Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn
wurde, sondern von den Akerianern. Vielleicht sind Sie daran interessiert.«
»Und ob ich das bin!«
Paris lächelte unwillkürlich, als er die plötzliche Begeisterung in der Stimme des Fähnrichs hörte.
»Nehmen Sie Sondierungen vor und zeichnen Sie alles auf. Ich korreliere die Ergebnisse Ihrer Untersuchungen anschließend mit den bereits bekannten Daten.«
»Hat sich schon was ergeben?« fragte Paris.
»Nun… nichts Konkretes. Ich suche noch immer nach einem Schlüssel, der es mir erlaubt, den Informationsgehalt der transferierten Daten zu erkennen.«
Schweiß tropfte Paris ins Auge, brannte dort. Aus einem Reflex heraus hob Paris den Arm, um die salzige Nässe fortzuwischen, doch dadurch geriet ihm noch mehr ins Auge. Er blinzelte erneut und spürte die besorgten Blicke von Chakotay und Torres.
Er holte tief Luft. »Früher oder später haben Sie Erfolg, Kim. Es ist nur eine Frage der…«
Von einer Sekunde zur anderen verweigerte die Zunge den Gehorsam. Die Dunstschwaden vor Paris verdichteten sich, und vom Rand des Gesichtsfelds her wallte Dunkelheit heran. Die Beine schienen sich in Gummi zu verwandeln und lehnten es ab, auch weiterhin sein Gewicht zu fragen.
Bevor Tom Paris das Bewußtsein verlor, bemerkte er noch, wie schnell sich Kaavi bewegen konnte: Mit einem Satz war sie heran und fing ihn auf, bewahrte ihn damit vor einem Sturz.
Ein Injektor zischte, und unmittelbar darauf kam Paris wieder zu Bewußtsein. Er blinzelte benommen, sah Chakotays Gesicht und versuchte, süffisant zu lächeln. Allerdings: Beim Ersten Offizier nützte so etwas überhaupt nichts.
»Wie fühlen Sie sich?« fragte Chakotay besorgt.
»Haben Sie die Nummer des Wagens notiert, der mich überfahren hat?« fragte Paris.
Chakotay schmunzelte. »Das ist der Tom Paris, den wir kennen und lieben.« Er winkte mit dem leeren Injektor. »Ich habe auch Torres und mich selbst behandelt. Es liegt an der Hitze und hohen Luftfeuchtigkeit. Außerdem ist die Luft hier ziemlich dick. Wenn Sie die Ambientenanzeigen Ihres Tricorders überprüfen, werden Sie feststellen, daß die Temperatur auf der Planeten-oberfläche neunundvierzig Grad Celsius beträgt. Von uns dreien sind Sie am wenigsten an eine solche Hitze gewöhnt. Ich bin in einer sehr warmen Region aufgewachsen, und Torres’ Biochemie unterscheidet sich von der unsrigen. Es müßte Ihnen gleich besser gehen.«
Das stimmte, wie Paris erstaunt feststellte. Selbst der pochende Schmerz zwischen seinen Schläfen ließ rasch nach.
Mit dieser Rekonvaleszenz einher ging eine neue Perspektive für die Umgebung. Die Temperatur schien jetzt nicht mehr annähernd so hoch zu sein wie vorher. Offenbar befanden sie sich unter der Oberfläche des Planeten, und sonderbarerweise stammte das Licht von Felsen.
Paris saß. Das Gestein unter ihm war kalt, doch im Rücken spürte er etwas Warmes. Er drehte sich halb um, und eine weitere Überraschung erwartete ihn: Kaavis muskulöser Leib stützte ihn.
Die Verunierin lächelte, schien nun zum erstenmal echte Zufriedenheit und Freude zu empfinden. Einen deutlichen Hinweis boten die dünnen Falten in ihren Augenwinkeln.
»Ich habe mir Sorgen um Sie gemacht, Paris. Ihre rasche Erholung erleichtert mich.«
»Kaavi hat darauf bestanden, Sie bis hierher zu tragen«, sagte Chakotay. Seine Stimme klang wie die eines Lehrers, der einen Schüler tadelte.
Paris fragte sich, ob Janeway dem Ersten Offizier von seiner ursprünglichen Abneigung den Veruniern gegenüber erzählt hatte. Es sah ihr und Chakotay ganz ähnlich, ihm auf diese Weise eine Lektion zu erteilen.
»Äh, vielen Dank, Kaavi«, sagte er und wich von ihr fort. »Das war… sehr nett von Ihnen.«
Die Verunierin hob und senkte die Schultern. »Ich bin für Sie verantwortlich, während Sie hier sind. Also muß ich vermeiden, daß Ihnen etwas zustößt.«
Kaavi stand mit einer Geschmeidigkeit auf, die Paris angesichts ihrer Masse geradezu verblüffte. Er erhob sich ebenfalls, allerdings wesentlich vorsichtiger, da er seinem Körper noch nicht ganz vertraute.
Die Umgebung hatte sich verändert, und zwar gründlich.
Der Retransferbereich auf der Oberfläche ließ nur eine primitive Kultur vermuten, doch hier gab es unübersehbare Anzeichen für eine moderne, hochentwickelte Zivilisation.. Kühles Gestein wölbte sich über einer komplexen Anordnung aus Computern und anderen Geräten. Dutzende von Veruniern, die ähnliche Kleidung trugen wie Anahu und Kaavi, schritten zwischen den Konsolen
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