelegenheit zu ergaunern.«
»Das ist möglich«, gab Tuvok zu. Er blickte den Bereich direkt über der Tür an und sprach laut. »Wenn wir diese Information nicht mit Dr. Gammet besprechen können, werden wir die kleineren Gentechnikunternehmen kontaktieren müssen. Vielleicht sind sie uns gegenüber etwas offener. Lassen Sie uns gehen.«
Der Vulkanier drehte sich abrupt um und ging davon. Bevor B’Elanna auch nur einen Schritt tun konnte, um ihm zu folgen, öffnete sich die Metalltür.
»Das wurde ja auch Zeit«, beschwerte sie sich, während sie in den Komplex marschierte, Tuvok dicht hinter sich.
Sie gingen den abschüssigen Gang entlang, der ihnen inzwischen eher vertraut als fremd vorkam, und betraten den Turbolift. Tuvok überraschte Torres dadurch, dass er sofort seinen Trikorder aufklappte. Sie sah ihm dabei zu, wie er konzentriert
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