Star Trek Voyager02 - Die Flucht
sagte er. »Wenn wir erfolgreich sind und in unsere Zeit zurückkehren, so transferieren sich die Wächter nicht in die Vergangenheit, um uns zu schnappen.«
»Manchmal fällt es mir überhaupt nicht schwer, Erklärungen zu verstehen«, brummte Neelix. »Bei anderen Gelegenheiten habe ich den Eindruck, daß mein Gehirn in einer Schale neben dem Bett liegt.«
Torres und Kim wandten sich ihm verblüfft zu.
»Das meine ich im übertragenen Sinne«, sagte Neelix rasch.
»Wir dürfen nicht länger untätig bleiben«, betonte B’Elanna.
»Selbst wenn ein Fluchtversuch fehlschlägtc Anschließend wissen wir wenigstens, daß wir alles versucht haben.«
»Guter Hinweis«, meinte Neelix. »Glaube ich wenigstens.«
Torres sah ihn an. »Sind Sie imstande, den Wächter näher zur Tür zu locken?«
»Ob ich ihn näher zur Tür locken kann?« wiederholte Neelix.
»Passen Sie auf!«
»Warten Sie«, sagte B’Elanna rasch. »Zuerst möchte ich meine Idee erläutern. Ich brauche auch Ihre Hilfe, Fähnrich. Wir müssen versuchen, das kleinere Zeitshuttle zu erreichen, mit dem wir hierhergekommen sind. Wenn wir es bis dorthin schaffen und einen Transfer einleiten, sind wir in Sicherheit.«
»Klingt logisch«, entgegnete Kim. »Wenn uns die Wächter aufhalten wollen, müssen sie eingreifen, bevor wir ins Shuttle gelangen.«
»Und wenn wir den Wächter als Geisel nehmenc « , überlegte Neelix laut. »Dann müßte eine Intervention der Zeitkontrolle erfolgen, bevor wir dieses Quartier verlassen. Richtig?«
»Ja.« Zum erstenmal regte sich Hoffnung in Torres und vertrieb die Niedergeschlagenheit aus ihr. Wenn sie es schafften, den Wächter als Geisel zu nehmenc Dann bestand tatsächlich Aussicht auf Erfolg. »Also los, Neelix. Sorgen Sie dafür, daß der Wächter näher kommt – ich überwältige ihn.« B’Elannas Puls raste, und es fühlte sich herrlich an; endlich konnte sie wieder aktiv werden.
»Mit Vergnügen«, sagte Neelix. Zielstrebig ging er zur Tür, doch als er die Hand nach dem Knauf ausstrecktec Rawlik und zwei in orangefarbene Overalls gekleidete Wächter platzten herein. »Verdammter Mist«, hauchte Torres. »Gutes Timing«, sagte Neelix und zu B’Elanna. »Vermutlich kein Zufall, oder?«
Die Klingonin schüttelte den Kopf. Der jähe Adrenalinschub ließ sie zittern, und alles in ihr drängte danach, den Gegnern entgegenzustürmen, sich ihnen zum Kampf zu stellen.
Sie setzte sich in Bewegung, doch sofort richteten die beiden Wächter ihre Waffen auf sie.
»Ich rate Ihnen dringend davon ab, B’Elanna«, sagte Rawlik.
»Beim letztenmal mußten wir auf Sie schießen.«
»Warum sind Sie dann nicht in der Zeit zurückgesprungen, um mir zuvorzukommen?« erwiderte Torres scharf.
»Oh, das sind wir. Sie brachen beiden Wächtern den Unterkiefer, bevor wir Sie schließlich zur Aufgabe zwangen.
Nun, vielleicht läßt sich Gewalt mit einem Appell an die Vernunft vermeiden.«
»Komisch. Genau das haben wir von Ihnen erwartet: Vernunft.«
»Eins muß ich zugeben«, meinte Rawlik. »Nie zuvor hatten wir so entschlossene und einfallsreiche Gefangene.«
»Falls das ein Kompliment sein soll – danke«, sagte Neelix.
Kim legte die Hände auf den Rücken. »Wie weit kamen wir beim ersten Versuch?«
»Fast bis zum Shuttle, mit dem Wächter als Geisel.« Rawlik zögerte kurz und sah Torres an. »Dieser neuerliche Verstoß gegen unsere Gesetze führt sicher nicht dazu, daß der Rat Ihnen gegenüber gnädiger gestimmt ist.«
»Hatten wir eine Chance?« fragte Torres. »Zu entkommen, meine ich.«
»Nein«, sagte Rawlik. »Ihre Situation ist dadurch nur noch schlechter geworden. Nun, ich werde beim Rat trotzdem ein gutes Wort für Sie einlegen.«
»Danke.« B’Elanna bemühte sich sehr, den Sarkasmus aus ihrer Stimme fernzuhalten. Noch immer vibrierte die von dem Adrenalinstoß hervorgerufene Energie in ihr – genug Kraft, um noch stundenlang unruhig durchs Quartier zu wandern. »Wir warten hier.«
Sie sank in einen dick gepolsterten Sessel, zog die Beine an und gab sich unbesorgt. Ihre Entscheidung stand bereits fest: Wenn morgen die Wächter kamen, um sie zur Hinrichtung zu bringen, so wollte sie kämpfend in den Tod gehen, wie es einer Klingonin gebührte.
Neelix nahm in dem Sessel neben ihr Platz. Rawlik bedeutete den beiden Wächtern, rechts und links von der Tür Aufstellung zu beziehen, nickte dann Torres zu und ging ohne ein weiteres Wort.
»Wir haben es wenigstens versucht«, meinte Kim.
»Bei der
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