Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel
Enterprise
Ende.«
Kapitel 16
Jetanien kniete auf seinem tragbaren
Glenget
. Ihm gegenüber saß Lugok an einem Tisch in einer abgeschiedenen Ecke von Ventus, einem der wenigen Restaurants, die innerhalb der Stadtgrenzen von Paradise City noch geöffnet hatten. Auch die schwache Beleuchtung im schmalen Gästeraum mit der niedrigen Decke konnte den dreckigen Boden und die nackten Wände nicht verhüllen. Ohne die schwache Glühbirne, die direkt über ihrem Tisch hing, wäre Jetanien wohl nicht in der Lage gewesen, die Speisekarte zu lesen. Er sah sich misstrauisch in dem schäbigen Imbiss um. »Lugok, sind Sie sicher, dass dieses Etablissement geöffnet hat?«
»Ziemlich sicher«, erwiderte der Klingone, ohne den Blick von der Speisekarte zu nehmen.
Jetanien klopfte mit seinen krallenbewehrten Fingern auf dem Tisch herum und wirkte nicht überzeugt. »Wenn das der Fall ist, alter Freund, sollte uns dann nicht jemand bedienen? Wenn wir die Speisekarten nicht schon auf dem Tisch vorgefunden hätten, würden wir vermutlich immer noch auf sie warten.«
Lugok wirkte leicht verärgert, als er über den Rand seiner Speisekarte blickte. »Gedulden Sie sich. Vielleicht sind sie beschäftigt.«
»Oh, wirklich?« Jetanien machte eine ausholende Handbewegung über das Meer leerer Tische, das sie umgab. »Mit wem? Wenn dieses Restaurant ein laufendes Unternehmen ist, warum sind wir dann die einzigen Kunden?«
Der Klingone sah ihn verdrießlich an. »Seine Küche ist nicht sehr beliebt.«
»Unsinn«, stieß Jetanien hervor. »Ich habe bereits mehrere Dinge auf der Speisekarte gesehen, die für meinen recht anspruchsvollen Gaumen äußerst köstlich klingen.«
»Genau das meine ich.«
Jetanien knirschte einen Augenblick mit den Schnabelhälften, dann legte er die Karte auf den Tisch. »Ich nehme an, wir können zumindest dafür dankbar sein, dass wir hier wohl nicht belauscht werden. Oder uns überessen. Oder überhaupt essen.« Er lehnte sich zurück und strengte sich an, Geräusche oder Bewegungen in der Küche wahrzunehmen, aber dort war alles ruhig. »Vielleicht ist das hier ein Selbstbedienungsautomat.«
»Ich bin mir ziemlich sicher, dass es das nicht ist.«
Jetanien lehnte sich vom Tisch zurück und brummte: »Vielleicht sollte ich mal selbst nach hinten gehen, um sie auf uns aufmerksam zu machen.«
Lugok räusperte sich. Es war ein tiefer, erstickter Laut, versteckt unter seinem dichten Bart und dem bulligen Oberkörper. »So wie Captain Khatami die Tholianer bei Eremar auf sich aufmerksam gemacht hat?«
»Sie haben also davon gehört.«
Ein sadistisches Grinsen belebte das dunkle Gesicht des Klingonen. »Inzwischen hat der halbe Quadrant davon gehört. Die Tholianer werten es fast schon als Kriegshandlung.«
»Lächerlich. Captain Khatamis Vorgehensweise war vollkommen angemessen und im Einklang mit interstellarem Recht. Sie hat erst auf die Schiffe gefeuert, als sie angegriffen wurde.«
»Sie reden, als würden sich die Tholianer auch nur im Geringsten um solch einen Unterschied scheren. In einer Zeit, in der der Gonmog-Sektor …«
»Wir bezeichnen ihn lieber als Taurus-Region.«
»Schön für Sie«, sprach Lugok unbeeindruckt von der Unterbrechung weiter. »In einer Zeit, in der der Gonmog-Sektor am Rande eines Krieges steht, hätte Khatami es besser wissen sollen.«
Ein verächtliches Schnauben ertönte aus Jetaniens Nasenöffnung. »Das ist nicht mehr als tholianisches Säbelrasseln.«
»Ja, genau wie die leere Geste damals, als sie die
Bombay
zerstört haben.« Lugok sah auf und betrachtete Jetaniens Gesicht, vielleicht weil er hoffte, eine Art Reaktion provoziert zu haben. Nachdem mehrere Sekunden verstrichen waren, ohne dass Jetanien den Köder schluckte, fuhr der Klingone fort. »Also, was hat Ihr kleines Spähschiff denn überhaupt auf Eremar gewollt?«
»Ich habe nicht die geringste Ahnung«, sagte Jetanien. »Vielleicht erinnern Sie sich, dass ich nicht länger offiziell vom Geheimdienst der Sternenflotte informiert werde.« Er wusste, dass Lugok das Schlüsselwort »offiziell« aus diesem Satz heraushörte. Die beiden »pensionierten« Diplomaten waren recht gut darin geworden, zwischen den Zeilen der Aussagen des anderen zu lesen. Es war einfach eine Frage professioneller Höflichkeit, dass sie sich gegenseitig nicht auf ihre Lügen ansprachen. »Wenn durch irgendein thermodynamisches Wunder doch noch eine Bedienung unsere Bestellung aufnehmen sollte, entscheide ich mich wohl für die
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