Star Trek TNG - Doppelhelix 04 - Quarantäne
auf die Anzeige starrte, während sie das übliche Schwindelgefühl durchlief.
»Wie ich es mir gedacht hatte«, sagte Tuvok. »Wir wurden transportiert.«
»Was?«, fragte B’Elanna. »Sind Sie sicher?«
»Die Abschirmung macht eine genaue Messung schwierig, aber wir befinden uns tief unter der Planetenoberfläche – und nicht nur hundert Meter, wie uns gesagt wurde. Wenn meine Vermutung stimmt, sind die IGV-Komplexe überall auf Helena nichts weiter als leere Monumente mit Verteidigungssystemen. Es gibt nur ein echtes Institut, und die Turbolifte aller Imitationen schicken die Besucher durch Transporter dorthin.«
Die Türhälften öffneten sich zischend, und ein mürrischer Dr. Gammet stand vor ihnen. Durch seine gebückte Haltung wirkte er kleiner als je zuvor. »Sie haben recht, Mr. Tuvok – ja, das haben Sie. Abgesehen von ein paar verstreuten Erholungseinrichtungen ist dies das IGV. Wir täuschen die Bevölkerung von Helena nun schon seit mehr als zweihundert Jahren, und nun müssen wir dafür bezahlen. Wir bezeichnen uns selbst als ‚Wundertäter‘, aber wenn das Volk auf der Suche nach einem Wunder zu uns kommt, sind sie uns gerade ausgegangen. Wir sind Schwindler … mit großen Gebäuden und einer Menge Taschenspielertricks.«
»Jemand auf diesem Planeten hat eine sehr hoch entwickelte Chimäre erschaffen und freigelassen«, beharrte Tuvok.
»Tja, wir waren es jedenfalls nicht!«, blaffte der kleine Arzt. »Das Institut wurde von diesem Ding ruiniert. Wir haben das Vertrauen der Leute verloren, und Fremde wurden in unsere Arbeitsprozesse eingeweiht. Die Pyramide von Padulla wird von Cardassianern belagert, und wir haben in einem halben Dutzend anderer Städte die Kontrolle verloren. Tatsächlich ist unser sicherster Flügel – dieser hier – nicht länger sicher.«
»Wie viele Räume wie diesen gibt es?«, fragte Tuvok.
»Achtzehn. Fünf von ihnen sind abgeschnitten – selbst ich komme nicht mehr rein. Wir wurden schwer sabotiert.«
»Warum haben Sie uns nichts davon erzählt?«, fragte Torres.
Der kleine Mann schluckte. »Stolz. Unglaube. Wir haben diesen Planeten jahrhundertelang kontrolliert, selbst dann noch, als die Cardassianer kamen. Wir haben sie bestochen und unsere Forschung mit ihnen geteilt – sie stellten kein Problem dar. Ja, wir hatten ein paar Konkurrenten, aber niemanden, mit dem wir nicht fertiggeworden wären … bis die Seuche kam. Nun ist über Nacht alles um uns herum zusammengebrochen.«
»Aber wer ist dafür verantwortlich?«, fragte Torres.
Gammet schüttelte den Kopf. Seine fleckige Stirn legte sich in nachdenkliche Falten. »Ich würde ja sagen, dass unsere Konkurrenten dafür verantwortlich sind, aber das glaube ich nicht. Diese Tat übersteigt ihre Fähigkeiten … irgendwie.«
»Wer sind Ihre Konkurrenten?«, fragte Tuvok. »Haben Sie eine Liste?«
Der kleine Mann nickte und ging zu seinem eleganten Schreibtisch. Aus einer Schublade zog er ein kleines Padd, das er Tuvok übergab. »Hier sind sie, mit allen Informationen, die ich über sie habe. Ich habe mit dem Gedanken gespielt, sie zu konfrontieren, aber irgendwie dachte ich immer, dass es nicht schlimmer werden würde. Nun, das ist es wohl doch.«
Während er die Informationen überflog, hob Tuvok eine Augenbraue. »Einer von ihnen ist Präfekt Klain.«
»Ja, ja«, sagte Gammet mit schiefem Grinsen. »Wir tolerieren einander nur. Ein solches Unternehmen zu gründen, selbst ein kleines, erfordert beträchtliches Kapital. Sie werden Helenas beste Familien auf dieser Liste finden.«
»Das ist doch lächerlich«, brummte Torres. »Präfekt Klain wird doch nicht seinen eigenen Planeten verwüsten, um sich einen geschäftlichen Vorteil zu verschaffen.«
»Das ist der Schluss, zu dem auch ich gekommen bin«, erwiderte Dr. Gammet und fuhr sich mit der Hand durch das wirre weiße Haar. »Wer also tut uns das an?«
Plötzlich erzitterte der Boden unter ihren Füßen, und die Lampen im Wartezimmer flackerten. Staub und abgeplatzte Farbe rieselten aus einem Riss in der Decke. Torres und Gammet sahen sich nervös um, während Tuvok das Padd schloss und es sicher in seiner Gürteltasche verstaute.
»Was geschieht gerade?«, fragte der Vulkanier ruhig.
»Cardassianer!« Dr. Gammet bewegte sich in Richtung Turbolift. »Wir haben die Patienten bereits evakuiert, und es sind nur noch ein paar Mitarbeiter hier. Wie Sie bereits festgestellt haben, sind unsere Einrichtungen durch Transporter miteinander verbunden,
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