Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes
voller Geschwindigkeit durch den engen Schacht fliegen kann, ohne dass es zu einer fatalen Kollision kommt.«
Janeway sah zu B’Elanna. Die Chefingenieurin hatte den Kopf inzwischen wieder gesenkt.
Fünfhundert Meter >unter< ihnen ging pulsierendes Licht von der gewaltigen Anlage aus, projizierte blaues, rotes und gelbes Glühen in B’Elannas Gesicht. Doch die meiste Zeit über blieben ihre Züge in geheimnisvollen Schatten verborgen. Janeway konnte nicht feststellen, was Torres dachte.
»Ich weiß, worauf Sie hinauswollen, Mr. Tuvok. Aber ich kann Tom Paris nicht entbehren, nicht einmal für diese Mission. Ich brauche ihn, damit er dieses Schiff fliegt.«
»Ich dachte nicht an Mr. Paris«, entgegnete Tuvok. »Ich hatte vielmehr jenen Mann im Sinn, der sich bis vor kurzer Zeit als Gefangener auf dem Planeten der Furien befand.«
»Redbay?« Janeway und B’Elanna drehten sich um.
»Ich habe mich mit seiner Starfleet-Personaldatei befasst. Aus den darin gespeicherten Informationen geht hervor, dass Mr. Redbay ein besserer Pilot ist als alle anderen Angehörigen unserer Crew, Mr.
Paris eingeschlossen.«
»Darauf sollten Sie Paris besser nicht hinweisen.«
»Ich verstehe. Emotionale Personen mögen es nicht, wenn man ihnen mitteilt, dass andere Leute in dem von ihnen frei gewählten Beruf bessere Leistungen erbringen.«
B’Elanna öffnete und schloss den Mund wie ein Fisch. Sie brummte etwas, und Janeway verstand nur die beiden Worte >total übergeschnappte Vielleicht war es besser, dass sie nicht auch den Rest hörte.
»Geben Sie Lieutenant Redbay Bescheid«, sagte die Kommandantin und kam damit Einwänden der Chef-Ingenieurin zuvor. »Besorgen Sie sich alle notwendigen Ausrüstungsgegenstände, Torres. Um vier Uhr dreißig Bordzeit erwarte ich Sie im Shuttlehangar.«
Als Tuvok und B’Elanna gegangen waren, blickte Janeway noch einmal zu dem Aggregat hinab und rief sich ins Gedächtnis zurück, was sie über die Anlagen im Innern des Mondes wussten. Vergeblich hielt sie nach etwas Ausschau, das eine Rückkoppelungskontrolle sein konnte, und nach einigen Sekunden gelangte sie zu folgendem Schluss: Entweder mangelte es ihr an Intuition, oder B’Elanna war doch die bessere Technikerin.
Neelix zögerte vor dem Zugang zur Krankenstation, trat vom einen Bein aufs andere und fragte sich, mit welchen Worten er Kes das sagen sollte, was er ihr mitteilen musste - ohne sie zu beleidigen oder die Ocampa sogar zu veranlassen, ihre Beziehung zu überdenken.
Er zog an seiner Weste, strich das Haar zurück, atmete zweimal tief durch und setzte sich entschlossen in Bewegung.
Die Tür glitt beiseite, und Neelix trat mit langen Schritten in die Krankenstation - um dort gegen den Arzt zu prallen. Sie verloren beide das Gleichgewicht und fielen zu Boden.
»Für ein Hologramm sind Sie erstaunlich fest«, klagte der Talaxianer.
Der liegende Doktor entmaterialisierte und erschien stehend. »Ich verwende eine feste Struktur für die Interaktionen mit Patienten und Geräten. Was haben Sie denn erwartet, etwa einen Geist? Nun, mit welchen Problemen kommen Sie, abgesehen von Kurzsichtigkeit?«
»Wie bitte?«
»Wo tut’s weh?«
»Oh, mir fehlt nichts. Ich wollte nur mit Kes reden.« Neelix stand auf. Das heißt: Er versuchte aufzustehen. Doch plötzlich wich die Farbe aus seinem Gesicht, und mit einem schmerzerfüllten Ächzen sank er auf den Boden zurück, hielt sich dabei das Knie.
Der holographische Arzt beobachtete ihn. »Es freut mich sehr, dass Ihnen nichts weh tut.«
»Helfen Sie mir, um Himmels willen!«
Der Doktor rollte mit den Augen, ging in die Hocke und richtete einen medizinischen Scanner auf Neelix’ Bein. Wie sich herausstellte, hatte er sich beim Sturz die Kniescheibe gebrochen. Der Holo-Arzt hielt ein spezielles Behandlungsgerät über die Fraktur, und Neelix spürte ein sanftes Prickeln, als der Knochen wieder zusammenwuchs. Der Schmerz ließ rasch nach, und schließlich blieb nur noch eine gewisse Steifheit.
Kes kam herein und eilte sofort herbei. »Neelix! Ist dir irgend etwas zugestoßen? Wie geht es dir?
Wie geht es ihm, Doktor?«
»Es fällt ihm schwer, große Objekte zu erkennen, die sich direkt vor ihm befinden. Abgesehen davon ist alles in Ordnung mit ihm. Haben Sie die Artikel aus dem Journal des medizinischen Verbunds der Föderation analysiert?«
»Ja. Und die Informationen stimmen mit denen der entsprechenden Zusammenfassungen überein.
Neelix, komm, leg dich hin - du solltest mehr
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