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Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf

Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf

Titel: Star Trek - VOY - 014 - Das schwarze Ufer.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian
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großer Geist meiner Ahnen, bewahre mich vor diesem gräßlichen Dämon.
    »Nein!« erklang eine entsetzte Stimme.
    Chakotay öffnete die Augen und sah, wie Susan Tukwila sprang. Der neben ihr stehende Ryol versuchte, sie an den Schultern festzuhalten, aber die ehemalige
    Maquisardin bewies, eine Kampfsportexpertin zu sein: Mit beiden Händen griff sie nach einem Arm des Ryol
    und machte dann eine Rolle vorwärts – mit dem
    Ergebnis, daß sich ihr Bewegungsmoment auf den Ryol
    übertrug und ihn durch die Luft fliegen ließ. Mit einem eleganten Satz war Tukwila wieder auf den Beinen, und gleichzeitig landete der Ryol auf dem Rücken, nur
    wenige Zentimeter entfernt von dem gewölbten
    Trennsegment zwischen der Kommandoplattform und
    den weiter hinten befindlichen Konsolen. Chakotay
    hörte, wie der Kopf des Mannes mit einem dumpfen
    Pochen auf den harten Duraniumboden prallte.
    Mit einem Kampfschrei des Maquis stürzte Tukwila
    Laazia entgegen, die um die eigene Achse wirbelte und sich der Angreiferin zuwandte. Dadurch war der
    Schwäche erzeugende Blick nicht mehr auf Chakotay
    gerichtet. Er schwankte unsicher, was Paris veranlaßte, rein instinktiv zu handeln und die Sicherheitsstation zu verlassen, um den Ersten Offizier zu stützen. Chakotay widersetzte sich diesen Versuchen und zog den Arm so heftig zurück, daß er fast zur Seite gekippt wäre. Er trachtete danach, das Gleichgewicht zu wahren. Das
    Bild vor seinen Augen verschwamm, und er glaubte,
    eine seltsame schwarze Aura zu erkennen, die Laazia
    umgab und wie die Silhouette eines großen Tiers
    aussah.
    Laazia schenkte dem, was hinter ihr geschah, nicht die geringste Beachtung. Das Grün verschwand fast völlig aus ihren Augen, als sie den Blick auf die
    heranstürmende Tukwila richtete. Deren Kampfschrei
    verwandelte sich in ein Röcheln, als sie die
    gespenstische Macht der Ryol zu spüren bekam.
    »Nein, Laazia!« rief Paris, doch die Tochter des Ältesten lehnte es ab, Tukwila gegenüber Gnade walten zu
    lassen. Die junge Frau erbebte am ganzen Leib, und die Muskeln in ihrem Gesicht zuckten. Chakotay
    beobachtete den Vorgang entsetzt. Er wankte über die Kommandoplattform und versuchte, Laazia zu packen,
    aber die Ryol stieß ihn einfach beiseite, ohne den Blick von Susan Tukwila abzuwenden.
    Der wuchtige Hieb verstärkte die Benommenheit des
    Ersten Offiziers, und gleichzeitig sah er, wie sich
    Tukwilas Gesicht veränderte. Es wirkte plötzlich
    eingefallen und hohlwangig, und die von Grauen
    erfüllten Augen lagen tief in den Höhlen. Die Lippen wichen zurück und offenbarten graues, blutleeres
    Zahnfleisch. Die Starfleet-Uniform hing weit und locker an einem plötzlich ausgemergelten Leib, der noch weiter zu schrumpfen schien. Tukwila konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten, sank zu Boden und blieb unweit des Ryol liegen, den sie eben noch mühelos
    davongeschleudert hatte. Einige Sekunden lang keuchte sie, und dann herrschte Stille.
    Zorn auf die Ryol-Frau brodelte in Chakotay, und er
    schwor, Susan Tukwilas Tod zu rächen. Sie hatten es nicht verdient, auf diese Weise zu sterben, dachte er.
    Der dürre Leichnam mit dem im Schmerz erstarrten
    Gesicht erinnerte den Ersten Offizier an das
    Erscheinungsbild der Neffaler. Die affenartigen Wesen erweckten den Eindruck, im Dienst der Ryol
    dahinzusiechen und ihre vitale Energie verloren zu
    haben.
    Aus irgendeinem Grund dachte Chakotay wieder an das
    Schattenwesen, das ihm in der geistigen Welt das Herz aus der Brust gerissen hatte.
    »Das war fast zu leicht«, gurrte Laazia, und ein
    zufriedenes Lächeln erschien in ihrem Gesicht. »Sie
    hatte uns bereits viel gegeben. Während der letzten
    Tage haben wir sie immer wieder gekostet, und deshalb war nicht mehr allzuviel übrig.« Sie leckte sich die Lippen.
    Sie trat an Chakotay heran, ragte wie eine blutdürstige Göttin vor ihm auf. Die dunkle Aura pulsierte um sie herum, warf einen tierischen Schatten auf die Schönheit ihrer Züge.
    Jetzt weiß ich, wer du bist, dachte Chakotay. Vor einigen Tagen haben mir meine Ahnen dein wahres
    Gesicht gezeigt.
    »Sagen Sie mir jetzt, wo sich der Captain befindet!«
    befahl Laazia.
    »Nein!« Der Erste Offizier hatte gerade noch genug
    Kraft, um diese Antwort zu geben. Er wollte der Ryol auf keinen Fall nachgeben. Je länger Captain Janeway frei bleibt, um so besser sind unsere Chancen.
    »Idiot«, erwiderte Laazia. Ihre Pupillen weiteten sich drohend. »Glauben Sie vielleicht, ich sei nicht imstande, sofort

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