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Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn

Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn

Titel: Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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ballte die Fäuste. »Mindestens einen von ihnen möchte ich mit meinen eigenen Händen töten.«
    Diese Worte beunruhigten Garai, aber er ließ sich nichts anmerken. Er fragte sich, ob er wirklich zu
    >weich< war, wie Linneas manchmal spöttisch bemerkte. Ein wahrer Sohn des Reiches würde sicher kein Mitleid mit den Veruniern empfinden und das Recht der Akerianer in Frage stellen, ganz nach Belieben mit ihnen zu verfahren.
    Er fragte sich, was Linneas der Kaiserin sagen wollte. Noch mehr Lügen oder die Wahrheit?
    Wahrscheinlich erstere. Nur wenige Kaiser waren in das Geheimnis eingeweiht worden, und Riva würde vermutlich nicht zu ihnen gehören. Garai überlegte auch, ob die anderen Kommandanten bereit sein mochten, der Sieg in einen Kampf zu folgen, an dessen Sinn man hier und dort, in aller Stille, zu zweifeln begann.
    Garai, loyaler Zweiter Krieger des Reichsexplorationskorps und erster Assistent von Commander Linneas, sah zu den Sternen hinaus. Er erinnerte sich an das Gesicht der wunderschönen Kaiserin, an die Grausamkeiten, die er im Verlauf der letzten Monate erlebt hatte, und dabei gingen ihm sehr illoyale Gedanken durch den Kopf.
    Kapitel 7
    Als Tom Paris zusammen mit Chakotay und Torres auf Veruna Vier rematerialisierte, fiel ihm sofort der Titel eines alten terranischen Gedichts ein: Das Verlorene Paradies. Den Inhalt kannte er nicht, aber jene drei Worte erschienen ihm gut geeignet, die gewaltige Katastrophe zu beschreiben, die sich sowohl auf dem Planeten als auch im All ereignete.
    Feuchte Hitze und der Anblick von einst üppiger Vegetation riefen Erinnerungen an kurvenreiche Frauen, kühle Getränke und für alle Beteiligten sehr angenehme Momente wach. Aber in diesem Fall wurde die Hitze schon nach wenigen Sekunden unangenehm, und es gab kein Meer in der Nahe, das Erfrischung versprach. Von der Sonne ging ein viel zu roter Glanz aus, der durch eine dunstige, inzwischen permanente graue Wolkendecke drang. Diese stellte das direkte Ergebnis der starken Verdunstung dar.
    Die tropischen Gewächse trockneten immer mehr aus, und ihre Blätter wiesen viele braune Flecken auf.
    Früchte verfaulten an Ästen und Zweigen. Der fast überwältigende Geruch von Fäulnis stammte nicht nur von Pflanzen, sondern auch von Tieren - und vielleicht sogar von verwesenden Veruniern. Angesichts eines solchen Gestanks verflogen alle Vorstellungen von einem Paradies.
    Paris spürte, wie Übelkeit in ihm emporquoll, und er schluckte mehrmals. Es war bestimmt nicht sehr taktvoll, sich unmittelbar nach der Ankunft auf dem Planeten zu übergeben. Die Verunier mochten eine Beleidigung darin sehen.
    Jemand oder etwas berührte ihn am Rücken. »Es leidet sowohl die Seele als auch der Körper. Ich sehe dieses Unheil die ganze Zeit über, rieche es selbst in meinen Träumen, und auf mich wirkt es ebenso wie auf Sie.«
    Paris drehte sich überrascht um, sah auf… und noch etwas höher… Erst jetzt begriff er, wie groß die Verunier sein konnten. Das echsenartige Gesicht formte eine Grimasse - ein Lächeln, dachte Paris - und starrte auf ihn herab. Der sehr flexible Hals schien fast sechzig Zentimeter lang zu sein, und unter ihm erstreckten sich geradezu verblüffend breite Schultern. Und die Hand, die den Navigator eben am Rücken berührt hatte… Sie wies Krallen auf, die so lang waren wie die Finger eines Menschen.
    Er zwang sich, das Lächeln zu erwidern, denn er erkannte die vor ihm aufragende Gestalt nun als Viha Nata.
    »Bitte entschuldigen Sie, Viha«, brachte er verlegen hervor. »Das Ausmaß der Zerstörungen auf Ihrem Heimatplaneten hat mich überrascht. Ich…«
    Er fand keine geeigneten Worte, aber Nata schien ihn auch so zu verstehen, denn sie nickte erst und schüttelte dann kummervoll den Kopf. Anschließend glitt ihr Blick zu den anderen Mitgliedern der Landegruppe, und sie richtete sich zu ihrer vollen Größe von etwa zweieinhalb Metern auf.
    Die Viha war nicht allein. Zwei weitere Verunier standen hinter ihr und wahrten respektvollen Abstand.
    Sie trugen keine weiten Umhänge wie Nata, sondern Kleidung, die mehr an Uniformen erinnerte: eng anliegende, hier und dort gepolsterte Overalls, die vom Kopf bis zu den Füßen reichten. Die Füße wiesen harte Laufflächen auf, erforderten daher keine Schuhe.
    Einer der beiden anderen Verunier stand mit verschränkten Armen und hielt den Kopf ein wenig gesenkt, wodurch er fast aggressiv wirkte. Er sah Paris wie herausfordernd in die Augen, und sein Schweif zuckte

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