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Star Wars 8482 Dunkle Flut

Star Wars 8482 Dunkle Flut

Titel: Star Wars 8482 Dunkle Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kemp Paul S
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und stellte fest, dass auch er der Krankheit erlegen war. Soldat starrte ihm lange ins Gesicht. Er hatte seine Hoffnung – unkoordinierte, unausgeformte Hoffnung, ohne Ziel oder irgendeine besondere Erwartung, aber nichtsdestotrotz Hoffnung – an den Kindern festgemacht. Vergebens. Sinnlos.
    Er machte sich nicht die Mühe, seine Tränen fortzuwischen. Er ließ sie als Zeichen seiner Trauer auf dem Gesicht. »Bei welcher Glaubensprüfung hat er versagt, Seherin? Bei welcher Prüfung? Er war noch ein Junge.«
    Seherin antwortete ihm nicht.
    Benommen und gefühllos ging er zu Anmut. Als er feststellte, dass sie noch lebte, war es, als wäre er wiederauferstanden. Seine Tränen verdoppelten sich.
    Â»Sie ist am Leben«, sagte er aufgeregt. Mit einer zittrigen Hand injizierte er ihr das Adrenalin, und sie keuchte, atmete tief ein. Erleichterung durchflutete ihn, als er zusah, wie sich ihre Brust hob und senkte. Er hob sie hoch und umarmte sie fest.
    Â»Zwei-Klingen ist fast tot«, sagte Läufer hinter ihm. »Jägerin scheint es besser zu gehen.«
    Â»Lasst Zwei-Klingen hier«, sagte Seherin. »Und Segen und Gabe auch. Nehmt Jägerin mit.«
    Â»Nein«, sagte Soldat und wirbelte zu ihr herum. »Wir lassen die Kinder nicht im Stich.«
    Â»Es sind nicht deine Kinder«, sagte Läufer.
    Â»Es sind unsere Kinder«, spie Soldat über die Schulter. »Seherin?«
    Â»Sie sind zu Mutter gegangen«, sagte Seherin. »Ihre Leiber sind nicht von Belang.«
    Â»Für dich«, sagte Soldat.
    Â»Für sie«, entgegnete Seherin. »Wir müssen uns beeilen, Soldat. Wir können die Toten nicht mitnehmen, bloß die Lebenden.«
    Er starrte Segen und Gabe an und wusste, dass sie recht hatte. Er hasste sie dafür, dass sie recht hatte. Er drehte sich um und ließ seinen Zorn an Läufer aus. »Ein Wort über sie, und du stirbst.« Er trat vor und drängte sein Gesicht dicht vor Läufers. »Nur ein Wort … Lass es darauf ankommen, Läufer.«
    Kaum kontrollierte Emotionen sorgten dafür, dass Läufers Auge krampfhaft zuckte. Vor Wut zog er die Lippen von den Zähnen zurück.
    Gleichwohl, das war nur ein schwacher Vergleich zu dem, was Soldat empfand. Kummer nährte seinen Zorn, verstärkte ihn. Er würde Läufers Inneres nach außen kehren, in seinem Blut baden …
    Â»Es reicht«, sagte Seherin. »Es sind schon zu viele umgekommen. Es reicht, Soldat.«
    Ohne seinen Blick von Läufer abzuwenden, sagte er zu ihr: »Möglicherweise hast du ja nicht immer recht, Seherin.«
    Sie lächelte. »Aber was, wenn doch, Soldat?«
    Darauf erwiderte er nichts. Er ging zur kleinen Anmut, die tief und regelmäßig atmete. Bei seiner Berührung stöhnte sie. Er hob sie hoch und wiegte sie in den Armen. »Hol Jägerin«, sagte er zu Läufer. »Ich kümmere mich um Anmut.« Er musterte Zwei-Klingen. Sein Atem ging schnell. Seine Haut pulsierte. Ihm blieb nicht mehr viel Zeit. Soldat empfand nichts für ihn. Er konzentrierte sich vollkommen auf Anmut.
    Läufer wuchtete Jägerin über seine Schulter, und Soldat trug Anmut. Soldat setzte sie behutsam in den Gleiter, der ans Frachtraumschott geschnallt war. Läufer lud Jägerin neben ihrer Tochter ein.
    Â»Du übernimmst das Steuer, Soldat«, sagte Seherin. Sie setzte sich neben ihn, während Läufer auf der Rückbank bei Jägerin und Anmut Platz nahm.
    Soldat öffnete die Frachtraumluke und startete den Gleiter, der von seinen Schubdüsen vom Boden hochgehoben wurde. Von draußen strömte warme Luft in den Frachtraum, die nach Vegetation roch, mit einem schwachen Hauch von fernem Holzfeuer. Insekten pfiffen und zirpten, allesamt die Geräusche und Gerüche einer lebendigen Welt. Soldat genoss es. Er wünschte, Anmut hätte es sehen können.
    Als sie den Manteljäger verließen, stieg eine Schar kleiner fliegender Tiere, vermutlich aufgescheucht durch das Auftauchen des Flitzers, von einem Baum in der Nähe empor und schwang sich zum Himmel hinauf.
    Â»Vielleicht tragen sie die Seelen der Toten zu Mutter«, meinte Seherin.
    Soldat sagte nichts, sondern verfolgte einfach, wie sie davonflogen, und beneidete sie um ihre Freiheit.
    Jaden fand Khedryn und Marr im Cockpit der Schrottkiste .
    Â»Wir verlassen in Kürze den Hyperraum«, sagte Khedryn.
    Â»Gut«, erwiderte

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