Star Trek Voyager02 - Die Flucht
fast ihre Schultern berührten – nur auf diese Weise konnten sie es vermeiden, in den aufgewirbelten Staub zu geraten. An den Türen ließen sich Probleme nicht vermeiden; dort mußte Paris dem Vulkanier durch Staubwolken folgen, die nicht einmal das Licht seiner Lampe durchdrang.
Als sie den kleinen Raum erreichten, waren sie beide in eine graue Schmutzschicht gehüllt. Tuvok bekam dadurch ein geisterhaftes Erscheinungsbild. Das Grau verschlug alle Farben seiner Uniform, haftete auch im Gesicht und an den Haaren fest.
Seine einst weiße Maske war jetzt ebenfalls grau, und vermutlich war sie ebenso nutzlos geworden wie das von Paris getragene Exemplar – mit einer solchen Menge Staub konnten die Filter einfach nicht fertig werden. Paris spürte ihn in der Nase (dort bildete er dicke Klumpen) und auch im Mund. Er fragte sich, wie es um seine Augen standc
»Ein individuelles Zeitshuttle«, sagte Tuvok, als er stehenblieb und die kleine Maschine betrachtete. Fußspuren führten von ihr fort. »Von diesem Bereich ausc « Mit dem Tricorder deutete der Vulkanier zu einer Stelle, an der einst ein Terminal installiert gewesen war. »cwurde der Apparat kontrolliert. Und wahrscheinlich ist das nach wie vor der Fall, dreihunderttausend Jahre in der Vergangenheit.«
Paris trat etwas näher. »Die Fähre müßte also auf automatische Rückkehr programmiert sein. Wenn das ›Phantom‹ seine Mission beendet hat, steigt es ein und transferiert sich in seine Heimatepoche.«
»Diese Annahme halte ich für logisch.«
Eine Zeitlang beobachteten sie die Zeitmaschine stumm. Paris konnte nirgends einen Antrieb erkennen, obwohl ein beständiger Strom aus Chronitonpartikeln von der kleinen Zeitfähre ausging.
Schließlich klopfte Tuvok auf seinen Insignienkommunikator.
»Voyager?«
»Sprechen Sie, Mr. Tuvok.« In Captain Janeways Stimme ertönte unüberhörbare Autorität. Paris sah auf und rechnete fast damit, daß allein der Klang genügte, um weitere Staubwolken entstehen zu lassen.
»Wir haben das Shuttle gefunden. Offenbar ist es nur für ein oder zwei Personen bestimmt. Alles deutet darauf hin, daß es vor kurzer Zeit verwendet wurde.«
»Gibt es Anzeichen dafür, daß sich die betreffende Person in der Nähe befindet?« fragte Janeway.
»Wir haben Fußspuren entdeckt«, sagte Paris. »Aber wir rechnen nicht damit, dem ›Geist‹ an diesem Ort zu begegnen.
Bestimmt befindet er sich auf der Planetenoberfläche. Hat die Einsatzgruppe noch nichts Unheimliches erlebt?«
»Nein«, entgegnete Janeway. »Aber ihr Transfer fand erst vor knapp zehn Minuten statt.«
»Captain«, wandte sich Tuvok an die Kommandantin, »ich glaube, ich weiß jetzt, wie wir das vermeintliche Phantom fassen können. Bitte sorgen Sie dafür, daß der Transporterfokus auf diesen Raum gerichtet wird – damit wir uns jederzeit hierher zurückbeamen können.«
»Wundervoll«, murmelte Paris. Die Vorstellung, durch den langen Korridor und ein Meer aus Staub zur Haupthöhle zurückzukehren, gefiel ihm ganz und gar nicht.
»Transferieren Sie uns anschließend zur Landegruppe«, fügte der Vulkanier hinzu.
Paris stöhnte. Eine Dusche und noch etwas Tomatensuppe wären ihm lieber gewesen. Nun, wenigstens brauchten sie sich nicht mehrmals schmutzig zu machen. Es genügte, daß sie sich einmal von Staub und Sand befreiten. Paris befürchtete, daß sie zu diesem Zweck Warp-Schrubber benötigten. Gewöhnliche Bürsten konnten gegen so viel Schmutz sicher nichts ausrichten.
»Bleiben Sie in Bereitschaft«, sagte Janeway.
Wenige Sekunden später schimmerte ein Transporterstrahl und brachte sie aus dem kleinen Zimmer zur Oberfläche des Planeten.
Eisiger Wind heulte und blies den Staub der Maske Paris direkt in die Augen. Er fluchte, nahm die nutzlos gewordene Schutzmaske ab und überließ sie den ungeduldig an ihr zerrenden Böen. Sein Gesicht verwandelte sich in eine Fratze, als rasiermesserscharfe Sandkörner in die Wangen schnitten,
»Ich verabscheue diese Welt nicht nur«, brummte er. »Ich hasse sie.«
Kapitel 18
Drickel legte sich eine Armschlinge an, um die verletzte Schulter zu entlasten. Er vergewisserte sich, daß sie flexibel genug blieb –
er wollte auch weiterhin die rechte Hand benutzen. Ein schmerzstillendes Mittel vertrieb zumindest einen Teil der Pein aus ihm, ohne Benommenheit hervorzurufen: Der Wächter konnte auch weiterhin klar denken. Leider ließ sich auf diese Weise nichts gegen den Wind ausrichten.
Draußen erklangen auch
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