Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht
seine Reaktion geübt unter Kontrolle behielt, um aufgrund dieser neuen Entwicklung nicht zu besorgt zu wirken. »Wirklich?«
Grinsend nickte der klingonische Botschafter. »Ach, kommen Sie, Jetanien, seien Sie nicht so bescheiden. Sie wissen sehr gut, dass mein Volk von der uralten Technologie erfahren hat, die man dort finden kann. Schließlich war Ihre Sternenflotte verdammt schlecht darin, das geheim zu halten.«
Trotz des dringenden Bedürfnisses, die Behauptungen seines Gegenübers zu widerlegen, wusste Jetanien, dass Lugok recht hatte. Allerdings zeigten die Geheimdienstberichte nur, dass die klingonischen Agenten, die in der Taurus-Region aktiv waren, von den Shedai und ihrer Technologie wussten. Es gab so gut wie keine Beweise dafür, dass das Imperium echte Informationen über das Taurus-Meta-Genom selbst oder sein Potenzial besaß. Der Unterschied war zwar klein, aber durchaus von Bedeutung. Zu diesem Zeitpunkt erhielt man allein durch die spezialisierte Ausrüstung, die Doktor Carol Marcus, Lieutenant Ming Xiong und ihr Team aus Forschern und Wissenschaftlern an Bord von Sternenbasis 47 entwickelt hatten, Zugang zu den Shedai-Artefakten. Und nach allem, was man wusste, besaßen die Klingonen nichts, was dieser Ausrüstung auch nur annähernd gleichkam.
Bis jetzt
, ermahnte sich Jetanien.
»Für jemanden, der nur zu so wenigen Gesichtsausdrücken imstande ist, kann man Sie ziemlich leicht durchschauen«, erkannte D’tran, um die unausgesprochene Konversation zu umgehen, die Jetanien und Lugok gerade führten. »Wenn unsere drei Regierungen hier, bei unserem kleinen Experiment, zur Kooperation fähig sind, dann lässt sich dieser gegenseitige Respekt doch gewiss auch über diesen wertlosen Staubklumpen von einem Planeten hinaus ausdehnen. Würden Sie das nicht auch sagen, Jetanien?«
»Natürlich«, erwiderte der Chelone nickend.
»Sorgen Sie sich nicht, Jetanien«, meinte Lugok und hielt seine Flasche Blutwein hoch. »Wir sehen das als Gelegenheit, Vertrauen zwischen unseren Völkern aufzubauen. Letzten Endes wird das, was wir hier erreichen, nur unseren gegenseitigen guten Willen stärken.«
»So wie unsere Bemühungen hier vielleicht eine Rolle dabei gespielt haben, die heute erreichte Einigung zu erzielen«, entgegnete Jetanien. »Also ist niemand zu kurz gekommen, wie es bei meinen Menschenfreunden heißt.«
»Nur die Föderation«, war alles, was Lugok herausbrachte, bevor ihn ein Lachanfall schüttelte. »Und das ist doch das Beste an der ganzen Sache.«
D’tran schien Jetaniens Skepsis zu spüren. »Unser klingonischer Freund übertreibt die Auswirkungen der Dinge, die heute beschlossen wurden. Es ist zwar korrekt, dass zumindest ein Teil der Vereinbarung gewisse ranghohe Mitglieder der Föderation frustrieren oder verärgern könnte, aber das heißt noch lange nicht, dass wir die Gespräche mit Ihnen und Ihren Anführern abbrechen, mein Freund.«
Natürlich hatte Jetanien darüber nachgedacht, wie sich ein Bündnis zwischen den Klingonen und den Romulanern in vielerlei Hinsicht auf die Föderation auswirken würde, nachdem er von dem ersten Pakt erfahren hatte, den die beiden Männer vor etwa einem Jahr geschlossen hatten. Dieser hatte dazu geführt, dass die Romulaner im Austausch gegen eine kleine Flotte klingonischer Schlachtkreuzer einen Teil ihrer Tarntechnologie weitergegeben hatten. Was als scheinbar legitimer Austausch von Informationen und Ideen begonnen hatte, war jedoch ins Negative umgeschlagen, nachdem bekannt geworden war, dass der klingonische Offizier, der den Vertrag mit ausgehandelt hatte, die Angelegenheit mithilfe von Doppelzüngigkeit und Betrug zu seinen Gunsten beeinflusst hatte. Überdies war an der List auch ein Spion inmitten der Hilfskräfte des romulanischen Senats beteiligt gewesen. Der verdeckte Agent war enttarnt und beseitigt worden, und man hatte die Vereinbarung aufgelöst, sodass sich beide Seiten erneut misstrauisch und verstimmt beäugten. Anfänglich schien das Scheitern dieses Bündnisses für die Föderation günstig zu sein. Doch wenn man den Behauptungen von Lugok und D’tran Glauben schenken konnte, dann schienen die Klingonen und die Romulaner letzten Endes doch eine Art dauerhafte, beeindruckende Partnerschaft zu schließen – zumindest sah es für Jetanien ganz danach aus.
Und was dann?
Das war eine Frage, die Jetanien nicht beantworten konnte.
»Man kann Ihnen Ihr Unbehagen ansehen«, sagte D’tran. »Vergessen Sie nicht, dass dieser
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