Star Trek TNG - Doppelhelix 05 - Doppelt oder Nichts
»Nein … nein, ich glaube, es wäre am besten, wenn sie direkt von mir kommt. Aber vielen Dank für das Angebot.«
»Und Ihnen, Lord Cwan, möchte ich für Ihre Unterstützung in dieser Sache danken«, sagte Riker.
»Lord Cwan …« Er lächelte über die Anrede.
»Ist mir irgendein Detail entgangen?«
»Es ist nur, dass ich mich gar nicht mehr an das letzte Mal erinnern kann, als ich mit diesem Titel angesprochen wurde. Hier an Bord der
Excalibur
neigt man dazu, einfach nur meinen Namen zu benutzen.«
»Und das tolerieren Sie?«, fragte Riker amüsiert.
Er zuckte leicht mit den Schultern. »Ich toleriere die Vertraulichkeit. Und sie tolerieren im Gegenzug meine Anwesenheit. Eine Philosophie der gegenseitigen Toleranz, könnte man wohl sagen.«
»Es freut mich, das zu hören, Lord Cwan – vor allem in Anbetracht der recht unruhigen Umstände unserer letzten Begegnung.«
»Unruhig« war kaum eine zutreffende Umschreibung, wie Riker sich erinnerte. Sein erstes und letztes Zusammentreffen mit Si Cwan hatte in der Zeit des beginnenden Zusammenbruchs des Thallonianischen Imperiums stattgefunden. Si Cwan war ein Verbannter, aber weiterhin eine Autorität gewesen, und hatte die Föderation um Hilfe gebeten. Riker war bei der Besprechung dabei gewesen, als man über die Art der Hilfestellung entschieden hatte.
»Ich habe Sie nicht vergessen, Captain«, sagte Si Cwan mit hörbarem Respekt, »genauso wenig wie Ihren Beitrag zu jener Begegnung. In der Diskussion haben Sie nicht nur für mich Partei ergriffen – sondern Sie waren es, der die Empfehlung aussprach, dass dieses Raumschiff in den thallonianischen Raumsektor abkommandiert werden sollte. Ohne Sie wäre all dies nicht möglich gewesen.«
»Es hätte genauso gut jemand anders empfehlen können«, erwiderte Riker. »Gleichwohl weiß ich Ihre Dankbarkeit zu schätzen. Obwohl ich mich erinnere, dass Ihre Versetzung auf dieses Schiff nicht Teil des Plans war.«
»Es gab eine Planänderung«, sagte Si Cwan mit einer Mischung aus Würde und Sachlichkeit.
»Ja, er hat den Plan geändert«, warf Lefler mit leicht neckendem Unterton ein.
»Ich wurde von Captain Calhoun eingeladen, ihm als Führer und Diplomat zur Seite zu stehen.«
»Nachdem er als blinder Passagier entdeckt wurde.«
Si Cwan drehte sich mit seinem Sessel herum und musterte Lefler mit einem Blick, in dem eine gewisse Missbilligung lag. »Meiner Ansicht nach«, sagte er langsam, »nutzen Sie die Situation in viel zu hohem Maße zur persönlichen Belustigung.« Er wandte sich wieder an Riker. »Ich muss zugeben, dass meine Ankunft auf diesem Schiff nicht unter den … würdigsten Umständen stattfand. Aber jetzt bin ich hier, und bislang hat es niemand bereut.« Er warf Lefler einen kurzen Blick zu. »Obwohl ich mir selbst nicht mehr ganz sicher bin, was ein oder zwei Mitglieder der Besatzung betrifft.«
»Das ist alles sehr interessant, und ich würde irgendwann in Zukunft sehr gern mehr darüber hören«, sagte Riker. »Doch zum gegenwärtigen Zeitpunkt muss ich mich um andere Angelegenheiten kümmern …«
»Und wir sind selbstverständlich bereit, Ihnen zu ermöglichen, sich darum zu kümmern, Sir.« Si Cwan erhob sich und schien gar nicht mehr aufzuhören, sich zu erheben. Nicht zum ersten Mal war Riker von der Präsenz dieses Mannes beeindruckt. Er schien jemand zu sein, der es uneingeschränkt verdiente, als Aristokrat bezeichnet zu werden. Er verbeugte sich leicht, eine Geste, die Riker erwiderte, dann wandte er sich zum Gehen.
Lefler dagegen verließ den Raum nicht. »Sie sagten, dass ich nach der Besprechung noch bleiben soll?«
»Ja. Es gibt da eine Sache, über die ich mit Ihnen reden möchte. Dabei geht es um die Brückenbesatzung …«
»Sollten Sie so etwas nicht mit Commander Shelby diskutieren, Sir?«
Damit hatte sie grundsätzlich recht. Als Ansprechpartner war Shelby vermutlich sogar die erste Wahl. Das Problem war nur, dass sie voraussichtlich sehr defensiv reagieren würde, ganz gleich, wie diplomatisch er an die Sache heranzugehen versuchte.
Doch er verspürte nicht den Wunsch, seine Bedenken auszusprechen. Also blieb er gelassen und sagte stattdessen: »Ich hielt es für das Beste, zuerst mit Ihnen zu reden, weil Sie recht eng mit ihm zusammenarbeiten.«
»Ach so.« Es klang, als wüsste sie genau, was als Nächstes kommen würde. »Sie beziehen sich auf McHenry.«
»Ja, völlig richtig. Als Sie und Si Cwan diesen Raum betraten, sah ich für einen kurzen Moment
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