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Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Titel: Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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das war’s dann auch. Tut mir leid.«
    Ich nickte. »Verstehe. Ich dachte mir schon, dass es zu viel verlangt ist.«
    »Dann sind wir hier fertig«, sagte der Sicherheitsoffizier und reichte mir zum Abschied die Hand. »Passen Sie auf sich auf, Mr. Pennington. Wenn Sie einen Rat von mir wollen, würde ich sagen, dass Sie Mr. Chung von nun an uns überlassen. Und bitte halten Sie mich auf dem Laufenden.«
    Ich war verwirrt. »Was ist denn aus ‚Ich kenne Sie nicht und Sie mich nicht‘ geworden?«
    »Ich sagte Ihnen doch, dass das nicht so einfach ist«, erwiderte Ginther. »Ich schulde Ihnen noch was.«

Kapitel 11
    So angenehm ein Spaziergang durch die Fontana-Auen auch sein konnte, manchmal erwischte ich mich dabei, wie ich alles in einer journalistischen Manier betrachtete, die mir den Spaß und den Zauber der ganzen Sache verleidete.
    Man nannte die Auen auch den grünen Raum. Sie bedeckten die gesamte Terrestrische Anlage, die innerhalb Vanguards für erdähnliche Bedingungen sorgte. Für die Sinne – Aussehen, Gefühl und Duft der Pflanzen dort – wirkten die Fontana-Auen völlig natürlich. Gras und Erde gaben unter meinen Schritten nach, ohne dass meine Füße bemerkten, was mein journalistisch geschulter Verstand sehr genau wusste – dass ein paar Meter darunter kalte Metallplatten das Deck abschlossen. Sie waren das Einzige, was mich von den Andockstationen trennte, von denen jede groß genug war, um ein Schiff der
Constitution
-Klasse aufzunehmen. In der Ferne konnte man kleine Wäldchen sowie Wohn- und Arbeitsgebäude sehen, die sich an sanft geschwungene Hügel schmiegten.
    Dennoch konnte ich mich der Illusion des weiten Horizonts nicht vollständig hingeben. Mein Verstand erinnerte mich daran, dass es sich nur um eine optische Täuschung handelte. Böschungen und architektonische Tricks sollten von den Wänden ablenken, die die Fontana-Auen umgaben. Mehr als fünfzig Meter über mir erstreckte sich das Kuppeldach selbst, spannte sich über die Terrestrische Anlage und schützte uns vor dem Vakuum des Weltalls. Ich wusste, dass Farbe und holografische Projektionen die Illusion eines echten Himmels erzeugten, unter dem ich herspazierte.
    Dennoch war diese Umwelt alles andere als natürlich. Die Temperatur blieb so konstant, dass sie der Mehrheit der Besucher und den Bewohnern des Planeten Erde angenehm und erträglich erschien. Wetter war kein echtes Thema, denn nie wehte mehr als eine leichte Brise, nie drohten donnernde Gewitter und niemals wurde es glühend heiß. Tagsüber erhellte passendes Licht die Anlage, und wenn auf der Station der Abend anbrach, wurde die Beleuchtung entsprechend gedämpft. Damit entsprachen die Abläufe dem natürlichen Rhythmus der Erde und dem Takt, in dem diese sich um ihre eigene Achse drehte. Doch dem Umlauf um die Sonne folgten die Fontana-Auen nicht. Es gab keine jahreszeitlichen Veränderungen. Keine Herbststürme wirbelten trockenes Laub die Wege hinunter. Kein Zyklus ließ Gras grün, dann braun und wieder grün werden, obwohl Zeit verging. Keine sprießenden Bäume und knospenden Blüten kündigten einen Frühling an.
    Manchmal habe ich das Gefühl, je mehr Technik verwendet wird, um das Weltall bewohnbar zu machen, desto mehr vermisse ich die Erde.
    Ich fühlte mich ein wenig wehmütig und vielleicht auch etwas alt, als ich die Terrestrische Anlage in Richtung Stars Landing durchquerte. Ich bedauerte meine Unfähigkeit, die Schönheit meiner Umgebung zu bewundern – egal, wie künstlich sie auch war –, und verfluchte mein Ringen mit der Einstellung, die ich derzeit meinem Job gegenüber an den Tag legte. Als ich damals Reporter wurde, hätte ich wahrscheinlich niemandem – sei er Freund, Gesetzeshüter oder Redakteur – Beachtung geschenkt, der mich vor einem Risiko für Leib und Leben gewarnt hätte, wenn es um meine Story ging. Mit dem Finger drauf zeigen, einen Irrtum richtigstellen, Krach schlagen – das erschien mir erstrebenswert, als ich in meiner Jugend den Schlagzeilen hinterherjagte. Schlagzeilen waren ein persönliches Risiko wert. Vor Jinoteur waren mir die Storys von Autoritäten zugeschanzt worden, die mir vorgeschrieben hatten, wie und was ich schreiben sollte. Bevor Reyes mich von seinen eigenen Fesseln befreite, hatte ich fast vergessen, wie es war, etwas zu schreiben, dass die Welt aus den Angeln heben konnte. Und sei es auch nur ein wenig.
    Als ich also um die Ecke ins Café Romano kam und Amity Price im »Außenbereich« sitzen sah,

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