Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn
hin und her. Die elektronischen Apparaturen erweckten den Eindruck, fast ebenso leistungsfähig zu sein wie die Technik der Föderation.
»Was…«, begann Paris.
»Tom«, sagte Torres. Sie stützte die Hände an die Hüften, und ein selbstgefälliges Lächeln umspielte ihre Lippen. »Seien Sie still und drehen Sie sich um.«
Paris kam der Aufforderung nach.
»O mein Gott«, hauchte er. »Ein tolles Ding!«
Knapp acht Meter entfernt stand eins der anmutigsten kleinen Raumschiffe, die Paris jemals gesehen hatte. Es ruhte auf einer erhöhten Plattform, so daß verunische Ingenieure und Techniker die Unterseite erreichen konnten. Die Außenhülle schimmerte und glänzte. In diesem Fall deutete nichts auf irgendwelche Improvisationen bei der Konstruktion hin. Das Schiff war nicht nur liebevoll gebaut, sondern auch liebevoll geplant und entworfen. Es mochte ein wenig größer sein als ein gewöhnliches Föderationsshuttle und erinnerte Paris an einen Falken. Flügelartige Ausläufer neigten sich erst nach vorn und dann nach hinten. Hinzu kam ein Bug, der den verunischen Hälsen nachempfunden zu sein schien.
Derzeit arbeiteten drei Mechaniker an dem kleinen Raumer. Sie hielten seltsam aussehende Werkzeuge in ihren gefährlich wirkenden Klauenhänden und verwendeten sie mit dem lässigen Geschick erfahrener Chirurgen.
Alles in Paris drängte danach, das Schiff zu betreten, es zu fühlen und festzustellen, was es im Weltraum leisten konnte. Langsam näherte er sich ihm, und sein sehnsüchtiger Blick trank alle Details. Irgendwo in ihm regte sich der Gedanke, daß die so arg bedrängten Verunier vielleicht doch noch eine Chance hatten.
»Ich führe Sie gleich an Bord der Überzeugung . Haben Sie ein wenig Geduld!« Ein Lächeln erklang in Kaavis Stimme. Paris drehte den Kopf und sah neuerliche Falten in den Augenwinkeln der verunischen Pilotin. Seine Reaktion amüsierte sie. »Zuerst müssen noch einige Dinge erklärt werden.«
»Na schön«, erwiderte er widerstrebend und wußte, daß sein Tonfall Ungeduld verriet. Die drei Verunier wechselten einen Blick mit den anderen Besuchern, und Paris brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, daß Chakotay und Tones lächelten,
Zusammen mit den anderen begleitete er Anahu, der sofort in die Rolle des Anführers schlüpfte und dabei ein Selbstbewußtsein offenbarte, das Paris überraschte. Immerhin hatte er auf der Oberfläche des Planeten fast unterwürfig gewirkt.
»Mehrere tausend Jahre lang blieb die von den Ahnen stammende Technik so gut wie vergessen«, begann Anahu. »Wir brauchten sie einfach nicht Veruna Vier bot uns Lebensraum, Nahrung, Schönheit und die Gelegenheit, Kunst zu schaffen. Doch als wir begriffen, daß wir uns gegen die Akerianer zur Wehr setzen mußten, erinnerten sich die Ältesten an diese Orte.«
»Sie erinnerten sich daran?« wiederholte Chakotay. »Wie meinen Sie das?«
»Mündliche Überlieferungen spielen bei uns eine große Rolle«, erläuterte Nata. »Natürlich haben wir eine Schriftsprache, aber historische Aufzeichnungen liegen vor allem in Form von Geschichten vor, die weitererzählt werden, über Jahrhunderte hinweg. In jenen Geschichten suchten wir nach Wahrheiten, die das Gewand von Legenden trugen.«
»Ich würde sie mir gern anhören, Nata«, sagte Chakotay.
Die Viha lächelte. »Sie können sich so viele Geschichten anhören, wie Ihre Ohren erfragen, mein Freund.«
»Ich habe einige Sondierungen vorgenommen«, verkündete Torres. »Im Felsgestein von Veruna Vier gibt es Spurenelemente, die unsere Sensoren blockieren. Deshalb orteten wir keine Hinweise auf diese hochentwickelte Technik.«
»Die Akerianer wissen nicht, daß uns ein solches Potential zur Verfügung steht«, sagte Nata. »Diesem Punkt kommt besondere Bedeutung zu. Der Feind sieht nur das, was wir ihm zeigen: das einfache Leben eines einfachen Volkes. Selbst heute sah er nur ein Schiff, das eine Kombination verschiedener Technologien darstellte. Noch sind die Wächterschiffe nicht voll einsatzfähig.«
Bei den letzten Worten deutete die Viha zur Überzeugung .
»Anahu, Sie und Kaavi scheinen sich hier unten wohler zu fühlen als oben«,, sagte Chakotay. »Lehnen Sie das einfache Leber auf der Planetenoberfläche ab?«
»Ganz und gar nicht«, erwiderte Anahu. Er trat zu einem großen Aggregat, das an der Höhlenwand mehrere Meter weit aufragte. »Wir bemühen uns hier unten, die Technik der Vergangenheit neu zu entdecken, um jene Lebensart zu erhalten. Kaavi
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