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Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf

Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf

Titel: Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian
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fiel durch eine Lücke im hohen Blätterdach und erhellte einen Teil des Parks. Der Fähnrich hob den Gegenstand ins
    perlmuttfarbene Licht.
    Es handelte sich tatsächlich um einen Knochen,
    sichelförmig und aufgrund seines hohen Alters vergilbt.
    Kim hoffte, daß der Neffaler ihn nicht aus der privaten Sammlung eines Ryol gestohlen hatte. Das Ding wirkte zweifellos alt genug, um ein Museumsstück zu sein.
    Eine Seite davon schien einmal eine Inschrift oder
    Symbole aufgewiesen zu haben, doch sie waren fast
    völlig abgerieben und kaum mehr zu erkennen. In der
    Außenseite der Sichel fand Kim mehrere Kerben, die
    von abgebrochenen Stücken stammten, und mehrere
    Haarrisse durchzogen das ganze Objekt. Vorsichtig
    drehte er es hin und her, versuchte herauszufinden,
    wozu der Gegenstand diente. Der Knochen war leichter, als es zunächst den Anschein hatte. Kim sah genauer
    hin und fand Anzeichen dafür, daß das Objekt
    ausgehöhlt worden war. Zu beiden Seiten der Sichel
    gab es Schlitze, jeweils knapp einen Millimeter breit. Als er durch eine solche Öffnung ins Innere des Knochens blickte, bemerkte er Mondschein, der durch einen
    Schlitz auf der gegenüberliegenden Seite fiel. Oben
    entdeckte er fünf Löcher. Vielleicht waren es einmal sechs gewesen, aber das ließ sich jetzt kaum mehr
    feststellen, denn im Lauf der Zeit hatte sich ein Teil der oberen Schicht gelöst.
    Kaum einen Meter entfernt hantierte der Neffaler
    aufgeregt mit der Flöte, zog die Schnur straff und
    piepste immer wieder. Kim ahnte etwas. Er hob das
    Artefakt vor den Mund und hielt dabei die Sichel parallel zum Boden. Sie saß ziemlich knapp – immerhin war die Mundpartie eines Menschen wesentlich breiter als die eines Neffalers. Doch es gelang dem Fähnrich, die
    Innenseite der Sichel an die Lippen zu pressen.
    Er blies in einen offenen Schlitz.
    Feiner schwarzer Staub wehte aus einer Öffnung in der Außenseite und rieselte auf den Kopf des Neffalers, der hustete, nieste und ein wenig zurückwich. Offenbar
    hatte schon seit einer ganzen Weile niemand mehr
    versucht, in dieses Instrument zu pusten, aber trotzdem erklang ein schrilles Pfeifen. Kim hielt die fünf
    übriggebliebenen Löcher zu und hörte, wie sich die
    Tonhöhe veränderte. Der kleine Neffaler reagierte auf den Pfiff, indem er beide Hände an die Ohren preßte
    und eine Grimasse schnitt.
    Kim nahm das alte Musikinstrument von den Lippen und lachte. Soviel zu seiner Besorgnis in Hinsicht auf die Erste Direktive. Offenbar war er nicht die erste Person, die einen Neffaler mit Pfiffen vertraut machte. Wie dem auch sei: Mit der Flöte aus Kunststoff schien er einen vollen Erfolg erzielt zu haben. Kim fragte sich, wann irgendein Neffaler zum letztenmal ein Spielzeug
    bekommen hatte – bestimmt war es schon eine ganze
    Weile her. Den Gästen aus dem All begegneten die
    Ryol mit großer Gastfreundschaft, aber für ihre Tiere schienen sie kaum irgendwelche Zuneigung zu
    erübrigen.
    Vermutlich handelt es sich um eine kulturelle
    Besonderheit , dachte Kim und zuckte mit den Schultern.
    Starfleet hatte ihn gelehrt, bei fremden Zivilisationen die exotischsten Dinge zu erwarten. Das Lieblingstier einer Kultur mochte der Leckerbissen einer anderen sein. Er sollte sich davor hüten, voreilige Schlüsse aus dem
    Umstand zu ziehen, daß die Ryol den Neffalern
    gleichgültig gegenüberstanden.
    Die Ryol wissen nicht, was ihnen dadurch entgeht , dachte Kim, während er beobachtete, wie das kleine,
    niedliche Wesen fröhlich auf der Flöte spielte. Vorsichtig preßte er sich den alten Knochen erneut an die Lippen und fügte der Melodie des Neffalers eigene Töne hinzu.
    Im matten Mondschein, begleitet vom leisen Rascheln
    der Blätter und dem Seufzen des Winds, spielten
    Starfleet-Offizier und Primat ein Duett.
    Kes und Neelix folgten dem Verlauf des Pfades, als sie sich dem Strand näherten. Die Ocampa bedauerte, daß
    sie diesen nächtlichen Spaziergang nach dem
    alptraumhaften mentalen Erlebnis am vergangenen Tag
    nicht genießen konnte. Andernfalls hätten sich jetzt vielleicht romantische Gefühle in ihr geregt. Sie blickte in die Dunkelheit, lauschte dem Rauschen der Wellen, atmete den würzigen Duft des Meeres und fragte sich, auf welche Weise sie ihre geheimnisvolleren Sinne
    einsetzen sollte. Ein Teil von ihr sehnte sich danach, eine psychische Barriere zu errichten, so wie sie es von Tuvok gelernt hatte, um sich vor telepathischen
    Kontakten zu schützen. Doch Neugier und
    Verantwortung

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