Star Trek - Vanguard 05 - Vor dem Fall
Boden, verschiedenartige Landwirtschaft ... es handelt sich um eine ziemlich große Farmgemeinde. Außerdem messe ich entlang der Küste eine Menge Segelboote.“ Sie lächelte Quinn zu. „Da hast du deinen Angelplatz.“
„Ich wische nur schnell den Staub von Rute und Spule ab.“ Er verschränkte seine Hände hinter seinem Kopf, lehnte sich in seinem Sessel zurück, bis er fast in der Horizontalen war und blickte durch das Dach auf die glitzernden Sterne. „Bleiben wir die ganze Nacht hier oben? Oder gehen wir runter und sagen Hallo?“
Die schlanke Brünette schaltete den Sensor aus. „Also gut, lass uns die Einheimischen treffen. Aber halte das Schiff dieses Mal für einen schnellen Abgang bereit. Ich will keine Wiederholung des Schlamassels auf Cygnar.“
Die bloße Erwähnung des Planeten ließ Quinn zusammenzucken. Nie würde er den Hinterhalt vergessen, mit dem die primitiven, reptilienhaften Einheimischen ihn und Bridy vor einigen Monaten begrüßt hatten. „Mach dir keine Sorgen“, sagte er und massierte einen Phantomschmerz, wo ein Pfeil seine Rippen durchbohrt hatte. „Weglaufen ist meine Spezialität.“
McLellan beobachtete die schemenhaften Umrisse der ausgeweideten Stadt, die sich der
Rocinante
entgegen hob, während Quinn das Schiff in eine Landung auf einem fast ebenen Stück Boden steuerte, das von vier alten Backsteinmauern ohne Dach umgeben war.
Das Schiff schwebte ein paar Sekunden lang über dem Landeplatz, fuhr sein Fahrgestell aus und legte einen sanften, vertikalen Abstieg hin. Die Flügelspitzen zogen sich mit einem mechanischen Heulen in ihre Landekonfiguration zurück, hoch und über die wuchtigen Warpgondeln, die zusammen so massiv wie das gesamte Schiff waren, zu dem sie gehörten. Stichflammen aus den Richtungsdüsen wirbelten Staub und Dampf unter dem Schiff auf, das in die Wolke eintauchte und mit einem leichten Kontaktbeben auf dem Boden landete. „Gut gemacht“, sagte McLellan.
„Jahrelange Übung“, erwiderte Quinn, schaltete die Systeme des Schiffes auf Standby und aktivierte die Außenflutlichter. Jenseits der Wände, die das Schiff umgaben, näherten sich mehrere humanoide Gestalten. „Sieht so aus, als hätten wir Gesellschaft.“
„Haben sie Fackeln und Mistgabeln?“
„Keine, die ich sehen kann.“
Sie erhob sich aus ihrem Sessel. „Dann lass uns mal Hallo sagen.“
Quinn folgte McLellan nach achtern zur Landungsbrücke. Sie drückte auf einen Knopf und die Rampe fuhr mit einem mechanischen Brummen und dem Zischen der Hydraulik aus. Weiße Dampfschwaden waberten hinab, verteilten sich auf jeder Seite der Rampe und bedeckten den Boden mit Nebel. Quinn ging voraus.
Hinter ihm verließ McLellan das Schiff und sah, wie er seine Betäubungspistole aus dem Holster zog. Sie behielt ihren eigenen kompakten Phaser außer Sicht unter ihrem Hemd, in einem Holster, das an ihrem Gürtel angebracht war.
Sie warteten unter der breiten Achtersektion der Primärhülle der
Rocinante
, die wie ein spitzer Keil geformt war. Das Äußere des Schiffes war von einem schmutzigen Dunkelgrau mit hellen Flecken von jahrelangen primitiven Reparaturen in verschiedenen Werften. Das Cockpit war mit einem dunkel getönten Dach bedeckt.
Eine Gruppe von sechs Humanoiden kletterte durch Löcher in den Wänden um die
Rocinante
. Die ersten griffen nach hinten, um den anderen zu helfen. Als sie sich alle im Inneren des ausgebrannten Gebäudes befanden, traten sie in die Flutlichter der
Rocinante
.
Das Gefolge bestand offenbar aus vier Männern und zwei Frauen. Sie waren groß und dünn, hatten schlanke Gliedmaßen und sechs lange, feingliedrige Finger an jeder Hand. Ihre Kinne und Stirnen waren groß und eckig, ihre Nasen breit und ihre großen Ohren standen senkrecht von ihren Köpfen ab. Jeder von ihnen trug einfache Kleidung, die so aussah, als wäre sie handgemacht.
Zuerst dachte McLellan, dass sie Albinos wären, aber als sie näher herankamen, erkannte sie, dass ihre Hautfarbe blassgrau war. Alle sechs hatten langes, glattes Haar in der Farbe von weißem Gold.
Die auffälligste Besonderheit an ihnen war jedoch das eine lidlose, facettierte Auge, das unter der einen Augenbraue jedes einzelnen zwischen der Nase und der Stirn saß.
Die Frau, die die Gruppe anführte, trat einen Schritt vorwärts, ignorierte Quinn und richtete sich an McLellan. Mit einer leichten Verbeugung sagte die Frau: „Mein Name ist Naya Parzych. Ich bin die Führerin von Leuck Shire. Willkommen auf dem
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