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Star Trek Voyager02 - Die Flucht

Star Trek Voyager02 - Die Flucht

Titel: Star Trek Voyager02 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Wesley Smith; Kristine Kathryn Rusch
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Paris.
    Kapitel 12
    Kjanders verließ das Quartier, das ihm Captain Janeway freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte, und hinter ihm schloß sich die Tür mit einem leisen Zischen. Nie zuvor hatte er sich an einem Ort befunden, an dem solche Ordnung herrschte.
    Selbst die Farben an Bord der Voyager vermittelten den Eindruck von Ruhe und Übersichtlichkeit. Hier gab es keine orangefarbenen und purpurnen Töne, die sofort auffielen. Statt dessen präsentierte die Umgebung sanftes Grau und helles Blau, hier und dort auch schwarze Linien, die für Abgrenzungen sorgten.
    Chakotay hatte eine Bitte an Kjanders gerichtet, die eher nach einem Befehl klang. Solche Dinge durfte er nicht einfach ignorieren. Im großen und ganzen bot das Vakuumschiff zwar ein freundlicheres Ambiente als Alcawell, aber Kjanders fand hier keine Möglichkeit, in den Hintergrund zurückzuweichen, um weniger aufzufallen oder überhaupt nicht mehr bemerkt zu werden.

Seine Unterkunft stellte ein gutes Beispiel dafür dar. Obwohl sie ihm erst seit kurzer Zeit zur Verfügung stand, hatte er bereits einen Besucher empfangen, mehrere Kom-Gespräche geführt und eine Frage nach seinem Wohlergehen beantwortet. Letzteres fand er besonders erstaunlich. Er hatte eine nicht betriebsbereite Maschine untersucht, die nach Auskunft des Computers der Synthetisierung von Lebensmitteln diente. Als er den Apparat auseinanderzunehmen versuchte, kam der vor dem Zugang des Quartiers postierte Wächter herein und fragte, ob mit ihm alles in Ordnung sei.
    Jetzt stand der Mann nicht mehr neben dem Eingang. Einige Besatzungsmitglieder kam vorbei und grüßten, schienen aber weniger an ihm interessiert zu sein als vorher. Gut. Hoffentlich hielt dieser Trend an. Er wollte möglichst wenig beachtet werden; Chakotay brachte ihm bereits zuviel Aufmerksamkeit entgegen.
    Auf der anderen Seite des Korridors bemerkte Kjanders ein Diagramm, das die Struktur des Schiffes verdeutlichte. Solche graphischen Darstellungen, der allgegenwärtige Computer, hin und her gehende Uniformierte – angesichts einer solchen Umgebung hatte er fast das Gefühl, sich in einer Zweigstelle der Zeitkontrolle aufzuhalten. In einer Station, deren Personal gut zu essen verstand und bequeme Kleidung bevorzugte.
    Er stellte fest, wo sich der nächste Turbolift befand, und daraufhin schritt er ebenso zielstrebig wie die Fremden durch den Gang. Wenn man ihm eine Uniform gabc Ja, das mochte klappen. Natürlich mußte er seinen Haarschnitt anpassen, aber das war kein Problem. Je mehr er diesen Außenweltlern ähnelte, desto eher akzeptierten sie ihn.
    Kjanders trat in den Turbolift und nannte als Ziel das Deck mit der Offiziersmesse. Sofort setzte sich die Transportkapsel mit einem leisen Summen in Bewegung. Er fand es seltsam, daß die Starfleet-Leute keine Transporter benutzten, um sich innerhalb des Schiffes zu transferieren. Eine so große Anlage auf Alcawell wäre zweifellos mit mehreren internen Transporteinheiten ausgestattet worden. Offenbar legte man bei Starfleet Wert darauf, daß die Angestellten häufig zu Fuß gingen.
    In der Offiziersmesse wandte sich Kjanders den Fenstern zu und blickte ins All. Ein Teil von Alcawell war zu sehen – die Welt wirkte kalt und leer. Erinnerungen an seine Ankunft nach dem Zeitsprung ließen ihn schaudern.
    »Sie haben also den Weg hierher gefunden«, sagte Chakotay. Er hielt einen Teller mit gelbem Brot in der Hand, und auf dem Tisch neben ihm standen zwei dampfende Becher.
    »Ja«, bestätigte Kjanders. »Es war nicht so schwer, wie ich zunächst dachte.«
    »Gut.« Chakotay stellte den Teller ab und setzte sich. »Gestern habe ich um Maisbrot gebeten. Heute hat man’s für mich gebacken – nachdem kein Zweifel mehr daran herrschte, daß alle notwendigen Ingredienzen verfügbar sind. Möchten Sie davon probieren?«
    Kjanders nahm Platz und griff nach einem kleinen Stück Brot.
    Es schmeckte überraschend süß.
    Chakotay lächelte. »Ein Stück von zu Hause. Ebenso wie der Kaffee: stark und schwarz.«
    Kjanders streckte die Hand nach seinem Becher aus.
    »Die Flüssigkeit ist sehr bitter«, warnte Chakotay.
    Ein aromatischer Duft ging von ihr aus. Der Alcawellianer trank einen Schluck – und hätte fest gespuckt. »So etwas gefällt Ihnen?«
    »Viele Leute fügen Milch und Zucker hinzu.« Chakotay zog zwei Gefäße näher. »Ich mag den Kaffee lieber pur, schwarz und ungesüßt.«
    Kjanders glaubte, einen seltsamen Klang in diesen Worten zu vernehmen,

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