Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes
benötigen nur mehr Zeit. Findet ein Angriff statt?«
»Wir wurden angegriffen, aber… Wie lange dauert es noch? In drei Minuten… zurückbeamen, bevor die Sonne zur Supernova wird.«
In drei Minuten - was? Konnte dann ein Transfer stattfinden oder nicht?
»Bitte wiederholen Sie«, sagte Torres und hielt den Atem an.
»Die Strahlung nimmt zu… in drei Minuten nicht mehr einsatzbereit. Sie müssen entscheiden, ob Sie
…«
Nun, damit wäre meine dumme Frage beantwortet.
»Bitte warten Sie, Captain.« Während des Kom-Gesprächs hatte B’Elanna auch weiterhin von ihrem Laserbrenner Gebrauch gemacht und damit einen dicken Glasfaserstrang durchgeschnitten. Jetzt rutschten die beiden Hälften auseinander. Torres brummte zufrieden und stellte eine neue Verbindung mit einem Input-Kabel her, das sie bereits mit einem Loch ausgestattet hatte.
Zwar herrschte fast völlige Schwerelosigkeit, aber die Kabel waren steif und massiv. Es erforderte ziemlich viel Kraft, sie zu biegen. Die Stränge wiesen ständig die Tendenz auf, sich wieder zu strecken.
Redbay hielt zwei Kabel aneinander, und B’Elanna verband sie mit Hilfe des Laserbrenners. »Captain, ich …«, begann Torres und unterbrach sich wieder.
Sie richtete einen hilflosen Blick auf Redbay, der sie nicht ansah. Torres brauchte ihn nicht extra darauf hinzuweisen, worum es ging. Ihnen stand kein Shuttle zur Verfügung, und es war zweifellos zu gefährlich, eins von der Voyager kommen zu lassen, während die Sonne zur Supernova wurde.
Ihre einzige Chance bestand in einem Einsatz des Transporters. Doch ein Transfer musste sofort stattfinden und ließ sich nicht mehr durchführen, wenn sie noch einige Minuten warteten.
B’Elanna Torres presste die Lippen zusammen, und in ihrem Hals bildete sich ein Kloß. Ich hatte mich bereits mit dem Tod abgefunden, bevor sich der Captain meldete. Eigentlich hatte sie gar nicht die Freiheit, eine Entscheidung zu treffen. Sie musste eine Pflicht erfüllen, die von beiden Aspekten ihres Wesens - der klingonischen und menschlichen Hälfte - akzeptiert wurde.
Was Redbay betraf… Er lebte allein für seine Rache. Für ihn ergab sich kein Problem.
»Wir transferieren uns nicht, Captain. Es… es gibt noch zuviel zu tun. Wir geben Ihnen Bescheid, sobald wir hier fertig sind.«
»Später … nicht mehr imstande. Die … immer schlimmer. Vielleicht ist dies der letzte Kom… Möchten Sie zurückkehren?«
B’Elanna verband die beiden Kabel miteinander und nahm sich den nächsten Strang vor. »Nein«, sagte sie. »Danke Captain. Es war mir eine Ehre, Mitglied Ihrer Crew gewesen zu sein. Und es hat mir sogar gefallen, wieder eine solche Uniform zu tragen. Ich bedauere, dass es auf diese Weise enden muss…«
Sie sprach nicht weiter, als sie bemerkte, dass der Kom-Kontakt unterbrochen war. Stumm setzte sie die Arbeit fort. Es gab tatsächlich noch viel zu tun.
Eine Stunde verging wie im Flug, und B’Elanna blickte auf die Anzeigen des Tricorders. »Inzwischen müsste die Sonne… Oh, oh.«
»Wo liegt das Problem?« fragte Redbay mit dem Enthusiasmus des für Beschwerden zuständigen Angestellten.
»Leiden Sie an Übelkeit?«
»Nein.«
»Das wird sich bald ändern.«
»Strahlung?«
»Ja, und zwar nicht nur elektromagnetische. Hinzu kommt intensive Partikelstrahlung: Wasserstoffund Heliumkerne. Außerdem Gamma- und Röntgenstrahlen. Alles ziemlich intensiv.«
»Sie wussten von der Gefährlichkeit dieses Jobs, als Sie ihn annahmen«, erwiderte Redbay schlicht.
Torres versuchte, ihre Stimme fest klingen zu lassen, doch ein leichtes Zittern ließ sich nicht daraus verbannen. »Ich hoffe nur, dass wir lange genug überleben, um diese Mission zu einem erfolgreichen Ende zu führen.« Eigentlich hatte sie etwas anderes sagen wollen, aber die Worte klangen richtig.
Redbay betrachtete das Ergebnis der Arbeit, die sie während der vergangenen neunzig Minuten geleistet hatten: Kabel, die Schleifen bildeten oder wie Lametta an einem Weihnachtsbaum von anderen Kabeln herabhingen. Weihnachten… Er hatte dieses Fest immer gefeiert, bevor er zur U.S.S.
Enterprise versetzt wurde. An Bord jenes Schiffes war es nach langer Zeit zu einem Wiedersehen mit seinem alten Kumpel Will Riker gekommen. Lebte er noch? Als Lieutenant Redbay durchs Wurmloch geflogen war… Genauso gut hätte er eine tote Welt hinter sich zurücklassen können, denn es bestand nicht die geringste Aussicht, jemals in die Heimat zurückzukehren.
Er starb nun. Jeder
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