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Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht

Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht

Titel: Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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Ihnen vor einer Stunde gegeben habe. Wenn ich nicht jede Person auf diesem Schiff, die mit der Seuche in Kontakt gekommen ist, impfe, habe ich sehr viel Zeit und Medizin vergeudet. Begreifen Sie, was ich damit sagen will?«
    Seine Entschlossenheit schien zu wanken, und nachdem er über Fishers Worte nachgedacht hatte, sagte der Wachmann: »Ich muss mir das von Ganz bestätigen lassen.«
    »Tun Sie das«, erwiderte Fisher, »und wenn Sie schon dabei sind, können Sie Mister Ganz auch daran erinnern, dass die Sternenflottenrichtlinien für jede Art von potenzieller viraler Seuche vorschreiben, eine gründliche Inspektion aller Schiffe, die an der Station angedockt haben oder dies beabsichtigen, vom Leitenden Medizinischen Offizier vornehmen zu lassen. Ferner müssen alle infizierten Personen an Bord jedes dieser Schiffe die entsprechenden Impfungen erhalten, um die Möglichkeit einer Ausbreitung zu unterbinden.« Er deutete mit dem Daumen auf sich selbst. »Da ich hier der Leitende Medizinische Offizier bin, sollten Sie mir das erlauben, was die Vorschriften besagen, solange Ihr Schiff an unserer Station angedockt ist. Die Alternative wäre, dass Sie mit Ihrem kleinen Schiff von unserer Station ablegen und sich auf den Weg machen. Vermutlich wird Mister Ganz nicht erfreut sein, wenn er herausfindet, dass er aufgrund Ihrer Sturheit zur Abreise gezwungen wird, und zwar noch, bevor das Fieber richtig ausbricht und den Leuten nach ein oder zwei Tagen die Gliedmaßen abfallen.«
    Jetzt beäugte der Wachmann sowohl Fisher als auch Reyes mit beträchtlicher Sorge. »Gliedmaßen?«
    Fisher nickte. »Ja. Die kleinen, fleischigen Teile sind normalerweise als Erstes dran.« Reyes sah sich gezwungen, den Blick abzuwenden, als der Arzt seine Aussage betonte, indem er auf den breiten Gürtel des Wachmanns starrte. »Das ist kein schöner Anblick, das kann ich Ihnen versichern, aber so verläuft die arcturianische Blutkrankheit nun mal.«
    »Die arcturianische Blutkrankheit?«, wiederholte Reyes. Er hatte schon ein-oder zweimal von der seltenen Erkrankung gehört, aber das war auch schon alles, was er darüber wusste. Dennoch spürte er, dass es wichtig war, die offensichtlich falsche Diagnose des Arztes zu unterstützen. »Das ist nicht dein Ernst.«
    Fisher spielte weiterhin seine Rolle. »Ich wünschte, es wäre nicht so. Jemand hat sie mit an Bord gebracht. Vermutlich ein Frachtschlepper, der sich auf einem der Kolonieplaneten angesteckt hat.«
    »Was genau ist diese arcturianische Blutkrankheit?«, wollte der Wachmann mit skeptischer Stimme wissen. »Ich habe noch nie davon gehört.«
    »Das ist auch kein Wunder«, entgegnete Fisher, sodass Reyes lieber den Mund hielt. Der Arzt drehte sich zum Tisch und den darauf liegenden Instrumenten um. »Sie ist nicht sehr bekannt.« Er griff nach seiner Ausrüstung, holte ein Hypospray daraus hervor und überprüfte dessen Einstellung. »Sie ähnelt dem rigelianischen Fieber und scheint vor allem bei Humanoiden verschiedener Spezies aufzutreten, darunter Menschen, Vulkanier und Orioner. Tellariten scheinen immun dagegen zu sein, aber die Tellariten sind ja ohnehin immun gegen fast alles.«
    Während er Fisher dabei beobachtete, wie er das Hypospray für den Gebrauch vorbereitete, bewunderte Reyes insgeheim die Leichtigkeit, mit der der Arzt sein kleines Possenspiel aufführte. Die Überzeugungskraft einer guten Lüge beruhte darauf, dass man es nicht übertrieb, und die Art, wie Fisher das ganze technisch klingende medizinische Nonsensgeplapper herunterbetete, war so ungezwungen und sachlich, als würde er eine echte Diagnose vortragen. Fast befürchtete Reyes schon, dass der Orioner vor lauter Angst aus dem Raum rennen würde, vielleicht um einen Vorgesetzten oder gar Ganz selbst zu holen und dessen Meinung über das zu hören, was nach Ansicht des Wachmanns durchaus ein gefährlicher Virenausbruch an Bord der
Omari-Ekon
war.
    »Ich wusste nicht, dass es ein Heilmittel gibt«, sagte Reyes, um die Täuschung noch echter zu machen, auch wenn er ein wenig Angst hatte, es zu übertreiben.
    Kopfschüttelnd trat Fisher näher an seinen Freund heran, in der rechten Hand das Hypospray. »Es gab auch keins, zumindest nicht bis vor etwa sechs Monaten. Medizinern der Sternenflotte ist es gelungen, ein Ryetalyn-Derivat zu synthetisieren, das sehr gut anzuschlagen scheint.«
    »Was ist Ryetalyn?«, wollte der Orioner wissen.
    Fisher antwortete erst, nachdem er das Hypospray gegen Reyes’ linke

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