Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel
Ming, ob die Auswirkungen unseres Experiments auf unseren Freund Ezthene beschränkt waren – oder ob wir gerade in ein Wespennest gestochen haben.«
»Die beste Möglichkeit wäre, jemanden auf der Erde zu fragen«, erwiderte Xiong. »Vielleicht jemanden im Präsidentenstab oder im Außenministerium. Wenn die tholianische Delegation in Paris gerade auch einen Anfall hatte, wissen wir, dass wir in Schwierigkeiten stecken.«
Er war einen Versuch wert, dachte Nogura. Er aktivierte die Interkom-Verbindung zu seinem Yeoman. »Lieutenant Greenfield, ich brauche eine Echtzeitverbindung zum Außenminister.«
»Aye, Sir. Ich werde Lieutenant Dunbar anweisen, Sie zu Ihnen durchzustellen, sobald wir Kontakt haben.«
»Vielen Dank.« Er schloss die Verbindung. »Der eine Fehler in diesem Plan ist, dass die Tholianer dazu neigen, sich in ihrer Botschaft zu verschanzen, wenn sie nicht gerade in offizieller Funktion in der Föderationsbotschaft oder dem Palais sind. Selbst wenn sie den Effekt der Anordnung gespürt haben, könnte es sein, dass wir nichts davon erfahren.«
Xiong runzelte die Stirn, während er über das Dilemma nachdachte. »Nun, es dauert dann vielleicht länger, Antworten zu bekommen, aber wenn es hart auf hart kommt, könnten wir Botschafter Jetanien kontaktieren und ihn bitten, etwas in Erfahrung zu bringen. Er könnte Zugang zu Informationen haben, die uns verschlossen bleiben.«
»Wollen wir hoffen, dass uns bessere Optionen offenstehen«, sagte Nogura.
Das Interkom summte.
»Admiral, Sie werden hier draußen gebraucht«
, sagte Greenfield.
»Es ist dringend.«
Nogura und Xiong tauschten einen alarmierten Blick und eilten aus dem Büro.
Die normalerweise geschäftige, aber relativ ruhige Atmosphäre der Einsatzzentrale wirkte vollkommen außer Kontrolle. An den Wänden blitzte Gelber Alarm, und Junior-Offiziere eilten von einer Station an die nächste, sammelten Berichte und gaben sie an Commander Cooper weiter. Nogura bahnte sich einen Weg durch das Chaos und stieg die Stufen zum Führungsdeck hinauf. »Bericht.«
»Langstrecken-Sensorbojen haben größere Bewegungen an der tholianischen Grenze ausgemacht«, sagte Cooper, während er Befehle in eine Konsole am achteckigen Einsatztisch eingab. Sternkarten mit Informationen über Positionen und Kurse sowie Flottenbewegungen erschienen auf einem der riesigen Monitore. »Es sieht so aus, als sei die von der
Endeavour
entdeckte Armada in Bewegung. Sie hat den tholianischen Raum verlassen und fliegt mit hoher Warpgeschwindigkeit durch die Taurus-Region – genau auf uns zu.«
Nogura musste nicht fragen, um welche Zeit die Armada gestartet war. Das konnte er sich schon denken. Es gab eine viel wichtigere Frage. »Wann wird sie hier sein?«
»In vier Tagen«, antwortete Cooper. Er senkte die Stimme, zweifellos um die Moral so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. »Admiral … das Sternenflottenkommando schätzt, dass die Armada mehr als zwanzig Prozent der gesamten tholianischen Flotte ausmacht. Die haben fünfmal so viel Feuerkraft wie wir, um uns von der Karte zu fegen … Befehle, Sir?«
»Zeigen Sie mir jedes Sternenflottenschiff innerhalb einer viertägigen Reise bei hoher Warpgeschwindigkeit«, sagte Nogura, der sein Bestes tat, um Zuversicht und gefasste Autorität auszustrahlen. »Wir brauchen jedes Schiff, dass wir bekommen können.«
Cooper stellte die Karte auf dem Schirm neu ein. Sie zeichnete ein düsteres Bild: Es gab keine Verstärkung, die Vanguard noch erreichen konnte, bevor die tholianische Armada eintraf. Nur zwei Schiffe, die bereits der Station zugewiesen waren, befanden sich in Reichweite: die Fregatte
Buenos Aires
war drei Tage entfernt, und der Frachttransporter
Panama
einen. Die
Enterprise
befand sich gerade außerhalb der Reichweite und war außerdem mit einer wichtigen Mission beauftragt. So blieben nur die
Endeavour
und die
Sagittarius
, die sich beide wegen des Materialengpasses noch in Reparatur befanden. Es war eine unmögliche Situation, also hatte Nogura keine andere Wahl, als unmögliche Befehle zu erteilen und zu hoffen, dass seine Mannschaft sie ausführen konnte.
»Commander Cooper«, sagte er, »ich will, dass jeder verfügbare Ingenieur und Mechaniker mit sofortiger Wirkung doppelte Schichten an der
Endeavour
und der
Sagittarius
arbeitet. Diese Schiffe müssen in vier Tagen kampfbereit sein. Rufen Sie die
Buenos Aires
und die
Panama
zurück und beginnen sie mit Waffenübungen. Holen Sie jeden Sprengkopf aus
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