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Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Titel: Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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abzuhalten. Reyes hatte damit kein Problem. Er legte keinen Wert darauf, vor seiner Besatzung und den neugierigen Zuschauern, die die Verhandlung anlocken würde, bloßgestellt zu werden.
    „Los geht’s“, sagte Desai, und Reyes widmete sich wieder dem, was vor ihm geschah. Ein Lieutenant der Sternenflotte – eine Vulkanierin, die er nicht erkannte – betrat den Saal durch eine Tür links von der Richterbank. Kerzengerade schritt sie zu dem Computerterminal und aktivierte es. Die Reihen aus vielfarbigen Lichtern auf dessen Oberfläche begannen, in rhythmischen Mustern aufzublinken.
    „Computer“, sagte die Vulkanierin, „beginne die Aufnahme.“
    „Bestätigt“, erklang die emotionslose weibliche Stimme aus dem Terminal. „Aufnahme aktiviert.“
    Der Lieutenant wandte sich zum Rest des Zimmers um – der nur aus Reyes, Desai und Sereb bestand – und schwieg einen Moment. Dann hörte Reyes das Geräusch einer weiteren sich öffnenden Tür. Die Richter traten ein; Reyes spürte ein Stechen in der Magengegend, als Admiral Gillian Moratino und drei männliche Offiziere erschienen.
    „Erheben Sie sich“, sagte die Vulkanierin ausdruckslos und fest. Hinter ihr begaben sich die Offiziere zu den vier Stühlen der Richterbank. Es waren Menschen, allesamt mindestens vom Rang eines Commodores. Die drei Männer des Ausschusses kannte Reyes nicht. Ein Admiral war alt, hatte schlohweißes Haar und ein blasses, von Falten durchzogenes Gesicht. Der zweite war viel jünger und offenbar von lateinamerikanischer Abstammung. Der einzige Commodore des Gremiums war ein Asiate, der über eine anachronistische, rahmenlose Brille zu Reyes hinüberblickte.
    „Jeder, der ein Anliegen vor dieses hohe Militärgericht bringen möchte“, fuhr der Lieutenant fort, „möge vortreten und gehört werden. Den Vorsitz hat die Ehrenwerte Gillian Kei Moratino.“
    Trotz der wochenlangen Haft und der langen Tage und Nächte, in denen er sich mit Desai besprochen hatte, erschien Reyes der Gedanke, tatsächlich vor einem Militärgericht zu stehen, seltsam surreal. Erst nun, als Admiral Moratino zu dem hölzernen Hammer auf der Richterbank griff und damit auf die vor ihr stehende altertümliche Schiffsglocke schlug, begriff er endlich, dass es tatsächlich passierte. Eine Gruppe Gleichgestellter würde ihn verurteilen. Und wenn sie ihn der ihm vorgeworfenen Anklagepunkte für schuldig befand, kam er wahrscheinlich für einen beträchtlichen Teil seines restlichen Lebens ins Gefängnis.
    Zu spät, um deswegen zu flennen
.
    „Das Gericht tagt“, sagte Moratino und blickte zu Desai und Sereb. „Commodore Reyes hat eine offizielle Aussage vorgelegt, die den Mitgliedern des Ausschusses vorgelesen und in die Akten aufgenommen wurde. Erhebt jemand Einspruch dagegen?“
    „Kein Einspruch, Euer Ehren“, antwortete Sereb. Desai schüttelte den Kopf und wiederholte die Antwort des Tellariten.
    Dann wandte sich Moratino Reyes zu. „Commodore Reyes, der Ausschuss Ihrer Verhandlung besteht zurzeit aus Admiral Franklin Komack, Commodore Jeong Hynu-Su und Admiral Alejandro Perez. Haben Sie Einwände gegen die Wahl und die Posten dieser Offiziere?“
    „Nein, Admiral“, sagte Reyes und starrte geradeaus. Von den vier genannten Offizieren hatte einzig Admiral Komack vor seiner Einberufung etwas über Operation Vanguard gewusst. Doch der Admiral war nie Teil der Kommandokette des Projektes gewesen und galt daher als unparteiisch.
    Moratino nickte. „Haben Sie Einwände gegen Captain Sereb als Vertreter der Anklage, oder gegen mich als Vorsitzende dieses Gerichts?“
    „Keine, Euer Ehren.“
    Ein großartiger Moment für solche Fragen …
    „Sehr gut.“ Moratino blickte zu der jungen Vulkanierin. „Lieutenant T’Nir.“
    T’Nir stand nach wie vor an ihrer Station und blickte teilnahmslos zur hinteren Wand des Gerichtssaals. „Anklage“, rezitierte sie nun. „Bewusster Ungehorsam gegenüber einem vorgesetzten Offizier. Spezifikation: Zu Sternzeit 1528,4 widersetzte sich Commodore Diego Reyes geltenden Befehlen, indem er unautorisierten Personen vertrauliche Informationen zugänglich machte. Anklage: Weitergabe vertraulicher Daten des Sternenflottengeheimdienstes an nicht autorisierte Personen. Spezifikation: Commodore Reyes gestattete einem Vertreter der Presse, gegen die Interessen der Föderationssicherheit relevante Informationen an den Föderationsnachrichtendienst weiterzugeben, wodurch diese der Öffentlichkeit zugänglich wurden. Anklage:

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