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Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Titel: Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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gefunden hätte. Sie war am nächsten tollen Skandal über Vanguard genauso interessiert wie seine Bewohner.
    Also war ich nicht mehr einfach nur ein Reporter. Nein, ich war ein Schnüffler. Ein liebevoller, kleiner, jahrhundertealter Spitzname, den wir bekommen, wenn eine unserer Storys jemanden an der Macht zu Fall bringt, sei das nun jemand aus der Politik, einem privaten Unternehmen oder, wie in diesem Fall, der Sternenflotte. Eine Folge meines Berichts war gewesen, dass man Commodore Reyes seines Amtes enthoben und direkt vor seinem Büro verhaftet hatte – zum Teufel, der Mann hatte mich kurz davor angerufen, damit ich es selbst bekanntgeben konnte. Und warum auch nicht? Wenn ich ihm einen Phaserschuss statt eines Berichts verpasst hätte, wäre das Ergebnis nicht unwürdiger gewesen. Ich schuldete es ihm, Zeuge der Folgen meines Handelns zu werden.
    Damals, vor einer Woche, als wir uns in meinem ausgeräumten Apartment unterhielten, wussten wir noch nichts davon, aber für Reyes und mich veränderte sich in diesem Moment die Welt. Meine, nachdem ich mich entschieden hatte, die Story zu veröffentlichen, und seine, als er es mir erlaubte. Doch die Frage, die mich seit seiner Festnahme verfolgte, war: Warum? Warum hatte die Sternenflotte so schnell und so radikal gegen Reyes gehandelt? Warum schien Reyes dieses Resultat seiner Handlungen nichts auszumachen? Warum war ein Fetzen der Informationen meines Berichts überhaupt in der Lage, die Operationen der Sternenflotte auf Vanguard zu kompromittieren? Reyes ließ mich berichten, was ich gesehen hatte, in voller Kenntnis dessen, was ich wusste, als ich es schrieb: Egal, was ich über meine Erlebnisse auf Jinoteur sagte oder zeigte, keiner da draußen hatte eine Ahnung, was man mit den Shedai, ihren Fähigkeiten oder irgendetwas sonst anfangen sollte. Selbst ich verstand kaum, was zur Hölle passierte – und ich hatte es durchlebt.
    Ein doppeltes Piepen von meinem Taschenspeichergerät riss mich aus meinen Gedanken. Auf dem sanft glühenden Monitor fand ich eine Textnachricht vor, die mich darüber informierte, dass meine FND-Redakteurin versuchte, mich per Subraum zu erreichen. Mir blieb gerade noch genug Zeit, um meinen Metabolismus vom Cidre zu reinigen, den ich getrunken hatte, und mich auf den Weg zu einer öffentlichen Komm-Station zu machen, um den Anruf entgegenzunehmen.
    Also, Commodore Reyes, warum sollte ich es allen sagen? Warum zum Teufel
nicht
?

Kapitel 2
    Der Bildschirm auf der Einkaufspromenade von Stars Landing, der zu einer öffentlichen Subraumkommunikationsstation gehörte, wurde am anderen Ende von einer zitternden Zeitungsseite verdeckt. Die Stimme, die dahinter erklang, war unverkennbar die meiner Redakteurin.
    »‚
Die Untersuchungen im Fall eines wegen Verrats angeklagten Sternenflottenoffiziers dauern an. Die Vorwürfe lauten auf Enthüllung seines Befehls, der die Zerstörung eines Planeten in der Taurus-Region beinhaltete.‘ Das ist doch wohl Ihre Schlagzeile
«, sagte die Stimme, die nun genauso zitterte wie die Zeitung.
    »Die stammt von mir, ja«, bestätigte ich. Ich saß sehr aufrecht, meinen Rücken gegen die Wand der Kommunikationsstation gepresst, auf einem dünn gepolsterten Stuhl, der im Boden verankert war. »Der Föderationsnachrichtendienst hat gerade einen furchtbar teuren Anruf bezahlt, nur um sich das von mir bestätigen zu lassen?«
    Die Zeitung wurde gesenkt, um das grimmige Gesicht der offenbar verärgerten Frankie Libertini zu enthüllen, der neuesten Vorgesetzten in einer langen Reihe von Leuten, die meine Karriere beim FND beaufsichtigt hatten. Sie war dem Alpha-Centauri-Büro zugeteilt worden, und deshalb hätte es eigentlich ein Dutzend anderer Redakteure geben müssen, die sich näher an meiner Position befanden, als sie es war. Ich vermute, dass man – nachdem Arlys Warfield mich gefeuert hatte – dazu übergegangen war, meine Überwachung auszulosen, und Frankie dabei den Kürzeren gezogen hatte. Frankie war für FND-Begriffe schon ein Leben lang dabei, und die Sternenflotte war bereits ihr Fachgebiet gewesen, bevor ich geboren wurde. Aus diesem Grund mischte sie sich nicht in meine Methoden ein, die Dinge auf Vanguard zu handhaben. Dass sie mich nun per Subraum kontaktierte, konnte demnach nur zwei Dinge bedeuten: Entweder wollte sie einfach nur mal hören, wie es mir ging, oder sie wollte mir ins Gesicht sehen, wenn sie mich zur Schnecke machte. Offenbar war jegliches Wohlwollen, das ich mir mit meiner

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