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Star Trek Voyager02 - Die Flucht

Star Trek Voyager02 - Die Flucht

Titel: Star Trek Voyager02 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Wesley Smith; Kristine Kathryn Rusch
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weiterhin die Stimmen der Fremden.
    Drickel hatte sie einige Minuten lang beobachtet, bevor er sich um den Arm kümmerte. Diese Planetenspringer schienen nicht an dem funktionsfähigen Shuttle interessiert zu sein, sondern an den beiden Schiffen rechts und links davon. Er hielt das zunächst für einen glücklichen Zufall – bis er begriff, daß sie die betreffenden Zeitfähren auseinandernahmen. Wahrscheinlich wollten sie Aufschluß über die Funktionsweise gewinnen.
    Die Transporter der Außenweltler wiesen auf einen hohen technischen Entwicklungsstand hin, und hinzu kam die bemerkenswert unerschütterliche Ruhe des Spitzohrigen. Drickel befürchtete plötzlich, daß die Fremden tatsächlich imstande waren, alles herauszufinden. Was für ihn bedeutete: Ihm blieb nur wenig Zeit, um seine Verletzungen zu behandeln und sich auf die nächste Phase der Mission vorzubereiten.
    Er entschied sich dagegen, die Planetenspringer zu bedrohen. So etwas kam jetzt noch nicht in Frage. Er würde erneut Dinge schweben lassen, und wenn das nicht zum gewünschten Resultat führtec In dem Fall wollte er sich das schwächste Glied in der Kette vornehmen. Wachverordnung, Abschnitt 3765 Komma 41, Paragraph 01: Ohne zwingenden Grund durften Planetenspringer nicht verletzt werden. Diese Klausel war erst vor kurzer Zeit von der neuen Vorschrift 3765 Komma 41, Paragraph 01.1A abgelöst worden, die sich durch einen recht vagen, verwirrenden Wortlaut auszeichnete. Drickel wußte nicht, ob er Verletzungen verursachen und gegebenenfalls einen kurzen Retro-Zeitsprung durchführen durfte, um derartige Zwischenfälle zu verhindern.
    Manchmal mußte man improvisieren, trotz oder gerade wegen der Vorschriften. Die gegenwärtige Situation war schon kompliziert genug; es galt, Aktionen zu vermeiden, die alles noch unübersichtlicher gestalteten. Außerdem: Für einen korrektiven Sprung in die nahe Vergangenheit brauchte er eine Sondergenehmigung (Wachverordnung, Abschnitt 00001 Komma 18, Paragraph 99.32B), und manchmal berieten die Echtzeitkomitees wochenlang, bevor sie eine entsprechende Erlaubnis erteilten.
    Hinzu kam, daß sich Drickel nicht auf irgendwelche Anhörungen konzentrieren wollte, sondern auf das geistige Duell mit den Planetenspringern: Wer von ihnen zeichnete sich durch mehr Kreativität und Einfallsreichtum aus?
    Er griff nach der Reisetasche und vergewisserte sich, daß sie alle erforderlichen Gegenstände enthielt. Im Anschluß daran überprüfte er noch einmal den Tarnfeldgenerator, bevor er das Shuttle verließ.
    Der Wind schien noch kälter zu sein als vorher und trieb so viel Sand vor sich her, daß man kaum die Lider heben konnte. Drickel mußte die Augen zusammenkneifen, um etwas zu erkennen.
    Er schritt zum unteren Ende der Rampe, und von dort aus beobachtete er die Szene. In der Nähe stand ein Mann, der eine gelbschwarze Uniform trug und seine Waffe schußbereit in der Hand hielt. Er kehrte dem Wind den Rücken zu und schien die Nordseite eines der beiden Wracks zu bewachen – vermutlich arbeiteten dort andere Außenweltler. Ein weiterer Wächter stand im Westen. Und einer im Osten. Drickel bemerkte auch einen im Süden, immer in bezug auf das gleiche Schiff. Vier weitere Wachposten umgaben ein zweites Wrack. Dort begannen gerade mehrere Planetenspringer damit, einzelne Platten aus dem Rumpf zu entfernen.
    Sie plünderten nicht. O nein – sie begannen mit einer gründlichen Untersuchung.
    Drickel wich in den Windschatten der Rampe und nahm die Hilfe seiner Sensoren in Anspruch. Die Frage lautete: Womit hatte er es nun zu tun?
    Im Innern der beiden Wracks befanden sich jeweils fünf Planetenspringer, aber nur einer von ihnen trug eine Waffe.
    »Ziemlich viel Feuerkraft«, murmelte der Zeitwächter. »Und ich bin vermutlich der Grund dafür.« Er lachte leise vor sich hin.
    Nein, sie fingen ihn bestimmt nicht. Im Hinterzimmer gab es niemanden, der bei dieser Arbeit Besseres leistete. Bisher war niemand in der Lage gewesen, es mit ihm aufzunehmen.
    Niemand.
    Zweihundertvierzig erfolgreiche Missionen lagen hinter ihm.
    Er würde sich auch diesen Leuten gegenüber durchsetzen. Die große Anzahl der Bewaffneten deutete auf Nervosität hin. Nur ein Schluß ließ sich daraus ziehen: Die Planetenspringer fürchteten ihn. Und wenn man in diesem Zusammenhang nicht direkt von Furcht sprechen konntec Die Fremden waren zumindest beunruhigt.
    Drickel schlang sich den Riemen der Reisetasche um die unverletzte Schulter. Den Außenweltlern

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