Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes
hinweisen«, erwiderte Chakotay mit einem hintergründigen Lächeln. »Wie lange dauert es, um einen Schildkeil zu formen?«
»Soll ich mit der Modifikation beginnen?« erkundigte sich Carey.
Der Erste Offizier dachte kurz nach. Ihnen blieb nichts anderes übrig, und er wusste, dass auch Janeway dieser Meinung war. Er hob die Hand zur Stirn, hinter der sich ein schmerzhaftes Pochen bemerkbar machte. Aber es blieb nicht genug Zeit, um den Doktor aufzusuchen.
Er nickte. »Ja, Mr. Carey. Nehmen Sie die Modifikation vor. Lässt sich die dafür notwendige Zeit abschätzen?«
»Einen Augenblick.« Carey betätigte einige Tasten. Sein Verhalten erinnerte Chakotay daran, dass manche Techniker eine Tastatur dem verbalen Computerinterface vorzogen, aus welchem Grund auch immer. »So, das war’s.«
»Wie lange dauert es?«
»Was?«
»Die Restrukturierung der Schilde«, erwiderte Chakotay ein wenig zu scharf.
»Sie ist bereits durchgeführt.«
Chakotay spürte, wie es ihm kalt über den Rücken lief. »Sie meinen… Das Schiff hätte gerade auseinanderplatzen können, ohne jede Vorwarnung?«
Carey blinzelte verwirrt. »Es ist doch gar nichts passiert.«
Ein flaues Gefühl breitete sich in Chakotays Magengrube aus, und ein jäher Adrenalinschub befreite ihn von den pochenden Kopfschmerzen. Er nickte knapp. »Gute Arbeit, Lieutenant.«
»Danke, Sir. Die Schildgeometrie ist jetzt modifiziert. Ich werde einen entsprechenden Kontrollmechanismus für die Konsole des Captains vorbereiten.«
»Statten Sie besser meine damit aus. Captain Janeway dürfte mit anderen Dingen beschäftigt sein, wenn’s hart auf hart geht.« Chakotay verließ das kleine Laboratorium und kehrte zu seinem Quartier zurück. Dort stellte er fest, dass er plötzlich am ganzen Leib bebte.
Lieutenant B’Elanna Torres legte einen Werkzeuggürtel an und vergewisserte sich, dass die sechzehn Taschen alle Dinge enthielten, die sich im Innern des Mondes als nützlich erweisen mochten. Ganz gleich, was sie auch mitnahm: Wenn sie erst einmal mit der Arbeit begonnen hatte, stellte sie bestimmt nach spätestens zehn Minuten fest, dass irgendein wichtiges Instrument fehlte.
Die Klingonin in ihr sträubte sich gegen das Gebot der Höflichkeit, doch B’Elanna besann sich auf ihre menschliche Hälfte und murmelte ein »Guten Morgen, Mr. Redbay«, als der Pilot an Bord kam.
Seine Ausrüstung bestand aus einem Phaser. Warum der Strahler? fragte sich Torres. Der Mann erwiderte den Gruß nicht, zuckte einfach nur mit den Schultern. Vielleicht hat er die Waffe mitgenommen, weil er mir nicht traut, dachte B’Elanna.
Die Taschen ihres Gürtels enthielten: Spulen mit Glasfaserkabeln, Kunststoff-Kletterseile, Zangen, verschiedene Schraubenschlüssel und Schraubenzieher, drei speziell programmierte Tricorder, dazu bestimmt, unterschiedliche Arten von elektronischen Impulsen aufzuzeichnen … und so weiter.
Waffen glänzten durch Abwesenheit.
Ohne ein weiteres Wort nahm sie an der Kopilotenkonsole des Shuttles Platz und schnallte sich demonstrativ an. Es war als Provokation gedacht, doch Redbay reagierte darauf, indem er ihrem Beispiel folgte.
Captain Janeway stand in der offenen Luke des Shuttles und trat zurück, damit sich das Schott schließen konnte. Redbay aktivierte die Systeme und forderte B’Elanna mit einer knappen Bemerkung auf, das energetische Niveau in einem Triebwerksmodul zu stabilisieren. Janeway verließ den Hangar und betrat die daran angrenzende Beobachtungskammer, als der Pilot die Checkliste durchging. Dann startete er und steuerte das Shuttle hinaus in die Schwärze. Kaum befand es sich im All, betätigte Redbay eine Schaltfläche und sagte: »Schilde hoch.«
Torres saß still und unbewegt. Etwas in ihr wollte den Piloten auch weiterhin verabscheuen, aber ein anderer Teil ihres Selbst begann damit, sein Geschick zu bewundern. Redbay flog direkt zur Sonne, drehte dann ab und lenkte das Shuttle am peripheren Bereich der Korona entlang, wobei er darauf achtete, dass die Temperatur der Außenhülle nicht zu sehr stieg. So nahe der Sonne war eine Kommunikation mit der Voyager unmöglich, aber gleichzeitig blieben sie vor einer Ortung durch die Furien geschützt.
Ein gute Taktik, fand B’Elanna.
Genau im richtigen Moment und fast instinktiv Riss Redbay das kleine Raumschiff zur Seite, nahm Kurs auf den Mond und aktivierte das Warptriebwerk. Direkt von der Sonne zu kommen… Es gab ihnen den Vorteil, dass der Gegner sie vielleicht erst
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