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Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jan Friedman , Christie Golden
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sie hatten in dieser Hinsicht jede Menge Übung. Aber die Melacronianer scheinen auch nicht besser zu sein.«
    Die Sitzung ging ohne die Cordraziten weiter. Aber wie Picard vorhergesehen hatte, kam man nicht sehr weit. Tatsächlich schien es ihm so, als wäre man gerade ein paar Schritte zurückgeworfen worden.
    Die Gemüter waren sehr erhitzt, wie der Captain bemerkte. Rassenhass, sowohl alter als auch neuer, ersetzte die rationalen Ziele. Niemand hörte mehr zu, jeder redete nur, und der arme Cabrid Culunnh wirkte mit jeder verstreichenden Minute älter und erschöpfter.
    Die kellasianische Zusammenkunft war zu einem Witz verkommen. Er konnte das nun klar erkennen. Vielleicht war sie effektiv gewesen, bevor es die jüngste Welle an terroristischen Angriffen gegeben hatte, aber nun bewirkte sie nichts mehr.
    Picard hoffte sehr, dass sein Team an Bord der
Stargazer
Fortschritte machte. Seinem Ersten Offizier und ihm gelang dies ganz sicherlich nicht.
    Als die Sitzungspause anstand, verließen der Captain und Ben Zoma das Podium. Ihre Absicht war es, die 17 Zyklen – in Erdzeit etwa eine halbe Stunde – zu nutzen, um sich die Beine zu vertreten. Immerhin war Debennius II ein lieblicher Planet. Picard glaubte, ein kurzer Spaziergang unter sanftblauem Himmel könnte ihm helfen, einen klaren Kopf zu bekommen.
    Doch das Schicksal wollte es anders. Kaum hatte Picard den zentralen Gang der Ratskammer erreicht, als der große Thallonianer, den er zuvor schon bemerkt hatte, aufstand und plötzlich an seine Seite trat.
    »Captain«, sagte der Thallonianer mit einer weichen, kultivierten Stimme.
    Picard drehte sich zu ihm um. »Ja?«
    »Erlauben Sie mir, mich vorzustellen. Ich bin Gouverneur Gerrid Thul und repräsentiere in der Ratskammer die Interessen des thallonianischen Imperiums.« Thul streckte eine große rötliche Hand aus und zeigte damit, dass er mit den menschlichen Gepflogenheiten vertraut war.
    Picard schüttelte die Hand des Thallonianers. Sein Griff war stark und fest, eine Seltenheit unter Außerirdischen, die sich am Ritual des Händeschüttelns versuchten.
    »Jean-Luc Picard«, sagte der Captain, obwohl er sicher war, dass inzwischen jeder wusste, wer er war. Er deutete auf seinen Begleiter.
    »Und das ist Gilaad Ben Zoma, mein Erster Offizier.«
    Thul schüttelte auch Ben Zomas Hand.
    »Wir haben 17 Zyklen, bevor der Krieg der Worte wieder ausbricht«, sagte Thul. »Darf ich um einen Moment Ihrer Zeit bitten?« Sein Blick glitt kurz zum Ersten Offizier, dann wieder zum Captain. »Unter vier Augen?«, fügte er hinzu.
    Picard wandte sich Ben Zoma zu.
    »Kein Problem«, sagte der dunkelhaarige Mann. »Ich sollte ohnehin die
Stargazer
kontaktieren und ein paar Dinge überprüfen.«
    Der Captain nickte, wohl wissend, worum sich Ben Zoma zu kümmern hatte – allesamt profane, aber notwendige Aufgaben, um ein Schiff am Laufen zu halten. Dann wandte er sich dem Thallonianer zu. »Na schön. Sollen wir uns draußen unterhalten? Oder schwebt Ihnen ein anderer Ort vor?«
    »Draußen ist gut«, antwortete Thul.
    Zusammen schritten sie durch die Tore der Großen Ratskammer und einem wunderschönen, sonnigen Tag entgegen. Picard musste blinzeln, bis sich seine Augen an das grellere Licht gewöhnten.
    Vor ihnen führten weiße Steintreppen zu einem kreisrunden Teich mit einem Springbrunnen darin. Der Thallonianer näherte sich ihm und blickte in die sprudelnde Tiefe. Der Captain tat es ihm nach und erhaschte einen Blick auf einen Hauch von Farbe – eine Art Wasserlebensform, wie ihm klar wurde.
    Eine kleine Schale mit einer graugrünen, körnigen Masse stand auf einem Sockel in der Nähe. Thul griff mit seiner großen roten Hand hinein und warf das graugrüne Zeug ins Wasser. Leichte Wellen bildeten sich dort, wo die körnige Masse das Wasser traf. Augenblicklich schnellten die Fische – falls man sie so nennen konnte, glichen sie doch keinem Fisch, den Picard jemals gesehen hatte – an die Oberfläche und schnappten nach dem Futter.
    Der Captain lachte, als ihm klar wurde, was das Zeug auf dem Sockel war. »Fischfutter.«
    Der Thallonianer sah ihn an und lächelte. »In der Tat.« Er beendete das Füttern der Kreaturen, klopfte sorgfältig den Staub von seinen Händen und wandte sich wieder Picard zu.
    »Sie wollten mit mir sprechen«, sagte der Captain in vollem Bewusstsein, wie wenig Zeit sie hatten, bevor die Sitzung fortgesetzt wurde.
    »Ja«, bestätigte Thul. Er streckte die Hände aus, mit den Handflächen

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