Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Titel: Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
Vom Netzwerk:
Haut drangen, ließ Sten nicht los. In seinen Augen brannte das Verlangen.
    Unterwirf dich
.
    Die Worte hämmerten auf Sandesjos Bewusstsein ein. Sie drückte zu, drehte die Hände – und spürte Stens Genick brechen.
    Niemals
.
    Rohe Emotionen prallten gegen T’Prynns Verstand. Die Macht der Eindrücke ließ sie keuchen. Ein unbekanntes Feuer brannte in ihr, zwang sie aus der erzwungenen Verbindung. Schon glitten ihre Finger von den Kontaktpunkten in Sandesjos Gesicht. Beide Frauen schrien schockiert auf. Ihre Augen öffneten sich, ihre Blicke trafen sich wieder.
    »Es tut mir leid«, sagte T’Prynn, die Stimme tief und rau. »Es lag nicht in meiner Absicht, zu …«
    »Was … Was war das?«, fragte Sandesjo. Schmerz schwang in jedem ihrer Worte mit, und sie rollte sich unter T’Prynn fort. Dann griff sie nach ihrer Robe, hielt sie sich vor den Körper. T’Prynn beschloss, still zu warten, bis sie sich ein wenig gefangen hatte. Irgendwann sah Sandesjo auf, in ihrem Blick Verständnis und vielleicht sogar Akzeptanz. »So«, sagte sie. Ihr Atem ging schnell und flach. »Jetzt weißt du’s.«
    T’Prynn nickte. »Ja. Aber es lag nicht in meiner Absicht, dich so zu behandeln.«
    »Ich … weiß«, erwiderte Sandesjo. »Die Schuld liegt nicht bei dir. Es ist … Sten. Du trägst sein … wie auch immer es heißt … in dir.«
    »Seine
Katra
«, erklärte T’Prynn. »Du würdest es wohl als so etwas wie seinen ‚lebendigen Geist‘ bezeichnen. Er zwang sie mir im Moment seines Todes auf. Ich bin unfähig, mich seiner Gegenwart zu entledigen, und der Umgang mit ihm kann … schwierig sein.« Sie hielt inne. Wenn auch ungewollt und aggressiv – Stens Einmischung hatte ihr die Informationen verschafft, deretwegen sie gekommen war.
    Sandesjo schien ihre Gedanken zu lesen. »Nun, jetzt kennst du die Wahrheit über mich. Was wirst du tun?«
    T’Prynn sah ihr ins Gesicht und ließ den Blick dann tiefer wandern, Sandesjos Körper entlang. »Für den Moment? Nichts.« Sie wusste, dass sie die Spionin nicht weiter agieren lassen durfte. Dennoch kostete es sie Mühe, ihren Blick von dieser Frau abzuwenden. »Nein, das hier ist falsch.« Sie rutschte zur Bettkante und griff nach ihrer Uniform. »Ich muss gehen.«
    Plötzlich lag Sandesjos Hand auf ihrem Arm. »Bitte bleib.«
    Scham stieg in T’Prynn auf, als sie sich umwandte. Sandesjo sah sie an, mit Augen voller zügelloser Sehnsucht. »Ich nehme dir das Geschehene nicht übel. Du bist noch mehr Stens Opfer als ich.« Sie kroch näher, und ihre Hand wanderte zu T’Prynns Schulter, streichelte sie.
    T’Prynn wusste nicht zu sagen, wer den ersten Schritt machte, doch auf einmal waren ihrer beider Münder wieder aufeinander, verbanden sich zwei Körper in wilder Leidenschaft.
    Du bist schwach, T’Prynn
, spottete Sten wieder.
Deswegen werde ich letztlich triumphieren. Unterwirf dich
.
    Niemals
.
    Sie drängte ihn in die Tiefe ihres Geists, aus der er, wie sie wusste, doch allzu bald zurückkehren würde, angetrieben von seinem endlosen Bestreben, ihr Bewusstsein mit seinem eigenen zu vernichten. Doch für den Moment ignorierte T’Prynn das. Wie sie auch ihn ignorierte. Und die Tatsache, dass sie ihren Spion gefunden hatte. Dieser Fund würde ihr nicht weglaufen, zumindest nicht sofort. Für den Moment gab es nur dieses rohe, tierische Verlangen und die Erkenntnis, dass sich ihre eigenen unerklärlichen Gefühle in Sandesjos bewundernden Augen spiegelten.
    Eher früher als später würde das ein Problem werden. Daran hegte T’Prynn keinen Zweifel.

Kapitel 12
    Reyes saß in einer Ecke seines Quartiers auf einem Lehnstuhl, der dem in seinem Büro hätte Konkurrenz machen können, und sah in das Gesicht Captain Adelard Nassirs auf dem Monitor der Arbeitsstation vor sich. Der Funkspruch von der
Sagittarius
war um kurz vor 2100 Uhr Ortszeit hereingekommen, lange nach dem Ende seiner üblichen Schicht, hatte ihn aber noch nicht aus dem Schlaf gerissen.
    »Bedaure, Sie zu stören, Commodore«
, sagte Nassir gerade. Seine Stimme klang eigenartig hohl, was wohl auf die vielen Subraumrelais zurückzuführen war, die aktuell zwischen der
Sagittarius
und Sternenbasis 47 lagen.
»Aber ich dachte, Sie würden schnellstmöglich von uns hören wollen.«
    Reyes lachte leise und rieb sich das Kinn. Seine letzte Rasur war zwanzig Stunden her und die Haut wieder rau vor lauter Bartstoppeln. »Seien Sie froh, dass ich nüchtern bin und eine Hose trage, Captain. Es war ein langer Tag –

Weitere Kostenlose Bücher