Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf
etwas zustieß…
Der Erste Offizier saß im Kommandosessel und öffnete einen internen Kom-Kanal zum Transporterraum. »Wie
sieht’s aus?« fragte er. »Ist es Ihnen inzwischen
gelungen, Torres und die anderen für den Transfer zu erfassen?« Von Captain Janeway wußte Chakotay, daß
B’Elanna und ihre Gruppe auf Ryolanow in
Schwierigkeiten geraten waren.
»Leider nein, Sir«, antwortete der Transporterchef. »Bei den anderen Crewmitgliedern konnten wir mühelos den
Transferfokus ausrichten, aber im Bereich der Bucht, wo sich Torres und die anderen aufhalten, gibt es eine
Abschirmung. Wir haben das Frequenzverhältnis der
Phasenübergangsspulen erhöht, aber dadurch
empfingen wir nur die Signale der
Insignienkommunikatoren.«
Chakotay klopfte verärgert auf die Armlehne. Seiner
Ansicht nach klang es immer mehr nach einer
Geiselnahme. Und genau das wollte der Captain
vermeiden , dachte er. »Verstehe«, teilte er dem Transporterchef knapp mit. »Chakotay Ende.«
Die Brückenoffiziere – eine Mischung aus ehemaligen
Maquisarden und Starfleet-Angehörigen – warteten
stumm auf Anweisungen. Chakotay fühlte ihre Blicke auf sich ruhen und überlegte, wie eine Rettung von Torres, Kes und Neelix möglich sein mochte.
»Fähnrich Tukwila«, sagte er, »aktivieren Sie die
Fernbereichsensoren. Versuchen Sie, Lieutenant Torres und ihre Begleiter zu lokalisieren.«
Ohne die ID-Signale der Insignienkommunikatoren war
es praktisch unmöglich, jemanden zu finden. Die Suche nach B’Elanna, Kes und Neelix kam dem Bemühen
gleich, eine Stecknadel in einem planetengroßen
Heuhaufen zu entdecken, aber vielleicht hatten sie
Glück. Wir müssen irgend etwas versuchen.
Die Tür des Turbolifts im rückwärtigen Bereich der
Brücke öffnete sich. Chakotay drehte den Sessel und
rechnete damit, daß der Captain zurückkehrte, um
während der gegenwärtigen Krise das Kommando zu
übernehmen. Er erhob sich und war neugierig darauf,
was Janeway von Tuvok und dem Doktor erfahren
hatte.
Eine Überraschung erwartete ihn: Ryol kamen in den
Kontrollraum, angeführt von niemand anders als
Lieutenant Tom Paris. Die sechs Besucher – Männer
und Frauen – schwärmten sofort aus und bezogen
Aufstellung bei den wichtigsten Stationen. Eine
hinreißende Ryol – ihr Kopfflaum wies ein tigerartiges Streifenmuster auf – näherte sich dem Befehlsstand.
Paris folgte ihr, und in seinem Gesicht zeigte sich
seltsame Benommenheit.
An der taktischen Konsole hinter dem Kommandosessel
saß Lieutenant Assink, der von den terranischen
Aleuten stammte. Er griff nach einem Phaser, aber eine andere Ryol-Frau war schneller. Sie stieß den Arm des Menschen fort vom Waffenfach und richtete dann den
Blick auf Assink, der sofort in sich zusammensackte und nach Luft schnappte. Chakotay versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, aber er war erschrocken. Sie hat Assink nur angesehen , dachte er besorgt. Ein Blick schien den Ryol zu genügen.
»Ich bin Laazia«, sagte die Anführerin der Gruppe und näherte sich dem Sessel, den Chakotay gerade
freigegeben hatte. Im Gegensatz zu den anderen trug
sie einen weiten Umhang, der bis zum Boden
hinabreichte. »Erbin des Ältesten. Für die Ryol erhebe ich Anspruch auf dieses Schiff.« Sie ließ ihren Blick durch den Kontrollraum gleiten und vergewisserte sich, daß ihre Gefährten die richtigen Positionen
eingenommen hatten. »Denkt an den Plan«, erinnerte
sie die Ryol. »Verhindert, daß jemand die Kontrollen berührt. Gebt ihnen nicht die Chance, uns
fortzubeamen.« Sie wandte sich an Paris. »Sammeln
Sie die Phaser ein und isolieren Sie anschließend
manuell die Brücke.«
»Glauben Sie nicht, daß ich dazu etwas zu sagen
hätte?« erwiderte Chakotay. Er trat zwischen Laazia
und den Kommandosessel. Die Starfleet-Ausbildung
veranlaßte ihn zu einer ganz bestimmten Reaktion: Er klopfte auf seinen Insignienkommunikator. »Chakotay
an Janeway«, sagte er mit entschlossener Miene. »Ryol haben die Brücke übernommen. Alarmstufe Rot. Ich
wiederhole: Ryol haben…«
Ein Schlag traf ihn ohne jede Vorwarnung mitten im
Gesicht. »Seien Sie still!« zischte Laazia und löste den Insignienkommunikator von Chakotays Uniform. Die
Wange des Ersten Offiziers brannte dort, wo ihn die
Hand der Ryol-Frau getroffen hatte – ihre Kraft
erstaunte ihn. Nun, wenigstens war es ihm gelungen,
den Captain zu warnen.
Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie Susan
Tukwila die Muskeln
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