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Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf

Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf

Titel: Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian
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wohl
    aber an die Augen: Sie waren zuerst grün, wurden dann immer dunkler, bis die Farbe in ihnen Schwärze wich…
    Er gähnte herzhaft und ließ die Lider sinken. Ein kleines Nickerchen erschien ihm immer verlockender.
    Etwas landete nur wenige Zentimeter entfernt auf dem Boden und weckte Kim aus dem Halbschlaf. Er sah eine kleine Gestalt mit rotem, zerzausten Fell – der Neffaler, den er vor einigen Tagen hier in diesem Park gesehen hatte.
    »Hallo, kleiner Bursche«, sagte er. »Ich habe gehofft, dir noch einmal zu begegnen.«
    Das Wesen antwortete mit einem Zirpen – es schien
    Kim ebenfalls wiederzuerkennen. Es wirkte jetzt nicht mehr schüchtern und scheu, musterte den Starfleet-Offizier mit großen, erwartungsvollen Augen.
    »Suchst du nach der Klarinette?« fragte Kim. »Geht es dir darum?«
    Der Neffaler piepste, doch es blieb Kims Phantasie
    überlassen, diesen Laut zu deuten. Dem
    Leistungsvermögen des automatischen Translators
    waren leider Grenzen gesetzt – er konnte nicht dabei helfen, mit Tieren zu sprechen. Die verbalen
    Übersetzungsalgorithmen brauchten eine tatsächliche
    Sprache, um richtig zu funktionieren. Dennoch glaubte Kim zu wissen, was der Neffaler wollte.
    Er holte ein glänzendes weißes Objekt aus der Tasche.
    »Hier«, sagte er und bot es dem Wesen an. Es war eine Flöte aus Kunststoff, etwa fünf Zentimeter lang und mit zwölf kleinen Löchern für die zwölf Finger des Neffalers.
    Eine dünne weiße Schnur baumelte vom einen Ende
    der Flöte herab. »Das habe ich extra für dich
    mitgebracht.«
    Das Geschöpf griff sofort nach dem Gegenstand. Kim
    lächelte. Das kleine Musikinstrument hatte ihn einen Replikator-Coupon gekostet, doch dieses Opfer
    erschien dem Fähnrich gering, als er die offensichtliche Freude des Geschöpfs bemerkte. Allem Anschein nach
    hatte der Neffaler ein gutes Gedächtnis, denn diesmal vergeudete er keine Zeit damit, ins falsche Ende zu
    pusten. Statt dessen wählte er sofort das Mundstück.
    Die haarigen Wangen blähten sich auf, als er energisch in die Flöte blies und dadurch ein mehrstimmiges lautes Tuten erklingen ließ. Kim ließ ihn einige Minuten lang improvisieren, streckte dann vorsichtig die Hand aus, rückte die Finger des Wesens zurecht und zeigte ihm, wie man verschiedene Töne erzeugen konnte, indem
    man einzelne Löcher zuhielt. Es erstaunte ihn, wie dünn und fragil die Finger wirkten. Solche Geschöpfe
    schienen nur aus Pelz, Haut und Knochen zu bestehen.
    »Meine Güte«, sagte er. »Ich frage mich wirklich, ob man euch ausreichend füttert.«
    Wieder lernte der Neffaler schnell. Seine Finger
    bewegten sich, und dadurch kam es zu entsprechenden
    Veränderungen der Töne. Schon nach kurzer Zeit hörte Kim etwas, das einer Melodie verblüffend nahe kam.
    Verwundert und anerkennend schüttelte er den Kopf.
    »He, du bist ein kleiner Affen-Mozart«, sagte er. »Wer hätte das gedacht?«
    Kim fragte sich, ob er die Erste Direktive verletzte, wenn er einem domestizierten Primaten beibrachte, auf der Flöte zu spielen. Nein, wohl kaum. Das
    Nichteinmischungsprinzip betraf intelligente Wesen,
    nicht ihre Tiere, und die Ryol schienen bereits alles über Musik zu wissen – darauf deuteten die Ereignisse des vergangenen Abends im Nachtklub hin.
    Außerdem war der kleine Neffaler viel zu niedlich, als daß Harry einer derartigen Versuchung hätte
    widerstehen können.
    Kim gähnte einmal mehr, neigte sich zurück und stützte den Kopf an den Baumstamm. Dann schloß er die
    Augen und ließ seine Gedanken treiben, begleitet von der Musik des Neffalers.
    Kes hörte die Wellen, bevor sie das Meer sah. Die
    Nacht hatte begonnen, und Lampen erhellten den
    Strandweg, doch ihr Licht reichte nicht bis zur
    Wassergrenze. Mit ihren muschelförmigen Ohren fiel es der Ocampa nicht schwer, das Rauschen in der
    Dunkelheit zu hören. Von der Bucht her wehte eine
    Brise, die Erfrischung brachte. Kes spähte in die
    Finsternis, hielt nach dem Wasser Ausschau und
    fürchtete die gräßlichen Geheimnisse, die sich darin verbergen mochten. Wieso kann eine so friedliche Szene solches Entsetzen für mich bereithalten? dachte sie.
    Tuvok hätte von dieser nächtlichen Expedition sicher nicht viel gehalten, aber Kes sah sich außerstande, jene geistigen Stimmen einfach zu ignorieren. Einen
    ähnlichen Zwang hatte sie vor Jahren gespürt, als die Ältesten der Ocampa ihr verboten, die unterirdische
    Stadt zu verlassen und die obere Welt zu erforschen.
    Damals hatte sie

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