Star Wars 8482 Dunkle Flut
das Schiff nicht unbewacht lassen.«
Läufer rappelte sich auf; seine Augen bohrten Löcher in Soldat. »Du wagst es, sie infrage zu stellen?«
»Halt die Klappe«, erwiderte Soldat.
Läufer knurrte.
»Das Schiff ist irrelevant«, sagte Seherin. »Wir werden diese Welt in einem anderen verlassen.«
Einen Moment lang war Soldat auÃerstande, etwas darauf zu erwidern. Er fürchtete, dass auch Seherin dem Wahnsinn erlag, und er war sich des Zorns, der von Läufer ausstrahlte, absolut bewusst.
Seherin lächelte ihn an, als würde sie seine Gedanken lesen.
Als er sprach, achtete er darauf, dass sein Tonfall gelassen klang. »Welches Schiff nehmen wir dann?«
»Das medizinische Versorgungsschiff, das in Kürze beim Krankenhaus eintreffen wird«, sagte sie.
Läufer wippte auf seinen FuÃballen, als würde die Kraft in seinem Innern ihm verbieten stillzustehen, als könne er den Impuls, der sich gerade Bahn zu brechen versuchte, kaum kontrollieren. Er starrte Soldat noch immer finster an.
»Woher weiÃt du das mit dem Versorgungsschiff?«, fragte Soldat.
»Durch die Macht. Von Mutter.«
»Gesegnet sei Mutter«, murmelte Läufer, noch immer vor und zurück wippend.
Seherins Augen erforschten Soldats Gesicht. Er fand, dass sie beinahe traurig wirkte. »Glaubst du, Soldat? Glaubst du mir ?«
Soldat fühlte Läufers brennende Augen auf sich ruhen, die Hitze seines Fiebers, seines Glaubens. Seine Gedanken schweiften zu Krumm, zu der Art und Weise, wie die anderen ihn in Stücke gerissen hatten, und er verlagerte sein Gewicht, um es gleichmäÃig zu verteilen. Falls er seine Waffe ziehen musste, musste er schnell sein. »Du weiÃt, woran ich glaube«, sagte er.
Sie beugte sich zu ihm, gefährlich und schön. »Ja, das weià ich.«
»Bislang hattest du recht«, sagte er.
Sie lächelte, nickte. »Wir nehmen alle mit, die noch gerettet werden können. Die Ãbrigen müssen wir zurücklassen. Bedauerlicherweise war ihr Glaube nicht ausreichend, um gerettet zu werden.«
»Sie können noch immer alle gerettet werden«, sagte Soldat. »Wir lassen die Kinder nicht zurück.«
»Ich weiÃ, dass du sie liebst«, sagte Seherin. »Das spricht für dich. Aber Segen und Gabe sind schon so gut wie tot. Man kann sie nicht mehr retten. Nur Anmut wird leben, um Mutter zu sehen.«
»Du irrst dich«, sagte Soldat. Seine Hand wanderte zum Heft seines Lichtschwerts. Er würde Läufer töten, wenn er dazu gezwungen war. Aber würde er auch Seherin umbringen? War er dazu imstande?
»Ich irre mich nicht«, sagte Seherin. »Und das weiÃt du. Das waren Mutters Worte, Soldat. Zweifelst du sie an?«
Soldat wandte den Blick nicht ab, aber ebenso wenig wagte er es, sich mit ihr zu streiten. »Ich gebe jedem von ihnen eine Dosis Adrenalin. Wenn sie das wachrüttelt, kommen sie mit.«
Seherin lächelte. »Das ist akzeptabel.«
»Ich brauche deine Erlaubnis nicht«, sagte Soldat.
Läufer knurrte, und Soldat wirbelte zu ihm herum, bis sie Nase an Nase standen. »Willst du irgendetwas sagen? Oder tun?«
Läufer starrte ihn mit blutunterlaufenen Augen an. Sein Atem stank faulig, die Atmung ging schwer.
»Kümmere dich um die Injektionen, Soldat«, sagte Seherin. »Es wird so sein, wie ich es gesagt habe.«
Soldat lieà Läufer stehen und fischte die Adrenalininjektoren aus ihren Vorräten.
»Ich verabreiche sie den Kindern.« Er warf Läufer einige der Spritzen zu. »Du gibst sie den anderen.«
Läufer sah Seherin um Führung heischend an, und sie sagte: »Tu, was er sagt.«
Soldat ging zu Segen. Ihr schütteres blondes Haar hing über einem viel zu blassen Gesicht. Er war sich nicht sicher, ob sie noch atmete. Er zog sie zu sich heran, lauschte auf ihren Herzschlag und hörte keinen. Er nahm ihre winzigen Hände in seine. Sie wirkten so zerbrechlich, so fragil. Tränen stiegen ihm in die Augen, und er drückte sie fest an sich. Sie wurde bereits kalt.
»Leb wohl«, sagte er und dachte an ihr Lächeln.
»Sie ist schon fort«, versicherte Seherin. »Sie ist zu Mutter gegangen.«
»Halt den Mund«, sagte Soldat und schluckte seine Schluchzer herunter. »Halt deinen Mund.«
»Ich spüre deinen Schmerz«, meinte Seherin sanft. »Es tut mir leid, Soldat.«
Soldat sah nach Gabe
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