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Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts

Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter David
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verbanden.
    In solchen Momenten hatte Frobisher kein Zeitgefühl mehr. Normalerweise fühlte er sich, als wäre er mindestens eine Stunde oder mehr innerhalb der Maschine. Doch er war nie länger als eine Minute dort.
    Diesmal dauerte es nur Sekunden. Und als er wieder auftauchte, waren seine Augen aufgerissen und sein Gesicht blass. Langsam blickte er zu Kendrow. »Was … haben Sie getan?«, flüsterte er.
    »Getan, Sir?« Kendrow wirkte verwirrt.
    »Sie haben … unser Abwehrsystem ausgeschaltet. Langsam, nach und nach, unmerklich … auf eine Weise, die der Computer nicht als Sabotageversuch registriert hat. Umgeleitete Systeme, abgezogene Energie …«
    Kendrow wollte protestieren, doch ein Blick von Frobisher genügte, um ihn zum Verstummen zu bringen.
    »… und Ihre Arbeit … hatte Auswirkungen auf die Chronometer«, fuhr Frobisher fort, als würde er von einem weit entfernten Ort sprechen. »Sie haben es wahrscheinlich nicht einmal bemerkt. Es war ein Unfall, ein unerwarteter Nebeneffekt Ihrer Manipulationen. Es hat die Chronometer beschleunigt. Deshalb schien die Zeit nur so zu verfliegen. Es war nicht nur subjektiv. Der Zentralcomputer funktioniert tatsächlich nicht mehr richtig und hat in der vergangenen Woche Stunden und Minuten verkürzt. Nachts im Schlaf haben wir noch mehr Zeit verloren. Inzwischen beträgt die Abweichung ungefähr zwölf Stunden, was bedeutet …«
    Kendrows Gesichtsausdruck zeigte angsterfülltes Begreifen. »Es … es tut mir leid …«
    »Was bedeutet … dass heute noch immer mein Geburtstag ist«, sagte Frobisher tonlos.
    In diesem Moment wurde die Station von etwas erschüttert, das von außen dagegen prallte. Frobisher, noch immer mit dem Omega 9 verbunden, spürte den Aufprall wie am eigenen Körper. Alarmsirenen ertönten in der Station, und der Omega 9 registrierte eine Gruppe Unbekannter, die soeben in einer der oberen Sektionen der Station materialisiert war. Ein Schiff, ein riesiges Kriegsschiff mit völlig unbekannter Signatur, schwebte in der Nähe der Station. Alle Sensoren und Frühwarnsysteme waren ausgeschaltet, genauso wie die Kommunikation und die Waffensysteme.
    Das war es also. Sein Schicksal, das ihm ins Gesicht starrte.
    Seltsamerweise hatte er sich noch nie so ruhig gefühlt. Er hatte sich so viele Jahre Sorgen gemacht, sich den Kopf zerbrochen, sich vor der Zukunft geängstigt, dass jetzt, da sie gekommen war, die Angst einfach verschwand. Stattdessen bündelte er seine Konzentration und tauchte mit größtmöglicher Geschwindigkeit und Präzision in den Omega 9 ein. Der gesamte Schaden, den Kendrow angerichtet hatte, lag vor ihm, und ihm blieben nur Sekunden, um zu entscheiden, was am wirkungsvollsten war. Schilde? Zu spät. Waffensysteme? Ebenfalls. All das war geschaffen worden, um es mit potenziellen Eindringlingen aufzunehmen, solange sie noch draußen waren. Doch unbekannte Feinde waren bereits in die Station eingedrungen.
    Kommunikation. Das war die einzige Hoffnung. Nur wenige Sekunden … doch eine Sekunde war für einen Computer etwas ganz anderes als für jeden anderen. Frobisher sah sich selbst im Omega 9, sah, wie sich seine Hände wie ein elektronischer Geist durch die Schaltkreise bewegten. Wie ein Vater, der liebevoll einen Kratzer am Knie seines Kindes küsst, damit es sich besser fühlt, löste Frobisher die Störungsknoten, die Kendrow geknüpft hatte. Kendrow, gütiger Himmel, wie konnte Kendrow ihm das nur antun? Er hatte den Mann sorgfältig aus einer Gruppe von siebenundzwanzig Bewerbern ausgewählt, weil er ihn für den fähigsten, intelligentesten und mutigsten gehalten hatte. Und Kendrow hatte ihn an diese … diese Leute verraten, wer auch immer sie sein mochten.
    Er schweifte ab. Das war pure Dummheit, etwas, das er sich nicht erlauben durfte. Er hatte ohnehin viel zu wenig Zeit.
    Mithilfe des Omega 9 durchlief er die Kommunikationsprozedur, die Kendrow konzipiert hatte, und setzte umgehend einen Notruf ab. Er musste ihn nicht aufzeichnen, musste nichts sagen. Sein Verstand schrie in den Computer: »Hier ist die Daystrom-Station, wir werden angegriffen, ich wiederhole, wir werden angegriffen. Wir bitten um Unterstützung, falls ein Föderationsraumschiff in der Nähe ist. Hier spricht Doktor Elias Frobisher von der Daystrom-Station, wir werden angegriffen, wir bitten um Unter…«
    Eine eintreffende Botschaft wurde plötzlich angezeigt. Es geschah schnell, erstaunlich schnell. Vielleicht gab es eine Hoffnung, die Situation noch

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