Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf
mehr dahinter?
Torres unterbrach die automatische Sondierung und
richtete die lateralen Sensoren erneut auf den
entsprechenden Bereich. Wieder behauptete der
Computer, daß keine Daten ermittelt werden konnten,
und von den Sensoren kam die Meldung, daß sie nicht
imstande waren, den geforderten Scan durchzuführen.
Interessant , dachte B’Elanna und zweifelte kaum mehr daran, daß sie tatsächlich etwas gefunden hatte. Sie setzte den Scanner für die magnetische Interferometrie ein, ohne Erfolg. Die Sensoren für hochenergetische
Protonen-Spektrometrie versagten ebenso wie die
speziellen Ortungsinstrumente für gravimetrische
Verzerrungen. Gammafrequenzen, elektromagnetische
Strahlung, Quarkemissionen, Partikelspektrometrie für den Z-Bereich, niederenergetische Wellenanalyse,
lokale Subraum-Strukturmessungen, optische
Durchdringungsfilter, Strukturbelastungen auf dem
subatomaren Niveau, hoch- und niederenergetischer
Gravitonfluß, Gamma-Interferometrie, virtueller
Partikelstrom, lokale Raumkrümmung,
multidimensionale Belastungsfaktoren,
Mikrosingularitäten mit projizierten Gravitationstrichtern, Tunneleffekte mit stabilen oder verzerrten
Potentialwällen… Welche Methode auch immer Torres
anwendete – der Computer reagierte jedesmal mit
Fehlermeldungen und konnte keine Informationen
gewinnen. Selbst die Instrumente für
Lebensformanalysen versagten. Das ist doch absurd , fuhr es der Chefingenieurin durch den Sinn. Sie wußte , daß es Leben auf dem Planeten gab, auch wenn sie
allen Grund zu haben glaubte, an seiner Intelligenz zu zweifeln.
Fehlfunktionen an Bord der Voyager kamen als Erklärung gewiß nicht in Frage. So viele verschiedene Scanner und Sensoren konnten wohl kaum gleichzeitig
ausfallen – es sei denn, jemand aus dem Q-Kontinuum
hatte beschlossen, die Gesetze der Wahrscheinlichkeit zu manipulieren. Außerdem gab es keine Probleme bei
der Sondierung der übrigen Regionen des Planeten. Nur ein kleiner Bereich von Ryolanow, kaum einen
Quadratkilometer groß, ließ sich nicht von
Sondierungssignalen durchdringen. Die Ryol verbergen etwas , dachte B’Elanna. Sie benutzten ein unbekanntes, aber sehr wirkungsvolles System aus Kraftfeldern, um jenen Bereich des Planeten abzuschirmen.
»Warum?« murmelte Torres. Was versteckten die Ryol
auf ihrem tropischen Spielplatz? Die Ergebnisse der
bisherigen Scans deuteten darauf hin, daß es auf
Ryolanow nicht einmal ein rudimentäres planetares
Verteidigungssystem gab, ganz zu schweigen von
militärischen Einrichtungen, die verborgen werden
müßten. Und wenn die Ryol so sehr um ihre
Privatsphäre besorgt waren, daß sie eine
undurchdringliche Barriere errichteten – warum
schützten sie damit nur einen winzig kleinen Teil ihrer Welt? So etwas erschien der Klingonin in B’Elanna
ebenso sinnlos wie der Chefingenieurin. Es sei denn, jenem Ort kam irgendeine Art von religiöser Bedeutung zu.
Torres überlegte, ob sie Captain Janeway oder
Chakotay Bescheid geben sollte, entschied sich dann
aber dagegen. Zuerst mußte sie mehr herausfinden. Bei dieser Mission hatte sie sich schon einmal zum Narren gemacht, und das war mehr als genug für eine
Sternzeit. Einige ungewöhnliche Anzeigen genügten
nicht, um Alarm zu schlagen.
»Entschuldigen Sie bitte, Lieutenant.« Torres sah auf und erkannte Fähnrich Erin Jourdan, eine blonde
Terranerin, die die Kontrollen der Funktionsstation
bediente, wenn sich Harry Kim nicht im Dienst befand.
Jourdan richtete einen neugierigen Blick auf B’Elanna, die sich fragte, ob sie erneut geknurrt hatte. »Kann ich Ihnen bei irgend etwas helfen?« fragte der Fähnrich.
»Ja«, erwiderte die Chefingenieurin scharf. »Holen Sie mir einen Raktajino. Ich habe hier noch eine Weile zu tun.«
Harry Kim döste im Schatten unter den purpurnen
Blättern seines Lieblingsbaums und konnte kaum die
Augen offenhalten. Die Erinnerungen an den
vergangenen Abend waren eher vage, doch er zweifelte kaum daran, daß er zuviel Ryol-Wein getrunken hatte.
Ihm blieb sogar schleierhaft, wann er zur Voyager zurückgekehrt war. Er entsann sich nur daran, am
frühen Nachmittag im eigenen Bett erwacht zu sein, mit dem Wunsch nach einer Dusche und starkem Kaffee.
Als Kim in den entlegenen Winkeln seines
Gedächtnisses suchte, fand er schemenhafte Bilder, die ihm einen scharlachroten Sonnenaufgang zeigten, in
der Gesellschaft von zwei sehr freundlichen Ryol-
Frauen. An ihre Namen erinnerte er sich nicht,
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