Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht
seine Bemerkung ein. »Sie müssen uns begleiten«, sagte der Orioner, der jetzt etwas gereizt wirkte und ein langes, scharfes Messer aus einer Scheide links an seinem Gürtel zog.
»Wo gehen wir denn hin?«, erkundigte sich Reyes, der den Blick nicht von dem Messer abwenden konnte, als sich das Licht der Deckenlampen auf der polierten Oberfläche der Klinge spiegelte.
Der Tellarit machte einen Schritt nach vorn und griff mit einem fleischigen Arm nach ihm. »Wir wollen Ihnen die Überraschung nicht verderben.« Seine andere Hand bewegte sich dabei ebenfalls zu einem Messer, das an seinem Gürtel hing. Reyes hatte das Gefühl, dass die Männer nicht zu viel Aufmerksamkeit erregen wollten, selbst hier unten, fern der öffentlichen Bereiche des Schiffes. Ihr Plan war zweifellos, ihn in einen leeren Raum zu locken und dort ihr Werk zu vollenden.
Tja, nicht mit mir
.
In dem engen Gang glaubte Reyes, einen Vorteil gegenüber dem bulligen Tellariten zu haben, der Nakaal den Weg versperrte und jetzt näher kam. Ohne groß nachzudenken, trat er mit einem Bein zu, und sein Fuß traf das rechte Knie des Tellariten. Dieser stöhnte vor Schmerz auf und taumelte, als er versuchte, das Gleichgewicht zu halten. Nakaal setzte sich hinter ihm in Bewegung, aber Reyes konzentrierte sich weiterhin auf den Tellariten. Er überbrückte die Distanz zwischen ihnen und schlug mit der rechten Faust zu. Er traf den Wachmann an der linken Schläfe. Das Messer fiel aus der Hand des Tellariten. Instinktiv kickte Reyes die Waffe mit dem Fuß außer Reichweite. Er schob den Gauner nach hinten, um Nakaals Vorrücken zu behindern und den engen Gang zu versperren, sodass sich keiner der beiden bewegen konnte. So erhielt er die Möglichkeit, an den Disruptor des Tellariten zu gelangen.
Der Wachmann verdrehte seinen beachtlichen Körper in dem Versuch, das zu verhindern. Sofort schlug Reyes ihn ein zweites Mal, und diesmal traf er direkt unter der dicken Nase. Der Tellarit jaulte auf und griff sich mit beiden Händen ins Gesicht, was Reyes die Gelegenheit gab, erneut anzugreifen und die Faust in der Magengrube seines Gegners zu versenken. Das bewirkte, dass der Tellarit nach vorn sackte und seine Deckung völlig vergaß. Reyes packte den Kopf des Sicherheitsmannes und rammte sein Knie dagegen. Er spürte, wie die Nase des Tellariten brach, dann stürzte dieser nach hinten und hatte das Bewusstsein bereits verloren, bevor sein ermatteter Körper auf dem Boden aufschlug.
»Verdammt!«
Reyes hörte die Worte im gleichen Moment, in dem er aus dem Augenwinkel das Licht auf etwas Metallischem und Glänzendem schimmern sah. Gerade noch rechtzeitig zog er den Kopf zurück, bevor Nakaals Arm nach vorn stieß und das Messer die Luft zwischen ihnen durchbohrte. Reyes sprang zur Seite und versuchte in der Enge auszuweichen, wobei er fast über den Körper des Tellariten gestolpert wäre. Nakaal rückte näher, trat über seinen Begleiter hinweg und wedelte mit dem Messer herum. Während er sich vorsichtig rückwärts bewegte, versuchte Reyes sich nicht in die Ecke drängen zu lassen, von der er wusste, dass sie hinter ihm an der Stelle lag, an der der Gang nach links abzweigte. Er behielt die Hand des Orioners im Auge, die mit der Klinge vor ihm herumfuchtelte, und versuchte, aus den Bewegungen zu ergründen, ob Nakaal gut mit dieser Waffe umgehen konnte. Es sah ganz danach aus.
Nakaal, der das Zögern seines Gegners bemerkte, schien sich im Vorteil zu fühlen und wollte zuschlagen. Mit dem Messer vor sich kam er näher, und sein Gesichtsausdruck wirkte auf einmal sehr zufrieden.
Dann schlich sich ein ungläubiger Ausdruck auf seine Miene. Seine Augen weiteten sich, bevor sein ganzer Körper erschlaffte und er nach vorne sackte, um auf dem Boden zusammenzubrechen.
Hinter Nakaal stand T’Prynn, einen Arm ausgestreckt, um am Übergang zwischen Hals und Schulter des Orioners einen Nervengriff ansetzen zu können. Sie trug einen schwarzen, unauffälligen und sehr körperbetonten Overall und hatte sich einen Gürtel mit mehreren kleinen Taschen um die Taille geschnallt. Anders als bei Nakaal war ihr Gesichtsausdruck unergründbar, als sie Reyes anblickte.
»Arschloch«, zischte Reyes und stieß die Luft hörbar erleichtert aus.
T’Prynns rechte Augenbraue zuckte nach oben. »Ich freue mich ebenfalls, Sie zu sehen, Mister Reyes.«
Nach einem kurzen Blick auf den am Boden liegenden Nakaal blickte sich Reyes auf der Suche nach weiteren von Ganz’ Leuten im
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