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Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts

Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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zu Thul erst vor Kurzem gesehen. Er hat mich seit etlichen Jahren nicht zu Gesicht bekommen, und Darg ist mir nie begegnet. Zweitens sind Sie Xenexianer. Sie haben eine höhere Sensibilität für solche Dinge. Davon abgesehen wusste ich nicht, ob ich Thul überhaupt persönlich gegenübertreten würde. Jedenfalls hat er mich nicht erkannt, und Darg auch nicht. Also sind wir sicher – vorerst jedenfalls. Wir müssen allerdings wachsam bleiben …«
    »Die Sache sah recht einfach aus, bis sie persönlich wurde«, sagte Calhoun gepresst.
    Picard blickte ihn verwirrt an. »Was meinen Sie damit?«
    »Lodec … der Danteri, den Sie gesehen haben …«
    »Ja? Was ist mit ihm?«
    »Er hat meinen Vater getötet.«
    Picards Augen weiteten sich besorgt. »Sind Sie ganz sicher?«
    »Absolut. Absolut sicher.« Er ging im Zimmer auf und ab wie ein gefangener Tiger. »Ich kann nur noch an meinen Vater denken, wie er geschrien hat … an das denken, was er getan hat … Picard … Hier sind sehr viele Leute. Man könnte es vertuschen.«
    »Was vertuschen?«
    »Ich könnte ihn töten und es so aussehen lassen, als wäre es ein zufälliger Gewaltakt. Es gibt genug anrüchiges Volk hier, sodass der Verdacht nicht auf mich fallen würde, und …«
    »Mac.« Picard packte ihn bei den Schultern, »Sie müssen sich auf das Wesentliche konzentrieren. Wir können uns nicht den Luxus erlauben, Gefühle ins Spiel zu bringen.«
    »Die Seele meines Vaters zur letzten Ruhe zu betten ist kein Luxus, Picard. Es ist eine Pflicht. Es muss getan werden.«
    »Nicht hier! Nicht jetzt!«, sagte Picard barsch. »Wenn Sie irgendetwas tun, das die Mission gefährdet, auf der wir uns befinden, Mac, nur wegen eines persönlichen Rachegefühls, werde ich …«
    »Werden Sie was? Mich degradieren? Mir auf die Finger hauen? Mir zehn Peitschenhiebe geben? Glauben Sie wirklich, dass es mich interessiert, was mit mir passiert?«
    »Wahrscheinlich nicht. Aber ich hoffe, dass es Sie interessiert, was mit allen anderen passiert. Mac … ich verstehe Ihre Wut und Frustration. Aber Sie dürfen sich jetzt nicht diesen Gefühlen hingeben. Es könnte alle und alles ruinieren. Wir müssen herausfinden, was Thul vorhat, und ihn daran hindern. Der Mackenzie Calhoun, den ich kenne, würde sein Bedürfnis nach Rache nicht über die Bedürfnisse derjenigen stellen, die auf ihn angewiesen sind.«
    »Dann kennen Sie Mackenzie Calhoun vielleicht noch nicht.«
    »Vielleicht nicht. Doch die brutale, schlichte Wahrheit ist, dass es Ihren Vater nicht wieder lebendig macht, wenn Sie Lodec töten … und es könnte zum Tod vieler anderer führen. Sind Sie bereit, das auf sich zu nehmen? Oder wollen Sie tun, was richtig ist?«
    »Wer weiß denn, was richtig ist, Picard? Sie?«
    »Nicht immer. Aber in dieser Sache … ja.«
    Langsam setzte sich Calhoun hin. Nachdenklich rieb er sich das Kinn. »In Ordnung. Vorläufig … vorläufig werde ich nichts gegen Lodec unternehmen. Aber ich sage Ihnen etwas, Picard … Ich hätte nie gedacht, dass es hundertmal schwieriger sein kann, nichts zu tun, als etwas zu tun. Können Sie sich vorstellen, wie das ist, Picard? Dass es da jemanden gibt, den Sie so sehr hassen … mit jeder Faser Ihres Seins, dass Sie nur noch seinen Kopf mit der einen Hand und sein Genick mit der anderen Hand festhalten und es mit einer raschen Bewegung brechen wollen?«
    Für einen Moment spürte Picard den kahlen und glänzenden Schädel und das Genick der Borg-Königin in seinen Händen – und die kathartische Befreiung, die mit dem wunderbaren Knacken einhergehen würde.
    »Ob Sie es glauben oder nicht – ich kann es mir vorstellen«, sagte er.
    Der Ruf war ergangen.
    Alle waren aufgefordert worden, in den großen Saal zu kommen, und sie taten es. Die Aufzüge in der Sphäre waren vollständig ausgelastet, weil die gesamte Population auf den Haupttreffpunkt zuströmte.
    Es waren auch jene da, die gezögert hatten. Obwohl sie wie versprochen mit den hunderttausend Barren Latinum gekommen waren, gab es noch immer Zweifel und Zwietracht. Doch die Enthüllung, dass die Sphäre tatsächlich existierte, genügte, um jede Besorgnis zu zerstreuen. Sie wussten, dass sie jetzt Teil von etwas Besonderem waren, etwas ungeheuer Bedeutendem in der gesamten Geschichte der Galaxis. Es gab noch immer Fragen und Bedenken, doch es gab auch genug Vertrauen, in Gerrid Thuls Plan. Darin, dass er wusste, was er tat.
    Und jetzt würden sie es erfahren. Alle ihre Fragen würden endlich und

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