Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf
zurück.
»Und ob«, bestätigte Harry Kim. Er wirkte noch immer geschwächt. Der Doktor hatte ihm eine an Vitaminen
und Nährstoffen reiche Diät verschrieben – und ihm
verboten, sich weiter Nächte um die Ohren zu schlagen.
Das einzige Opfer der Konfrontation mit den Ryol war Susan Tukwila. Kes hatte die Frau nicht besonders gut gekannt, trauerte aber trotzdem um sie. Nach den
Maßstäben der Ocampa lebten Menschen unglaublich
lange, und deshalb erschien es ihr besonders tragisch, wenn eine solche Existenz viel zu früh endete. Kes
hoffte, daß Tukwilas Leben besser gewesen war als ihr Tod.
»Was ist mit dem Triebwerk des Wracks?« wandte sich
Chakotay an Torres. »Haben Sie etwas gefunden, das
wir gebrauchen können?«
»Ja und nein«, erwiderte die Chefingenieurin. Kes hatte erleichtert festgestellt, daß die Beule an B’Elannas Hinterkopf ohne Komplikationen blieb. Dem Doktor war es innerhalb weniger Minuten gelungen, sie
verschwinden zu lassen. »Dilithiumkristalle fanden wir leider nicht. Wenn das Raumschiff der Ryol jemals
solche Kristalle verwendete, so müssen sie schon vor langer Zeit zerfallen sein. Allerdings gibt es an Bord des Wracks noch reichlich Antimaterie. Es sollte nicht weiter schwer sein, sie zur Voyager zu transferieren –
zusätzliche Antimaterie können wir jederzeit gut
gebrauchen.«
Kes freute sich darüber, daß B’Elannas Suche
zumindest teilweise erfolgreich gewesen war. Sie
empfand es als eine interessante Erfahrung, mit Torres zusammengearbeitet zu haben. Leider ergab sich nur
selten Gelegenheit dazu.
»Außerdem würden wir den Neffalern sicher keinen
Gefallen erweisen, wenn wir die Antimaterie im Wrack ließen«, meinte Chakotay. »Zwar besteht derzeit keine Gefahr, daß sie mit normaler Materie in Berührung
gerät, aber die Neffaler können erst in einigen
Jahrtausenden einen Entwicklungsstand erreichen, der es ihnen erlaubt, mit solchen Substanzen umzugehen.«
»Na schön«, sagte Janeway. »Lieutenant Torres, setzen Sie die Bergung fort, aber verlieren Sie keine Zeit beim Transfer der Antimaterie.« Sie bedachte die Offiziere mit einem reumütigen Blick. »Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich habe genug von diesem ›Paradies‹.«
Kes verstand die Gefühle des Captains – auch sie
selbst war froh darüber, das schwarze Ufer zu
verlassen. Die Ocampa beugte sich vor und tastete
unterm Tisch nach Neelix’ Hand. Zwar wurde die
Voyager immer wieder mit Gefahren konfrontiert, aber trotzdem freute sich Kes auf das nächste Abenteuer!
CAPTAINS LOGBUCH,
STERNZEIT 491750.9
Vielleicht hätte ich mir keine Sorgen wegen einer
Meuterei auf der Bounty machen und statt dessen noch einmal die Odyssee lesen sollen, insbesondere den Teil über Circes verzauberte
Insel. Letztendlich gelang es meiner tapferen Crew, den Verlockungen von Ryolanow zu widerstehen.
Wir verlassen diesen Raumsektor mit neuem
Vertrauen in unsere Fähigkeit, allen Gefahren des Delta-Quadranten zu trotzen. Die Heimreise mag
sehr lange dauern, aber wenigstens befinden wir
uns in guter Gesellschaft…
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