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Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten

Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten

Titel: Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Wesley Smith , Kristine Kathryn Rusch
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Vulkanier sah über die Schulter. War der Doktor bereits benachrichtigt worden und auf dem Weg zum Maschinenraum?

    Ein leises Geräusch veranlasste Tuvok, erneut den Kopf zu drehen. Sein Blick glitt durch den leeren Maschinenraum, vorbei an den unbesetzten Stationen, zum gleichmä
    ßigen Pulsieren des Warpkerns.
    Er sah wieder auf die Anzeigen der Konsole, an der er arbeitete. Allem Anschein nach versuchte der Computer nicht, die Probleme zu lösen, mit denen Tuvok ihn ablenken wollte. Womit war er beschäftigt?
    Das Geräusch wiederholte sich hinter ihm, leise wie ein Echo. Tuvok betrachtete die Displays und bemerkte einen Anstieg der Temperatur in den Trilithiumharz-Tanks. Trilithiumharz war ein sehr giftiges Abfallprodukt, das bei der Materie-Antimaterie-Reaktion im Warpkern entstand. Es zeichnete sich durch hohe Instabilität aus; je höher die Temperatur, umso gefährlicher wurde die Substanz.
    Die Tanks für das Trilithiumharz waren so beschaffen, dass sie einer nicht allzu starken Explosion standhalten konnten. Aber vor zwei Wochen hatte Torres den anderen Führungsoffizieren mitgeteilt, dass sie bald eine Möglichkeit finden mussten, das Harz zu entsorgen – die Tanks der Voyager enthielten bereits das Doppelte der empfohlenen Maximalmenge.
    Tuvok verarbeitete diese Informationen innerhalb weniger Sekunden. Eine Explosion in den Tanks würde die Voyager nicht zerstören, aber die giftige Substanz im ganzen Schiff verteilen.
    Einen solchen Zwischenfall konnte die Crew nur überleben, wenn der Maschinenraum hermetisch abgeriegelt wurde, um anschließend das Harz und die toxischen Gase ins All entweichen zu lassen.
    Tuvok versuchte, die Tanks mit einem Kraftfeld zu umgeben, aber der Computer führte die übermittelten Anweisungen natürlich nicht aus. Er hatte auf der Lauer gelegen, eine Falle für den Vulkanier geschaffen.
    Tuvok versuchte, das Kom-System zu aktivieren. Würde ihm der Computer gestatten, sich mit Captain Janeway in Verbindung zu setzen und sie zu warnen?
    Wieder erfolgte keine Reaktion.
    Tuvok versuchte, den Maschinenraum abzuriegeln. Auch das gelang ihm nicht.
    Er begriff, dass alle seine Bemühungen vergeblich gewesen waren. Der Computer hatte ihn überwacht und wie ein guter Schachspieler jeden Zug mit einem Gegenzug beantwortet. Aber im Gegensatz zu einer gewöhnlichen Schachpartie waren seine Züge verborgen geblieben.
    Tuvok unternahm einen letzten Versuch. Er bemühte sich, die Temperatur der Tanks manuell zu senken.
    Der Computer blockierte die Kontrollen.
    Wenn sich Tuvok zum Zeitpunkt der Explosion noch im Maschinenraum befand, würde er sterben. Er schätzte, dass ihm noch zwei Minuten und zweiundfünfzig Sekunden blieben, um eine Lösung zu finden oder sich weit genug vom Maschinenraum zu entfernen, um nicht von der Explosion erfasst zu werden.
    Wenn die Tanks explodierten, drohte eine Beschädigung des Warpkerns. Tuvok schützte ihn mit einem Kraftfeld, was ihm der Computer gestattete. Erneut versuchte er, die Tanks mit einer energetischen Barriere zu umgeben, doch das ließ der Computer nicht zu.
    Die Schachpartie neigte sich dem Ende entgegen.
    Und der Computer würde sie mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,8 Prozent gewinnen.

    13 Stunden und 39 Minuten
    Tom Paris lief durch den Korridor zur Krankenstation. Nie zuvor in seinem Leben war er so schnell durch Jeffriesröhren geklettert. Die Tür der Krankenstation stand offen, aber Paris sah keine Patienten. Die Biobetten waren leer, ebenso das Büro des Doktors. Opernmusik ertönte aus einem Lautsprecher in der Decke – eine Frau sang laut genug, um Tom Ohrenschmerzen zu bereiten. Vom Holo-Arzt war weit und breit nichts zu sehen.
    »Doktor!«, rief Paris. »Doktor! Computer, aktiviere das MHN.«
    Er rechnete damit, eine verdrießliche Stimme zu hören: Bitte nennen Sie die Art des medizinischen Notf alls.
    Aber der Holo-Arzt erschien nicht.
    »Computer, Musik aus«, sagte Paris.
    Erstaunlicherweise wurde es sofort still.
    Das fast schrille Vibrato der Frau hallte in Toms Ohren nach.
    »Computer«, sagte er und fragte sich, ob die Kontrollfunktionen in diesen Raum transferiert worden waren, »das volle Funktionspotenzial der Brückenkonsolen wiederherstellen.«
    »Warnung«, antwortete der Computer, ohne diesem Wort etwas hinzuzufügen. Für gewöhnlich erklärte er den Grund für eine Warnung.
    »Wovor warnst du?«, fragte Paris.
    »Warnung«, wiederholte der Computer und Tom glaubte fast, ein leises Lachen in der

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