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Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn

Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn

Titel: Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Veruniern weiterhin mit Argwohn begegne, so liegt das einzig und allein an meinen Vorurteilen, tadelte sieh Paris. Es gefallt mir einfach nicht, daß sie wie Eidechsen aussehen.
    Manchmal kam sich Paris ziemlich dumm vor. Wenn er doch nur imstande gewesen wäre, diese spezielle Art von Dummheit allein mit Willenskraft zu überwinden.
    Der Weg war recht lang. Nata führte die Besucher mehrere Hügel hinauf und wieder hinunter, durch einen Dschungel, in dem es überall nach Fäulnis roch. Paris litt immer mehr unter der Hitze, und er hörte, daß auch seine Gefährten leise schnauften. Die Luft schien einfach nicht genug Sauerstoff zu enthalten: So schnell Paris auch atmete - er hatte ständig das Gefühl, langsam zu ersticken. Er sehnte sich nach einem großen Glas mit eisgekühltem Tee.
    Die grauen Wolken verdichteten sich, und in der Ferne grollte Donner.
    »Seit Jahrtausenden leben wir im Freien«, sagte Nata. »Es gab keinen Grund, der dagegen sprach. Die Überdachungen und Hütten, die Sie vorhin sahen, bauen wir aus dem Grubenschlamm. Unsere Körper sind sehr widerstandsfähig gegenüber der Hitze, und deshalb können wir den heißen Schlamm mit bloßen Händen in die gewünschte Form bringen.«
    Der braune Stein war also gar kein >Stein<, sondern erstarrter, gehärteter Schlamm.
    »Wie sorgen Sie dafür, daß der Schlamm so hart wird?« fragte Paris und wischte sich Schweiß von der Stirn.
    Ohne sichtbare Mühe schob die Viha einen dicken Ast beiseite und hielt ihn fest, damit ihre Begleiter passieren konnten. Hinter Paris kehrte der Zweig mit lautem Raschem in seine ursprüngliche Position zurück.
    »Wir behandeln ihn mit verschiedenen Pflanzenölen«, erklärte Nata. Nach einigen Schritten fügte sie hinzu: »Wir sind da.«
    Sie verließen den Dschungel und erreichten eine große Lichtung. Paris blinzelte überrascht. Hier, mitten im Nichts, ragte eine Insel aus Metall auf, wie etwas, das aus dem Boden wuchs. Auch hier gab es ein Dach aus dem gehärteten braunen Schlamm. Doch darunter blinkten Kontrollampen, und elektronische Geräte summten leise.
    Paris nahm wieder den Tricorder zur Hand und begann mit einer Sondierung.
    Hier wird’s interessant, dachte er.
    Das Donnern wiederholte sich, war jetzt nicht mehr so weit entfernt
    »Dies ist nicht unsere Technik«, sagte Anahu und kam damit einer Frage des Navigators zuvor. Die Stimme des so ruhig und sanft wirkenden verunischen Chefingenieurs gewann nun einen scharfen Klang.
    »Die Akerianer wollten jederzeit mit uns kommunizieren können und ständig wissen, was auf Veruna Vier geschieht - um uns besser unter Kontrolle zu halten. Von hier aus stellte die Viha zum erstenmal einen Kontakt mit Ihnen her.«
    Paris dachte an die letzte Kom-Verbindung mit Nata. Er erinnerte sich an schmerzerfüllte Schreie, an Chaos, Blut und Tod. Er sah sich um und bemerkte einige dunkle Flecken auf dem festgetretenen Boden.
    Er wollte eine entsprechende Frage stellen, doch Chakotay war schneller.
    »Wo sind Ihre Verletzten, Viha?« erkundigte sich der Erste Offizier. »Vielleicht können wir ihnen helfen.
    «
    Nata straffte ein wenig die Gestalt und kniff die Augen zusammen. Doch ihre Stimme klang nicht unfreundlich, nur fest. »Unsere Toten und Verwundeten gehen allein uns etwas an, Commander. Ihre Hilfsbereitschaft weist auf Anteilnahme und Mitgefühl hin. Doch unser Schmerz, unser Leid… Das ist nicht für die Augen von Fremden bestimmt, auch wenn sie es gut meinen.«
    Fast wie ein Vogel neigte sie den Kopf zur Seite. »Ich hoffe, Sie nehmen mir das nicht übel.«
    Chakotay schüttelte den Kopf. »Nein, keineswegs. Wie ich bereits sagte: Wir sind mit Ihrem Volk nicht vertraut. Bitte verzeihen Sie uns, wenn wir uns auf eine Weise verhalten, die Ihnen unpassend erscheint.
    Ich versichere Ihnen, daß unser Wunsch nur darin besteht, Ihnen zu helfen.« Er fing Kaavis Blick ein, und ein verstehendes Lächeln wuchs auf seinen Lippen. »Und zu lernen«, fügte er hinzu.
    Paris klopfte auf seinen Insignienkommunikator. »Paris an Kim.«
    »Hier Kim.«
    »He, Sie scheinen ziemlich erledigt zu sein.« Kim klang müde, und Paris zweifelte nicht daran, daß der junge Fähnrich erschöpft war, physisch ebenso wie psychisch.
    »Es ist mir schon besser gegangen. Worum geht’s, Tom?«
    Paris blinzelte und versuchte, den Dunst vor seinen Augen zu vertreiben. Er empfand es als sehr ermüdend, die heiße, feuchte Luft zu atmen. »Es gibt hier eine Anlage, die nicht von den Veruniern errichtet

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