Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht
ausgeschaltet sind, bedeutete das nur, dass uns Ganz noch mehr Leute auf den Hals hetzen wird. Wie wäre es, wenn wir dann schnellstmöglich von hier verschwinden?«
»
Augenblick
«, schaltete sich Jackson ein. »
Wir haben ein Problem. Anscheinend hat jemand gerade einen Transporterblockierungsschild rings um die
Omari-Ekon
aktiviert
.«
»Dann weiß er also, dass jemand hier ist, um mir zu helfen«, stellte Reyes fest.
»Eine logische Schlussfolgerung«, sagte T’Prynn, »aber es ist auch möglich, dass Ganz einfach davon ausgeht, dass Sie mithilfe eines Transporters fliehen wollen. Jedenfalls werden wir uns nicht vom Schiff beamen können.«
Reyes warf einen Blick auf den Disruptor in seiner Hand. »Die internen Sensoren sind also außer Betrieb? Dann haben wir vielleicht noch ein Ass im Ärmel.«
Kapitel 25
Ganz wollte irgendjemanden umbringen, am liebsten Diego Reyes, aber in diesem Augenblick wäre ihm jeder recht gewesen.
»Wo ist er?« Ganz stand am Geländer seines Balkons, von dem aus er das Glücksspieldeck der
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überblicken konnte, drehte sich dann um und ging in sein Büro zurück, in dem Tonzak wartete. Der Sicherheitschef sah angemessen erschrocken aus, doch dadurch wurde Ganz’ schlechte Laune auch nicht besser.
»Ich weiß es nicht«, erwiderte Tonzak, nachdem er sich geräuspert hatte. »Ich habe drei Teams auf ihn angesetzt. Als ich zuletzt von Nakaal und Drev gehört habe, hatten sie Reyes entdeckt, der vom Glücksspieldeck in die Nebengänge abgebogen ist. Sie sind ihm bis zu einem Wartungsraum in Abschnitt sechs gefolgt, aber sie wissen nicht, was er dort getan hat.«
Ganz wusste, was Reyes getan hatte, aber es störte ihn, dass er diese Informationen erst erhalten hatte, nachdem der lästige Mensch sein Werk im Wartungsbereich abgeschlossen hatte. »Er hat auf den Schiffscomputer zugegriffen«, sagte er und spürte, wie sich seine Kieferpartie verhärtete.
»Wie hat er das geschafft?«, wollte Tonzak wissen, der verwirrt die Stirn runzelte.
»Offensichtlich hatte er Hilfe.« Ganz ging zum Schreibtisch und ließ seinen muskelbepackten Körper auf den übergroßen gepolsterten Sessel sinken. »Die hat er schon gebraucht, um an unseren Sicherheitsmaßnahmen vorbeizukommen.« Er bezweifelte zwar nicht, dass Diego Reyes diverse Talente besaß, aber die Sicherheitsmaßnahmen, mit denen das Computersystem der
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geschützt wurde, waren so ausgeklügelt, dass der Mensch sie nie alle an der Konsole, die er im Wartungsbüro benutzt hatte, hätte überwinden können. Für die Navigation durch das Labyrinth an Protokollen und sich überlagernden Subroutinen benötigte man Kenntnisse, die Reyes ganz gewiss nicht besaß. Zumindest sollte das so sein, falls Ganz’ Sicherheitsstab nicht noch inkompetenter war, als es sein neuestes Versagen vermuten ließ. Was Ganz am meisten Sorgen machte, war, welche Informationen Reyes gesehen oder sogar gesichert hatte, nachdem er in das System vorgedrungen war. Der Mensch hatte es bemerkenswert gut verstanden, seine Spuren zu verwischen.
Das werde ich ihn einfach selbst fragen
.
Bei dem Gedanken daran, wie eine solche Diskussion aussehen würde, sobald Reyes endlich zu ihm gebracht wurde, verspürte Ganz kurz eine gewisse Zufriedenheit. »Wo sind Nakaal und Drev jetzt?«
»Im Krankenhaus«, antwortete Tonzak. »Keiner der beiden ist schwer verletzt, aber Drev hat es schlimmer erwischt.«
»Sorgen Sie dafür, dass ich keinen der beiden je wiedersehe.« Ganz sagte nichts weiter und überließ es seinem Untergebenen, zu tun, was er für das Richtige hielt. »Sonst hat niemand Reyes gesehen?«
Tonzak schüttelte den Kopf. »Nein. Er muss sich irgendwo auf einer der Wartungsebenen oder in den Kriechgängen verstecken. Da die Sensoren außer Betrieb sind, müssen wir Abschnitt für Abschnitt mit tragbaren Scannern absuchen.«
Ganz stieß ein verärgertes Knurren aus. Das Deaktivieren der internen Sensoren war ein gerissener Schachzug von Reyes oder demjenigen, der ihm geholfen hatte. Die mobilen Einheiten, die Tonzaks Leute bei ihrer Suche benutzten, waren zwar hilfreich, aber es würde dennoch lange dauern, vielleicht sogar lange genug, dass Reyes einen Weg fand, das Schiff zu verlassen. Wer immer ihm half, musste einen Plan haben, um mit ihm zu entkommen, und Ganz hoffte, dass er diesen wenigstens ein wenig durcheinandergebracht hatte mit seiner Entscheidung, die Transporterblockierungsfelder rund um das Schiff zu aktivieren.
»Die
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