Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse
Commander T’Prynn speicherte sie allein in ihrem Gehirn, das momentan von dem Koma in Beschlag genommen wurde, in das sie vor drei Wochen gefallen war. Laut der regelmäßigen Berichte des leitenden medizinischen Offiziers der Station, Dr. Ezekiel Fisher, und des um T’Prynns Wohlergehen bestellten Arztes Dr. Jabilo M’Benga, hatte sich der Zustand des Commanders nicht geändert.
Sobald sie aufwacht, legt man sie in Handschellen
, dachte Cooper.
Vielleicht sollten sie ihr Krankenbett einfach in den Bau schieben, und das war’s dann
.
Das Interkom in der Ecke seines Tisches zirpte um Beachtung, und Cooper hörte die Stimme seines Assistenten Ensign Toby Greenfield.
„Commander, Botschafter Jetanien ist hier, um Sie zu sehen.“
Cooper legte das Datenbrett mit einem weiteren hirnerweichend langweiligen Bericht beiseite, setzte sich in seinem Stuhl auf und dehnte seine Rückenmuskeln. Die Tatsache, dass er schon zu so früher Stunde eine solche Dehnübung durchführte, verwies ebenfalls darauf, wie wenig er vom Rest dieses Tages erwartete.
Als hättest du dafür nicht schon genug Anzeichen
.
„Schicken Sie ihn rein, Ensign“, sagte Cooper und erhob sich aus seinem Stuhl. Die Tür glitt auf und die hohe Gestalt Botschafter Jetaniens erschien. Der Diplomat trug seine übliche wallende und verzierte Amtsrobe.
„Ich würde ja Guten Morgen sagen, Botschafter“, sagte Cooper zur Begrüßung, „aber wir sind uns sicher einig, dass er für viele nicht gerade gut ist.“
„Commander“, gab Jetanien zurück, „mit Ihrem Talent zur Untertreibung machen Sie Commodore Reyes Konkurrenz. Ich vermute, Sie haben den Sicherheitsbericht bezüglich des Vorfalls auf Lerais II gelesen?“
Cooper nickte. „Gleich als Erstes.“ Der Bericht hatte nur trockene, sachliche Aufzählungen über den klingonischen Angriff auf die Kolonie enthalten, sowie einen Nachtrag des kolonialen Verbindungsoffiziers der Station, Aole Miller. Er hatte die Folgen des Angriffs aus der Sicht der Siedler beschrieben, welche selbst jetzt noch dabei waren, die Kolonie zu verlassen, die zu errichten sie so hart gearbeitet hatten. „Ich warte noch auf die Updates von Seiten des Geheimdienstes der Sternenflotte. Wissen Sie, was geschehen ist? Sind die Ansprüche der Klingonen fundiert? Waren sie die Ersten, die dem Planeten ihre Flagge aufgesetzt haben?“
„Uns wurde nichts Derartiges gemeldet“, antwortete der Botschafter, „obwohl das diplomatische Korps der Klingonen behauptet, man habe uns schon vor Monaten eine offizielle Meldung zukommen lassen.“ Jetanien machte ein Geräusch, das Cooper an einen niesenden Hund erinnerte. „Die Kolonisten hätten es uns sicherlich mitgeteilt, wenn sie Anzeichen für eine Anwesenheit der Klingonen bemerkt hätten. Und warum sollten diese warten, bis die Kolonie steht, bevor sie sich zeigten?“
„Vielleicht wollten sie nicht, dass man von ihrer Anwesenheit erfuhr“, sagte Cooper. „Glauben Sie, dass die Klingonen dort Shedai-Technologie gefunden haben?“
„Das ist zweifellos möglich“, sagte Jetanien. „Auf dem Planeten wurden keine Spuren des Taurus-Meta-Genoms gefunden, aber das genügt nicht, um die Shedai auszuschließen. Außerdem hat er kaum strategische Bedeutung, zumindest soweit es die Interessen der Föderation und der Klingonen betrifft. Er ist reich an natürlichen Ressourcen, verfügt aber über nichts so Wertvolles wie Dilithium. Doch sein landwirtschaftliches Potenzial ist groß, und die Kolonie passte sehr gut zu ihm.“
Zunächst hatte es harmlos gewirkt, Kolonisierungsunterfangen in der Taurus-Region als unwissende Deckmäntel für die geheime Erforschung der Ursprünge des Taurus-Meta-Genoms zu verwenden. Doch dann war klar geworden, dass sich die Tholianer dem Vorstoß der Föderation in die Region strikt widersetzten. Klingonische Spione hatten Informationen über die Absichten weitergegeben, die die Föderation in der Taurus-Region verfolgte, und Cooper hatte sich gefragt, wann und ob die begonnene Strategie nicht irgendwann nach hinten losging. Gamma Tauri IV hatte diesen Gedanken mit erschreckender Endgültigkeit bestätigt. Nachdem Pennington die Wahrheit über die getarnte Sternenflottenmission enthüllt hatte, hatte man ihn und Aole Miller mit Kommuniqués überschüttet. Kolonieverwalter aus der gesamten Taurus-Region hatten wissen wollen, ob ihr Planet für die Klingonen, die Tholianer oder gar die Shedai von Interesse sein mochte. Einige Siedlungen auf Welten,
Weitere Kostenlose Bücher