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Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf

Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf

Titel: Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian
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deshalb wollte sie nicht den Fehler
    machen, die einheimische Bevölkerung des Planeten
    außer acht zu lassen. Es erschien ihr mehr als
    wahrscheinlich, daß der Älteste und die anderen Ryol von versklavten ›Bediensteten‹ begleitet wurden.
    »Rein theoretisch würden auch die Neffaler betäubt«, sagte Chakotay.
    »Aber?« Jahrelange Starfleet-Erfahrungen hatten
    Janeway gelehrt, daß es immer ein ›Aber‹ gab.
    »Wir wissen nur wenig über die Ryol-Biologie«, ließ sich Tuvok von der Sicherheitsstation vernehmen. »Daher ist es unmöglich, die Wirkung eines solchen Phaserstrahls auf die Ryol genau vorauszusagen. Die Energie könnte wirkungslos bleiben – oder tödlich sein. Wir riskieren sowohl einen Mißerfolg als auch den Tod aller Ryol in Reichweite des Strahls.«
    Von einem Augenblick zum anderen sah Janeway das
    ganze Ausmaß des ethischen Dilemmas in Chakotays
    Plan. So heimtückisch und verschlagen die Ryol auch
    sein mochten – es widerstrebte der Kommandantin, ein mögliches Massaker anzuordnen.
    »Und die Neffaler?« fragte sie erneut.
    »Auch in dieser Hinsicht sind die uns vorliegenden
    biologischen Daten alles andere als komplett«, sagte Tuvok. »Aber ich glaube, in ihrem Fall ist das Risiko weitaus geringer. Die Neffaler sind eine wesentlich
    konventionellere Lebensform. Ihnen fehlen die
    metamorphischen Fähigkeiten und der psionische
    Metabolismus der Ryol. Der Doktor glaubt, daß sie auf den Phaserstrahl so reagieren, wie wir es erwarten.
    Allerdings gibt es auch hier keine Garantie. Ich schätze die Wahrscheinlichkeit dafür, die Neffaler unabsichtlich zu töten, auf weniger als null Komma fünf sieben
    Prozent.«
    Das genügt mir, dachte Janeway. Aber was ist mit den Ryol? Bin ich bereit, den Tod einer unbekannten Anzahl von ihnen zu riskieren, um einige Gestrandete aus einem anderen Quadranten zu retten? Und wenn es
    nicht klappt? Was passiert, wenn der Phaserstrahl bei den Ryol wirkungslos bleibt? Vielleicht rächen sie sich, indem sie die Geiseln auf der Stelle umbringen.
    »Wieviel Zeit bleibt uns noch, Mr. Kim?« fragte sie und wußte, daß der Fähnrich den Countdown im Auge
    behielt.
    »Neunundvierzig Minuten«, erwiderte Kim. Er
    beobachtete Janeway aufmerksam und auch ein wenig
    besorgt. Sie konnte es ihm nicht verdenken – immerhin hatte er gute Freunde unter den Geiseln. Auch ihr fiel es schwer, sich die Voyager ohne Neelix, Kes oder B’Elanna vorzustellen.
    »Nun, wir sollten nicht bis zum letzten Augenblick
    warten«, sagte Janeway. »Irgendwelche Kommentare,
    meine Herren?«
    »Vom Sicherheitsstandpunkt aus betrachtet sind die
    Ryol eine große Gefahr für alle anderen
    Lebensformen«, sagte Tuvok. »Unnötiges Blutvergießen würde ich zwar sehr bedauern, aber in diesem Fall halte ich energische Maßnahmen für erforderlich, um die
    Bedrohung zu reduzieren. Daher empfehle ich den
    Versuch, die Ryol mit einem gefächerten Phaserstrahl zu betäuben.«
    Chakotay hinkte an der Brüstung entlang und kehrte
    zum Kommandobereich zurück. »Auch diesmal bin ich
    geneigt, Tuvok zuzustimmen«, sagte er. »Selbst wenn
    es keine besonders wissenschaftliche Basis für eine
    Entscheidung ist: Mein Seelenfreund hat mich schon bei unserer Ankunft vor den Ryol gewarnt. Diese Wesen
    müssen aufgehalten werden, nicht nur aus unserem
    eigenen Interesse, sondern auch um Zivilisationen wie die der Neffaler willen. Friedliche Gemeinschaften vor unbarmherzigen Angreifern zu schützen – genau darum
    ging es dem Maquis.«
    »Bei Starfleet spielt die Erste Direktive eine größere Rolle«, meinte Janeway. »Obgleich ich Ihre Sympathie für die Neffaler teile.« Sie nahm im Kommandosessel
    Platz und blickte zum Hauptschirm. Mit dem Zeigefinger berührte sie eine Schaltfläche, und daraufhin erschien Ryolanow im Projektionsfeld. Der Planet drehte sich
    langsam unter dem Raumschiff, und seine rote
    Atmosphäre täuschte ebenso wie die glänzende Schale
    eines vergifteten Apfels.
    »Der Voyager droht jetzt keine Gefahr mehr, und deshalb gilt meine erste Priorität den Geiseln«, sagte Janeway. »B’Elanna, Neelix und Kes zählen auf uns –
    ich will sie nicht enttäuschen. Mr. Tuvok, treffen Sie Vorbereitungen für einen breit gefächerten Phaserstrahl, auf Betäubung justiert.«
    »Die Phaserbänke sind entsprechend programmiert«,
    erwiderte der Vulkanier. »Eine Einsatzgruppe aus
    Sicherheitswächtern ist für den sofortigen Transfer zum Planeten bereit.«
    Janeway nickte. »Ausgezeichnet.

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