Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn
Befürchtungen bestätigt: Ein dritter Kreuzer kam zum Vorschein.
Und noch einer.
Und ein weiterer.
Fünf der sechs Schiffe, die den Akerianern zur Verfügung standen, traten nun gegen die Voyager an, kamen mit Warpgeschwindigkeit näher und schwärmten dabei halbkreisförmig aus.
»Sie wollen uns in die Zange nehmen«, sagte Chakotay.
»Das sehe ich, Commander«, erwiderte Janeway. Sie stand noch immer, blickte nach wie vor zum Hauptschirm. »Janeway an Paris. Passen Sie gut auf Ihre Begleiter auf, Tom. Sie sollen dicht beisammen bleiben. Es könnte unruhig werden.«
» Aye, Captain«, erwiderte Paris.
»Ausmanöver, Chakotay! - und ich meine Ausweichmanöver. Die Akerianer verlieren keine Zeit.«
Die Voyager sprang wie ein Delphin, und die Andruckabsorber reagierten um den Bruchteil einer Sekunde zu spät. Die Sitzenden kippten nach vorn, und Janeway stolperte, hielt sich an Chakotays Sessel fest.
»Sie auch nicht«, brachte sie mit grimmigem Humor hervor und bedachte den Ersten Offizier mit einem kurzen Lächeln. Chakotay antwortete nicht, hatte sie vielleicht nicht einmal gehört. Aufmerksam sah er zum großen Projektionsfeld, und seine Finger huschten über die Schaltflächen. Das Manöver klappte: Die Voyager tauchte unter den herankommenden akerianischen Kreuzern hinweg und stieg hinter ihnen abrupt auf.
Angesichts, der besonderen Umstände hielt es Janeway für besser, Platz zu nehmen. Sie setzte sich in den Kommandosessel und blickte wie Chakotay zum Hauptschirm..
»Heckansicht«, sagte sie.
Die Akerianer befanden sich nur hinter ihnen und verloren kostbare Zeit, indem sie in einem weiten Bogen wendeten. Unterdessen setzte die Voyager den Flug zum Sonnenfresser fort.
Janeway gestattete sich ein zufriedenes Lächeln. Paris bediente die Navigationskontrollen vielleicht mit größerem Geschick, aber eins stand fest: Chakotay erzielte die gewünschten Ergebnisse.
Doch die Voyager konnte nur mit Warp zwei fliegen, und die akerianischen Verfolger genossen den Vorteil der höheren Geschwindigkeit. Sie nutzten ihn voll aus, wodurch die Distanz rasch schrumpfte.
Drei Schiffe, unter ihnen die Sieg , überholten die Voyager , während der aus zwei weiteren Kreuzern bestehende Rest der Flotte hinter ihr blieb, jeweils auf der Backbord- und Steuerbordseite. Wie eine Eskorte, dachte Janeway.
Dieser Gedanke erinnerte sie an die kleinen verunischen Schiffe und Paris’ Shuttle - perfekte Ziele.
Janeway drehte den Kopf, um Kim eine Anweisung zu erteilen, doch der junge Mann kam ihr zuvor.
»Captain, das Schiff auf der Steuerbordseite hat seine Kapseln gestartet!«
Die Kommandantin entsann sich an die letzte Begegnung mit den fatalen Objekten. »Bringen Sie uns weg von hier, Chakotay!«
Der Erste Offizier steuerte die Voyager abrupt nach Backbord, zog sie gleichzeitig nach >oben<.
»Auf den Schirm«, sagte Janeway.
So schnell Chakotay auch reagierte - er war nicht schnell genug. Die glänzenden schwarzen Kugeln näherten sich und formten dabei das gefürchtete Sechseck, Der Kreuzer, von dem sie stammten, hatte seine Geschwindigkeit der des Starfleet-Schiffes angepaßt. Offenbar saß dort jemand an den Navigationskontrollen, der sein Handwerk verstand.
Aber dies alles hätte den Akerianern überhaupt nichts genützt, wenn die Voyager in der Lage gewesen wäre, ihr volles Leistungspotential einzusetzen. Die verunischen Wächterschiffe zwangen sie, langsam zu fliegen - und vielleicht mußten nun ausgerechnet die kleinen Raumer den Preis dafür bezahlen.
»Die Kapseln haben sich mit unseren Schilden verbunden«, meldete Kim. Wie beim erstenmal - diese Worte blieben unausgesprochen.
»Paris an Janeway.« Die Stimme klang angespannt.
»Ich höre.« Sie wußte bereits, was Paris sagen wollte. Bestimmt gefiel es ihr nicht.
»Wir sind nur etwa fünfzig Meter von der Stelle entfernt, wo die akerianischen Kapseln eine Strukturlücke in den Schilden schaffen.«
Zwar versuchte Paris, ruhig zu bleiben, aber ein subtiler Unterton wies Janeway auf zunehmende Besorgnis hin.
Sie preßte die Lippen zusammen. Es gab keine andere Möglichkeit: Sie mußten sich den Weg zur Konkavität freikämpfen.
»Paris, weisen Sie die Verunier an, auf Impulsgeschwindigkeit zu gehen. Und halten Sie diesen Kom-Kanal offen. Ich machte wissen, was bei Ihnen passiert. Auf mein Zeichen hin beginnt ein fünf Sekunden langer Countdown für das Ende des Warptransfers, Sind Sie soweit, Chakotay?«
»Aye, Captain.«
»Also Los.« Janeway
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