Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes
etwas bewegte …
Sie besann sich auf ihre klingonische Hälfte, sprang ebenfalls und versuchte, die eigene Flugbahn der Redbays anzupassen. Doch sie landeten etwa einen Kilometer voneinander entfernt.
B’Elanna klopfte auf ihren Insignienkommunikator. »Torres an Redbay. Sehen Sie zur Mitte des Tals.
Erkennen Sie dort die dornartige Vorrichtung? Sie dürfte der Fokuskollektor der Antenne sein.«
»Der Kollektor nimmt die gesamte Energie auf und leitet sie weiter?« ertönte Redbays Stimme.
»Ja«, bestätigte B’Elanna. »Dort können wir vielleicht die notwendigen Modifizierungen der hiesigen Schaltsysteme vornehmen. Wenn uns an der richtigen Stelle eine Rückkoppelung gelingt, lässt sich die Energie der Supernova möglicherweise verwenden, um den Mond zu zerstören.«
»Dann wird der Furienplanet nicht durch ein künstliches Wurmloch transferiert, sondern von heißem Plasma verbrannt.« Bei diesen Worten ließ sich zum ersten Mal echtes Gefühl in Redbays Stimme vernehmen. Ganz offensichtlich erfreute ihn die Vorstellung, dass siebenundzwanzig Milliarden Furien den Tod fanden.
Noch vor einem Tag wäre B’Elanna Torres entsetzt gewesen, doch seitdem hatte sich ihr Leben verändert, und zwar durch die Emissionen des Angstprojektors.
Sie wusste jetzt, was es bedeutete, ein Grauen zu spüren, das den Kern des eigenen Selbst zerriss und jeden inneren Widerstand brach. Auch die mutigste und tapferste Person wurde dadurch zu einem Häufchen Elend, das nur noch gehorchen wollte.
Heute wäre B’Elanna bereit gewesen, selbst den Schalter zu betätigen, der den siebenundzwanzig Milliarden Furien auf dem Planeten einen feurigen Tod bescherte.
»Zum Dorn?« fragte Redbay.
Torres nickte und begriff dann, dass er sie nicht sehen konnte. »Ja, wir treffen uns beim Dorn. Uns bleibt nicht viel Zeit, wenn wir zur Voyager zurückkehren wollen.«
Redbay lachte und unterbrach dann den Kom-Kontakt. Warum fand er meine letzten Worte so komisch? fragte sich B’Elanna.
B’Elanna Torres spannte die Muskeln und sprang mehr als sechzig Meter hoch. Sie beobachtete den Dorn, als sie sich ihm näherte, hielt nach einer Tür Ausschau, nach einer Zugangsluke oder dergleichen. Doch nirgends entdeckte sie etwas, das einen Weg ins Innere des Kollektors in Aussicht stellte. Die Außenflächen erwiesen sich als völlig glatt.
Die Chefingenieurin flog in einer Spirale um den Dorn herum. Die Gravitation kam Schwerelosigkeit so nahe, dass ihr Magen den Unterschied nicht mehr feststellen konnte. An der Starfleet-Akademie hatte sie die Null-g-Übungen immer verabscheut, und auch jetzt fand sie keinen Gefallen daran.
Schließlich entdeckte sie etwas Interessantes: ein Achteck mit einem Durchmesser von vierundachtzig Metern. Zuerst wusste sie nicht, worum es sich handelte. Sie glitt am Rand entlang und entdeckte kurze Zeit später drei Schlösser, die ganz offensichtlich einen Schlüssel erforderten. Aber nicht etwa einen elektronischen: Das Schloss war mechanischer Natur und ließ sich nur öffnen, indem man mit Zähnen und Kerben ausgestattete Metallstücke in die dafür vorgesehenen Öffnungen schob!
B’Elanna warf einen verdrießlichen Blick auf das Schloss, als Redbay eintraf.
»Ein primitiver Verriegelungsmechanismus«, erklärte sie. »Wir brauchen ein - wie nannte man so etwas? -Schlüsselbund.«
»Nein, so etwas brauchen wir nicht«, erwiderte Redbay.
B’Elanna brauchte ein oder zwei Sekunden, um zu verstehen, was der Pilot meinte. Erschrocken zuckte sie zurück, was sich unter den gegebenen Umständen als Fehler erwies, denn dadurch schwebte sie zwanzig Meter weit fort.
Redbay richtete den Phaser aufs Schloss und feuerte.
Die Luke schwang auf.
Im Innern des Dorns fanden sie genau das, was sie suchten: Glasfaserstränge, dafür bestimmt, einen starken elektromagnetischen Impuls von der Oberfläche des Mondes zu den zahlreichen Logikgattern und Schaltkreisen zu leiten.
Dies war der Nexus, die Zentrale der ganzen Anlage. Hier kam alles zusammen. Ein einzigartiger Ort, den es nirgends im Mond noch einmal gab. Die Furien wussten, dass ihnen nur ein Versuch blieb, wenn ihre Sonne zur Supernova wurde; eine zweite Chance würde es nicht geben. Entweder funktionierte das System, und dann stand dem Planeten ein kurzer Transfer durchs künstliche Wurmloch zum Alpha-Quadranten bevor, oder es funktionierte nicht - was den Tod für die siebenundzwanzig Milliarden Bewohner des Planeten bedeutete.
Aber wie sollen wir angesichts so
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