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Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jan Friedman , Christie Golden
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Langsam, aber sicher verbreitete sich diese Stimmung durch den Saal.
    Dann erhob sich Sammis Tarv, um für die cordrazitische Delegation zu sprechen. »Jede drastische Aktion wird vertagt, bis wir mehr Informationen darüber haben, was passiert ist«, sagte er mit grabesschwerer Stimme.
    »Ich danke Ihnen«, antwortete der Captain aufrichtig.
    »Eine weise Entscheidung von einer weisen Delegation«, fügte der Thallonianer mit einem Hauch von Erleichterung in der Stimme hinzu.
    Unglücklicherweise würde es nicht länger als einen Tag dauern, bis von Cordra III ein offizieller Bericht zu erwarten war. Picard wollte gar nicht daran denken, was danach passieren mochte.
    Er wandte sich zu Thul um. »Uns läuft die Zeit davon«, bemerkte er mit leiser, unendlich ernster Stimme.
    Der Gouverneur widersprach nicht.

12
    Als Crusher und Tuvok sich dem Eingang des Tanzlokals näherten, hatte der Commander ein ziemlich gutes Gefühl, was ihre Erfolgsaussichten betraf.
    Es erschien ihm, als wären sie nur eine Haaresbreite davon entfernt, Bin Nedrachs Aufenthaltsort zu erfahren. Und war das erst einmal erledigt, würden sie auch herausfinden, wer hinter den terroristischen Angriffen stand.
    Natürlich nagte Tuvoks Kritik noch an ihm – ganz zu schweigen von der Drohung, diese in seinem Bericht zu erwähnen. Wirklich schade, dachte der Commander. Zu Beginn hatte er den Vulkanier gemocht und Wert auf seine Meinung gelegt. Aber nun fand er, dass Tuvok mehr ein Hindernis als eine Hilfe war.
    Was wusste jemand mit vulkanischen Wurzeln wie er schon vom Bluffen und Prahlen oder davon, welche Motivation Abschaum wie Barrh antrieb? Wann hatte einer von Tuvoks Leuten schon mal im Poker gewonnen?
    Crusher sah den Vulkanier an, aber Tuvok erwiderte den Blick nicht. Er schien in seiner eigenen Welt versunken.
    Nun da der Commander darüber nachgedacht hatte, war es möglicherweise von Anfang an ein Fehler gewesen, den Vulkanier auf diese Mission mitzunehmen. Tatsächlich wäre jeder der ranghohen Offiziere der
Stargazer
besser geeignet gewesen als Tuvok, ihr Ziel zu erreichen – auch wenn der Ensign einige Erfahrung mit diesem Sternsystem hatte.
    Wie das Versteck und das Haus der Freude sah auch das Tanzlokal von außen schmuddelig und heruntergekommen aus. Sogar das hölzerne Schild über der Tür war so verwittert, dass man es kaum noch lesen konnte.
    Bei all dem Geld, das es auf Debennius VI gab, verwunderte es den Commander, dass die Eigentümer dieser Etablissements gewillt waren, sie so heruntergekommen erscheinen zu lassen. Aber da er es nicht besser wusste, konnte es auch gut sein, dass dies eine Art von Statussymbol war, eine merkwürdige Form des benniarischen Standessystems. Vielleicht war es so, dass man das Lokal schäbiger aussehen ließ, je mehr Geld man hatte – ein Hinweis darauf, dass man sich gar nicht erst die Mühe machen musste, neue Kundschaft anzulocken.
    Oder vielleicht scherten sich die Leute, denen diese Läden gehörten, auch einfach einen feuchten Kehricht darum. Das war ebenso gut möglich wie alles andere.
    Bevor Tuvok oder Crusher die Tür zum Tanzlokal öffnen konnten, öffnete sie sich für sie, und ein schlaksiger Shaidanianer kam heraus. Seine vier Augen wirkten trübe und waren durch übermäßigen Alkoholkonsum blutunterlaufen. Das galt auch für die Augen auf den langen, schlanken Stängeln, die aus seiner Stirn ragten.
    Langsame und sinnliche Musik gespielt von jemandem, der wusste, was er tat, drang aus dem Gebäude. Das überraschte den Commander tatsächlich etwas. Vielleicht, so sinnierte er, war die Show von derselben Qualität, aber darauf gewettet hätte er nicht.
    Tuvok und er gingen hinein. Die Tür schloss sich schnell hinter ihnen. Das Tanzlokal war düster und überfüllt, allerhand fremde Gerüche vermengten sich hier – auf vielerlei Art war dieser Laden ein naher Verwandter des Verstecks.
    Auf der runden Hauptbühne, die von grellen, farbigen Lichtern beleuchtet wurde, räkelte sich ein orionisches Sklavenmädchen in sinnlichem Tanz. Entgegen Crushers Erwartungen war die Darbietung in der Tat fesselnd.
    Unter der geschmeidigen grünen Haut der Orionerin zeichneten sich wohlgeformte Muskeln ab. Durch das Spiel des Lichts sah es so aus, als würde sich ihre Hautfarbe wieder und wieder verändern. Ihr langes schwarzes Haar schien sich zu schlängeln, geradeso, als wäre es von eigenem Leben erfüllt. Der wabernde Rauch umschmeichelte ihren Körper, während sie sich zur langsamen,

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