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Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes

Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes

Titel: Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dafydd Ab Hugh
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sich herum.
    Tuvok blickte in Navdaqs Gesicht - und erstarrte innerlich.
    Ich kenne dich! fuhr es ihm durch den Sinn. Aufregung vibrierte im mentalen Kosmos des Vulkaniers.

Du bist Ok’San, die erbarmungslose Herrin.
    Ok’San galt als schrecklichste aller vulkanischen Dämonen, denn sie war die Mutter aller anderen. Es handelte sich um eine so alte Mythologie, dass nur wenige Gelehrte von ihr wussten. Tuvok kannte sie nur wegen seines Interesses für die vulkanische Geschichte, und seine Kenntnisse beschränkten sich auf einige wenige Legenden.
    Doch der Begriff >Ok’San< war allen Vulkaniern vertraut, obgleich es die meisten vorzogen, nicht daran zu denken - weil er den Verlust von Kontrolle und Vernunft repräsentierte. Logik und Rationalität spielten die entscheidende Rolle in der vulkanischer Kultur; die Vulkanier fürchteten nichts mehr, als diese beiden Eigenschaften zu verlieren.
    Die dämonische Mythologie berichtete davon, dass Ok’San in der heißen, trockenen Nacht von Vulkan durchs Fenster kletterte, um auf der Brust der von ihr erwählten >Träumer< zu hocken: Dichter, Komponisten, Schriftsteller, Philosophen, Wissenschaftler, Politiker… Personen, deren Kreativität in der frühen vulkanischen Gesellschaft einen entscheidenden Beitrag dafür leistete, dass sich in einer barbarischen Vergangenheit die Keime für eine bessere Zukunft bildeten. Personen, die in einer Welt aus Gewalt und Primitivität nach Fragmenten von Zivilisation suchten.
    Auf der Brust solcher Träumer hockte Ok’San, beugte sich hinab und presste ihre Lippen auf die des Opfers.
    Ihr Speichel drang ihm in den Mund, rann durch den Hals und füllte die beiden Herzen des Betroffenen mit dem Zorn von Vulkan.
    Der Zorn von Vulkan manifestierte sich als Berserkerwut, die zu grässlichen Tobsuchtsanfällen führte.
    Tuvok hatte sich gefragt, was im Selbst eines Vulkaniers vor sich gehen musste, der alle Angehörigen seiner Familie umbrachte, mit einem Knüppel so fest zuschlug, dass der Schädel platzte und das Gehirn fortspritzte. Es gab einen Fall von solchem Zorn, der von mehreren Zeugen beobachtet worden war. Ein Jäger und Krieger namens Torkas von Vehm hatte vor etwa achtzigtausend Jahren einen vulkanischen Toth-Speer genommen und dann versucht, alle Bewohner seines Heimatdorfes zu töten.
    Er schaffte es, siebenundneunzig ins Jenseits zu schicken und vierzehn weitere zu verletzen, sechs von ihnen schwer, bevor man ihn überwältigte.
    Tuvok hatte Ok’San immer für die Personifizierung der sadistischen Gewalt gehalten, zu der die Vulkanier vor Surak fähig waren. Der Zorn von Vulkan erschien ihm wie eine Erkrankung des Nervensystems. Erstaunlicherweise berichteten die historischen Aufzeichnungen von keinem einzigen Fall in der Neuzeit.
    Krankheiten verschwanden nicht einfach so. Hinzu kam: Den primitiven Vulkaniern hatten weder die Werkzeuge der Logik noch die Instrumente moderner Medizin zur Verfügung gestanden, um jenes
    >Virus< auszurotten, das den Zorn verursachte. Die Angelegenheit blieb rätselhaft - bis jetzt.
    Dies ist der Zorn, dachte Tuvok und starrte in das Gesicht einer männlichen Version von Ok’San. Ich bin der Zorn und stelle eine große Gefahr für alle dar, die sich in meiner Nähe befinden.
    Er bemühte sich so sehr, den Zorn unter Kontrolle zu halten, dass er gar nicht die Frage verstand, die Navdaq an ihn richtete. Vermutlich war es eine Variation von: »Was wollen Sie von mir?«
    Tuvok zitterte noch immer und musste sich zwingen, den Mund zu öffnen und zu sprechen. »Die Merkmale … Ihres Erscheinungsbilds sind … faszinierend. Aber andere Personen … teilen sie nicht.
    Warum … gibt es bei… Ihnen … so viele Unterschiede?«
    Navdaq lächelte, wodurch sich die emotionale Reaktion des Vulkaniers verstärkte - weitere genetische Erinnerungen erwachten.
    »Die Heerscharen sind eins, kommen aber von vielen verschiedenen Welten. Ihr Ursprung reicht so weit in die Zeit zurück, dass sich niemand genau daran erinnert. Im Paradies fanden sie zueinander, als einzige rechtmäßige Erben des Heiligen.«
    »Und doch … existiert Trennung bei Ihnen…«
    »Die Göttlichkeit der Heiligen zeigt sich in Form von vielen Spitzen eines Sterns, doch das Pentagramm beschreibt die fünf Kategorien von Geschöpfen. Ich selbst gehöre zur Familie der Sanoktisandaruval, der zweiten großen Kategorie. Meine Vorfahren herrschten als Könige unter dem Autokraten. Die Heiligen sind eins, bestehen jedoch aus

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