Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Wars 8482 Dunkle Flut

Star Wars 8482 Dunkle Flut

Titel: Star Wars 8482 Dunkle Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kemp Paul S
Vom Netzwerk:
erfüllten. Er kannte ihre Ursache, hatte sie in der Vergangenheit viele Male gespürt. Aus reiner Gewohnheit bewegte sich seine Hand auf den Griff seines Lichtschwerts zu, obgleich er genau wusste, dass die Waffe nicht funktionieren würde – der Kristall, der sie mit Energie versorgte, hatte seine Anbindung an die Macht vorübergehend eingebüßt. »Wie lange stehst du schon da?«, fragte er über die Schulter hinweg.
    Ein leises Rascheln, dann die Antwort: »Noch nicht lange.« Nyss’ Stimme war so weich wie ein Kissen.
    Wyyrlok drehte sich in seinem Sessel um und sah ihn an. Die Dunkelheit im Gang wirkte tiefer als gewöhnlich, wie Tinte, und Nyss Nenn stand inmitten der Finsternis, seine Gestalt in den Schatten verborgen. Sein haarloses Gesicht und sein Schädel schwebten wie ein blasser Mond in der Dunkelheit. Alle Umbaraner – geboren auf einem düsteren Planeten – lebten in den Schatten. Nyss jedoch schien aus Schatten zu bestehen . Er war kein Machtnutzer, nicht im herkömmlichen Sinne. Allerdings war er irgendwie mit der Macht verbunden. Vielleicht kannte der Meister die wahre Natur von Nyss’ Verbindung zur Macht, aber auf Wyyrlok traf das nicht zu – das überstieg seinen Verstand. Allerdings wusste er, dass Nyss’ Gegenwart – und die seiner Zwillingsschwester Syll – die Verbindung eines Machtsensitiven zur Macht stören konnte. Nyss und Syll waren einzigartig unter den Umbaranern und eine der mächtigsten Waffen, die die Einen Sith besaßen. Sie konnten einen Machtnutzer in ein gewöhnliches Wesen verwandeln.
    Wyyrlok blickte an Nyss vorbei in die Dunkelheit im Korridor hinaus, auf der Suche nach Syll.
    Â»Meine Schwester ist nicht bei mir«, sagte Nyss.
    Das fand Wyyrlok schwer zu glauben. Die beiden waren nur selten voneinander getrennt. Ihre Beziehung zueinander war sonderbar, psychologisch symbiotisch.
    Blitze teilten den Himmel, tauchten den Raum in ein Auflodern von grellem Licht. Nyss zuckte in der plötzlichen Helligkeit zusammen. Das Unbehagen des Umbaraners freute Wyyrlok. Trotz seiner Kräfte beunruhigte Nyss Licht.
    Â»Setz dich«, sagte Wyyrlok und deutete auf einen Sessel, wenn auch nicht auf den, der ihm am nächsten war. »Und setze in meiner Gegenwart deine Kräfte nicht ein. Das finde ich … irritierend.«
    Â»Das kann ich mir vorstellen«, meinte Nyss. Er neigte sein Haupt, und der Schmerz in Wyyrloks Schädel verging allmählich. Der Umbaraner huschte in den Raum, so lautlos wie ein Geist, und glitt in den Sessel. Sein Blick fiel auf die Kiste.
    Â»Spürst du es?«, fragte Wyyrlok mit einem Nicken in Richtung Kiste.
    Â»Ihr wisst, dass ich das nicht tue«, entgegnete Nyss.
    Â»Ich weiß, dass du das nicht kannst «, sagte Wyyrlok. Nyss starrte einfach vor sich hin, und Wyyrlok fuhr fort: »Der Meister hat eine Aufgabe für dich. Deshalb solltest du dir das hier ansehen.«
    Wyyrlok spielte das Vid von der Stelle an ab, als Douro auf dem Mond landete. Er wollte wissen, ob Nyss’ Schlussfolgerungen mit seinen eigenen übereinstimmten.
    Nyss’ Augen, tief in umschatteten Höhlen gelegen, schimmerten im Schein des Videos, seine Pupillen waren riesig. »Diese Anlage ist jünger als die, die wir bislang gefunden haben«, sagte er, während er verfolgte, wie Douro die Einrichtung betrat.
    Â»Dem stimme ich zu. Und aus diesem Grund ist sie für den Meister von einiger Bedeutung.«
    Obgleich Nyss seine Kräfte unterdrückt hatte, empfand Wyyrlok die Nähe des Umbaraners dennoch als unangenehm. Die Macht verband alle lebenden Dinge miteinander und bezog ihre Energie aus allen lebenden Dingen, doch Nyss und seine Schwester schienen irgendwie außerhalb der Macht zu existieren. Sie waren Löcher, Lücken im Netzwerk des Lebens, lebend für herkömmliche Sinne, aber tot für die Macht. Es war, als wäre Nyss tot.
    Die beiden Männer verfolgten, wie Douro tiefer in die verlassene Klonfabrik vordrang. Sie sahen, wie er einen Menschenmann niederschlug und ihn einfach liegen ließ, mit zerschmettertem Gesicht, blutend.
    Â»Er ist nicht tot«, stellte Nyss fest.
    Â»Nein, ist er nicht«, sagte Wyyrlok, in dem Wissen, dass der Mann Douro am Ende umgebracht hatte.
    Â»Das war ein Fehler«, meinte Nyss.
    Â»Ein größerer, als du ahnst.«
    Nyss sah sich die Aufzeichnung an. Wyyrlok sah Nyss an. Nach einigen weiteren

Weitere Kostenlose Bücher