Star Trek TNG - Doppelhelix 04 - Quarantäne
Leute fern. Lassen Sie es einfach abbrennen.«
»Es abbrennen lassen?«
, fragte eine erstaunte Stimme über den Komm-Kanal.
»Das ist korrekt. Lassen Sie niemanden in die Nähe, außer er trägt einen Schutzanzug. Es besteht eine … Biogefährdung.«
Chakotay seufzte erschöpft und sprang aus dem Hovercraft. »Ich glaube nicht, dass wir in dem Gebäude noch Informationen finden werden. B’Elanna, kontaktieren Sie das Schiff und lassen Sie sich hochbeamen. Ich bin sicher, dass Seska auf der Brücke Unterstützung gebrauchen kann.« Er ging davon.
»Wohin gehen Sie?«, fragte Torres.
»Zurück zum Samt-Cluster. Es gibt da einen Mann, mit dem ich sprechen muss. Ich habe das Gefühl, dass uns die Zeit davonläuft.«
Gul Demadak atmete erleichtert aus, als er die kodierte Nachricht auf dem verborgenen Schirm in seinem Arbeitszimmer las. Endlich konnte er das tun, was getan werden musste. Außerdem hatte er die gefährlichste Partnerschaft überlebt, zu der er sich jemals verpflichtet hatte. Wenn diese Nachricht nicht gekommen wäre, hätte er wahrscheinlich nur noch ein paar Tage, vielleicht nur Stunden gehabt, bevor er seinen Posten als militärischer Kommandant der EMZ verloren hätte. Er würde den Detapa-Rat und das Zentralkommando mit seinem nächsten Befehl sehr glücklich machen.
»Experiment vorzeitig abgebrochen«, hieß es in der Botschaft. »Gehen Sie rein und löschen Sie den Maquis aus. Erwarten Sie meinen Befehl für die Endlösung.«
Demadak wusste, was diese Endlösung bedeutete – das Ende des Problems Helena. Nun war sein Platz in der Geschichte und der nächsten großen Herrschaftsepoche der Cardassianischen Union gesichert.
Schnell schickte er eine weitere Nachricht: »Erwarten Sie meine Ankunft und beginnen Sie mit Phase zwei. Bereit machen für Phase drei.«
Die ganze Nacht schoss Thomas Riker durch die Dunkelheit. Er klammerte sich an die Holzplatte und zitterte in seiner nassen Kleidung. Im Inneren der Röhre wusste er nicht, ob Tag oder Nacht war, Meer oder Land, Himmel oder Hölle – ob er krank war oder nur erschöpft und halb irre. Er wusste nur, dass sein Überlebensinstinkt und der Drang nach Rache stärker waren als die Versuchung, loszulassen und es zu beenden, auch wenn dieser Gedanke niemals fern war.
Hast du all diese Jahre überlebt, Spott und Ungerechtigkeit ertragen, alles aufgegeben, wofür du gearbeitet hast … um zum Sterben nach Helena zu kommen?
Nein!
, antwortete die Stimme in Rikers Innerem.
Ich muss meinem Leben – und meinem Tod – eine Bedeutung verleihen. Ich lebe aus einem bestimmten Grund, und es gibt etwas, das ich tun muss
.
Riker war sich nicht mehr so sicher wie einst, dass er für eine Karriere in der Sternenflotte bestimmt war. Er dachte an die Liebe seines Lebens, Deanna Troi. Niemals hätte er sie gehen lassen dürfen. Wofür hatte er sie aufgegeben? Für eine Karriere! Was war denn schon eine Karriere anderes, als ein Haufen unzusammenhängender, oft unverständlicher Ereignisse, in denen man verzweifelt einen Sinn zu erkennen versucht? Das Einzige, was jemals Sinn ergeben hatte, war Deanna gewesen, und sie hatte er bereitwillig ziehen lassen.
Seine Finger und Beine waren furchtbar verkrampft, während er sich weiter an das Brett klammerte. Seinen dürftigen Essensvorrat hatte er im reißenden Strom verloren. Aber nichts davon war so wichtig wie die Erkenntnis, die ihn gerade überkam. Wenn er dies überlebte, würde er es wiedergutmachen. Er würde sich nicht länger vom Strom des Lebens treiben lassen, sondern ihn nach seinem Willen formen.
Zu seiner Überraschung fand er Trost in der Tatsache, die er seit zwei Jahren zutiefst verabscheute.
Ich bin nicht allein. Es gibt einen anderen William T. Riker auf der
Enterprise. Er würde diesen anderen Riker die unglaubliche Karriere machen lassen, die er immer für seinen Lebenssinn gehalten hatte. Tom Riker hingegen würde der Selbstlose sein – der, der sein Leben anderen widmete.
Er hatte den ersten Schritt getan, als er den profilträchtigen Posten auf der Brücke aufgegeben hatte, um ein medizinischer Kurier zu werden. Dann war er noch einen Schritt weiter gegangen, als er sich für eine Zusammenarbeit mit dem Maquis entschieden hatte. Er fragte sich, was er als Nächstes tun würde, um seine Persönlichkeitsentwicklung voranzutreiben.
Ohne Vorwarnung brach der künstliche Fluss unter ihm weg, und Riker stürzte kopfüber in die Dunkelheit. Unwillkürlich schrie er und schlug mit den
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