Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend
können?«
Irritiert sah der Ensign den Gnalish an. »Wie bitte?«
Der Ingenieur hielt inne und erwiderte Tuvoks prüfenden Blick. »Wir sind extra zur Sternenbasis 3 geflogen, um Sie aufzugabeln, oder etwa nicht? Da dachte ich, Sie wissen vielleicht etwas.«
Tuvoks Miene verzog sich unmerklich. »Ich weiß eine Menge. Allerdings sind beträchtliche Nachforschungen vonnöten, um zu bestimmen, ob es eine dritte Partei gibt – und wenn es sie gibt, um wen es sich handelt.«
»Nachforschungen«, zischte Simenon. In seinen Augen blitzte Humor auf. »Warum habe ich daran nur nicht gedacht?«
»Schenken Sie ihm keine Beachtung«, sagte Greyhorse zu dem Vulkanier.
»Der Doktor hat recht.« Joseph hatte sich zu seinem Arbeitsplatz umgedreht und gab etwas ein. »Unser Freund Simenon arbeitet bisweilen nicht so gut mit anderen zusammen.«
»Eher niemals«, berichtigte Greyhorse.
Crusher wusste, dass der Gnalish extrem aufbrausend sein konnte. Der Commander hatte es schon lange aufgegeben, ihm um eine Nasenlänge voraus sein zu wollen, da das ohnehin nie zu etwas zu führen schien.
Simenon lächelte. »Verzeihung, Mr. Tuvok. Ich wusste nicht, dass Ihre Gefühle so leicht zu verletzen sind.«
Der Ensign hob eine Augenbraue. »Ich habe keine Gefühle«, erwiderte er. »Ich bin ein Vulkanier. Wenn es Ihre Absicht ist, mich zu hänseln, empfehle ich Ihnen, Ihre Zeit anderweitig und ergiebiger zu nutzen – zum Beispiel, indem Sie die magnetischen Umschaltkontrollen im Plasmaverteiler anpassen.«
Der Kopf des Gnalish drehte sich mit einem heftigen Ruck. Er sah Tuvok genau an. »Wovon reden Sie? Es ist alles in Ordnung mit den magnetischen Umschaltkontrollen.«
Der Vulkanier zog eine Augenbraue hoch. »Das ist korrekt. Es war lediglich … ein Beispiel«, sagte er schelmisch.
Simenon benötigte einen Moment, um zu erkennen, dass Tuvok den Spieß umgedreht hatte, aber als er das tat, zischte er ein entzücktes Lachen. Er mochte nichts mehr, als jemanden, der sich mit ihm messen konnte.
»So gehört sich das«, sagte er mit einer erstaunlich väterlichen Note in seiner Stimme. »Lassen Sie sich diesen Quatsch von niemandem gefallen – noch nicht mal von mir.«
Crusher nickte anerkennend. Es schien, als könnte sich Tuvok auf der
Stargazer
bestens behaupten – selbst gegen solche Burschen wie den Gnalish.
»Nun denn«, sagte er als ranghöchster Offizier im Raum, »lassen Sie uns unsere Scharfsinnigkeit auf das Problem anstatt aufeinander richten.«
»Hier ist ein Anfang.« Joseph rutschte auf seinem Stuhl hin und her. »Ich habe mir die Freiheit genommen, alle relevanten Informationen über die terroristischen Zwischenfälle in diesem Sektor zusammenzustellen.«
»Sie meinen die jüngsten Angriffe?«, fragte Greyhorse mit dem grimmigen Gesichtsausdruck, der typisch für ihn war.
»Nein«, sagte der Sicherheitschef. »Alle, inklusive denen, die den etablierten terroristischen Gruppen zugeschrieben werden.«
»Die Quack-Socken und die Melly-Kröpfe«, schnaubte Simenon.
Der Vulkanier öffnete den Mund, um die absichtlich falsche Aussprache zu korrigieren, aber Crusher fing seinen Blick auf und schüttelte den Kopf. Als er bemerkte, dass er geködert wurde, blieb Tuvok still.
»Kommt her«, sagte Joseph. »Nur nicht so schüchtern.«
Alle kamen der Aufforderung nach. Sogar Simenon.
»So wie ich das verstehe«, fuhr der Sicherheitschef fort, während seine Kollegen ihm über die Schulter schauten, »hat der Erste Gesandte zwei Gründe für seine Vermutung, dass eine dritte Partei involviert ist. Einer ist die Veränderung in den von den Terroristen benutzten Methoden. Der andere ist die Veränderung der benutzten Ausstattung … mit anderen Worten, der Waffen.«
Crusher nickte. »Das ist richtig.«
»Okay.« Joseph tippte mit dem Zeigefinger auf den Bildschirm. »Dies ist eine Übersicht über die terroristischen Anschläge, die vor etwa einem Jahr und sechs Monaten stattgefunden haben.«
Eine nach der anderen tauchten auf dem Bildschirm Szenen der Verheerung auf, verharrten für einen Moment und verschwanden dann, um von anderen Bildern derselben Art ersetzt zu werden. Crusher schüttelte den Kopf, als er ein ausgebombtes Gebäude sah, dann die Entweihung eines Friedhofs, schließlich die Überreste einer zerstörten uralten Statue.
Es war herzzerreißend. Er konnte sich nicht vorstellen, wie jemand so sehr auf Zerstörung aus sein konnte.
»In Ordnung«, sagte Joseph. »Nun sehen wir uns Szenen der
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