Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten
mehr Sorgen bereitete, als ihr lieb war.
Weiter vorn teilte sich der Korridor und führte in drei verschiedene Richtungen. Niemand verfügte über eine Karte des Schiffes – offenbar waren weder die Technikerin noch der Lehrer befugt, eine anzufordern – und deshalb musste sich B'Elanna auf ihren Instinkt verlassen. Und der konnte ihr hier nicht helfen.
»Na schön«, sagte sie und blieb stehen. »Welcher Weg führt aus diesem Teil des Schiffes?«
Torres drehte sich um, als sie diese Frage stellte, und ihr Blick fiel auf schockierte Gesichter. Sie schüttelte den Kopf. Die Rhawn wussten doch, warum sie diese Information brauchte, oder waren sie schwer von Begriff?
»Heraus damit«, sagte sie scharf. »Welchen Weg müssen wir nehmen?«
»Es liegt in Ihrem eigenen Interesse, uns zu helfen«, fügte Seven in einem möglichst drohenden Tonfall hinzu.
B'Elanna musste zugeben, dass es gut war, Seven in einem Notfall dabei zu haben.
Tatia befeuchtete sich die Lippen. »Wir, äh, verlassen diesen Teil des Schiffes nicht.«
»Ach? Schlafen Sie vielleicht neben den Kernreaktoren?«
Tatias Gesicht lief dunkelbraun an, was gar nicht zu ihrer Haarfarbe passte. »Nein. Wir haben Quartiere. Aber sie befinden sich in dieser Sektion. Ohne eine kaiserliche Genehmigung darf man nicht von einer Einheit zur anderen wechseln.«
»Man braucht Papiere«, warf einer der Jungen ein.
»Manche Leute haben so etwas.«
»Nun, wir gehören nicht zur Besatzung dieses Schiffes«, stellte Torres fest. »Deshalb brauchen wir weder Papiere noch eine kaiserliche Genehmigung. Wir gehen einfach weiter. Sagen Sie uns nur, welcher Korridor der richtige ist.«
Die Rhawn wechselten Blicke und B'Elanna hatte kein gutes Gefühl in Hinsicht auf die Antwort.
Die Jungen deuteten auf den linken Korridor, die Erwachsenen auf den mittleren.
»Also gut, Seven«, sagte Torres. »Gehen wir.«
Sie schritt durch den rechten Korridor. Seven schloss zu ihr auf und flüsterte: »Die Rhawn haben nicht in diese Richtung gezeigt.«
»Ich weiß«, erwiderte B'Elanna. »Aber sie betonten auch, es sei illegal, diesen Teil des Schiffes zu verlassen.
Glauben Sie, die Rhawn würden uns dabei helfen, gegen ihre Gesetze zu verstoßen?«
»Ich verstehe, was Sie meinen. Manchmal sind Sie erstaunlich logisch.«
Bei Seven klang selbst ein Kompliment wie eine Beleidigung. Torres ging weiter und bedauerte, dass sie keine Notrationen oder wenigstens eine Flasche Wasser dabei hatten. An einem Ort wie diesem, so befürchtete sie, konnte man wohl kaum auf die Hilfsbereitschaft von Fremden hoffen.
Schließlich erreichte sie eine große Tür. Die Rhawn hinter ihr schnappten synchron nach Luft, woraus sie schloss, dass sie auf dem richtigen Weg war. Seven griff nach dem Knauf.
»Nein!«, rief Tatia. »Das ist ein verbotener Bereich.«
Torres lächelte. »Ich schätze, dann müssen Sie hier bleiben. Herzlichen Dank dafür, dass Sie uns bis hierher begleitet haben.«
Seven öffnete die Tür. Die beiden Frauen passierten den Zugang und die jetzt sehr nervös wirkenden Rhawn blieben tatsächlich zurück.
Torres zog die Tür zu, drehte sich um und wäre fast gegen Seven gestoßen, die sie mit der einen Hand zurückhielt.
Vor ihnen standen einige Rhawn in schwarzen Uniformen und bedrohten zwei Personen mit Messern.
Zwei Personen in weißen Raumanzügen.
Harry und Vorik.
13 Stunden und 45 Minuten
Es ergab keinen Sinn. Selbst wenn Fähnrich Roberta Luke ein technisches Genie gewesen wäre – und einen solchen Ruf hatte sie nicht genossen – wäre sie zu ihren Lebzeiten nicht imstande gewesen, die Voyager unter ihre Kontrolle zu bringen. Als Tote sollte sie dazu noch viel weniger in der Lage sein.
Beim Computer gab es eine sehr ernste Fehlfunktion.
Vielleicht konnte man sie damit vergleichen, dass ein Mensch allmählich den Verstand verlor. Informationsfragmente stiegen an die Oberfläche und bildeten Muster, die keinen Sinn ergaben. Zumindest gewann Janeway diesen Eindruck. Sie wusste nicht, wie sie die Sache sonst sehen sollte.
Nachdem der Computer Luke erwähnt hatte, versuchte Janeway zehn Minuten lang vergeblich, weitere Auskünfte zu bekommen. Chakotay wies daraufhin, dass mehrere wichtige Kommandopfade blockiert worden waren – der Computer versuchte offenbar, sie zu reparieren.
Janeway dankte Tuvok stumm und hoffte, dass er in Sicherheit war. Über seinen Insignienkommunikator ließ er sich nicht mehr erreichen.
»Captain«, sagte Chakotay, »ich empfange
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