Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Wars 8482 Dunkle Flut

Star Wars 8482 Dunkle Flut

Titel: Star Wars 8482 Dunkle Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kemp Paul S
Vom Netzwerk:
Mond mit seiner Klonfabrik war jahrzehntelang das Zuhause der Gemeinschaft gewesen. Er und die anderen Klone waren Versuchsobjekte imperialer Wissenschaftler gewesen. Sie lebten in Käfigen aus Transparistahl, ihr Dasein eine endlose Reihe von Tests, Fragen, Nadeln, Training.
    Es war grässlich gewesen, aber zumindest hatten sie eine Struktur gehabt, einen Zweck. Jetzt hatten sie keins von beidem.
    Die Wissenschaftler wollten einen einzigartigen Machtnutzer klonen, und in gewisser Weise hatten sie Erfolg gehabt. Doch ihr Erfolg war ihr Verderben gewesen. Die Gemeinschaft hatte ihre Freiheit durch Mord erlangt, indem sie alle anderen in der Anlage getötet und sie Mutter geopfert hatten.
    Nun folgten sie Seherins Versprechungen ins Dunkel des Weltalls. Und wohin würden sie fliegen? Zuerst nach Fhost. Dann zu Mutter.
    Vielleicht waren Soldats Möglichkeiten doch nicht so grenzenlos, wie er angenommen hatte. Vielleicht hatte er früher einen größeren Zweck, mehr Struktur gehabt, als ihm bewusst gewesen war.
    Die Displays zeigten, dass das Schiff die Gravitationsquellen hinter sich gelassen hatte. Soldat ließ den Blick ein letztes Mal über das System schweifen, über den fernen roten Stern, über die Gasriesen.
    Seherin betrat das Cockpit und schmiegte ihren schlanken Körper in den Kopilotensessel. »Das Universum ist groß, und du fühlst dich allein«, sagte sie.
    Soldat versuchte, seine Überraschung zu verbergen. Seherin hatte seine Gedanken treffend zum Ausdruck gebracht.
    Â»Du brauchst nicht allein zu sein, Soldat. Du sonderst dich von uns ab, von Mutter. Das musst du nicht.«
    Nicht zum ersten Mal fragte Soldat sich, ob Seherins empathisches Gespür dem der übrigen Klone überlegen war.
    Â»Ich fühle mich nicht allein«, log Soldat. »Ich bin einer von euch. Ich passe auf euch auf, ich beschütze euch alle.«
    Â»Das tust du zum Wohl der Kinder. Nicht für den Rest von uns.«
    Einmal mehr hatte Seherin die Wahrheit gesagt. Er hatte selbst keine Kinder, aber Anmut, Gabe und Segen waren ihm so wichtig, als wären sie seine eigenen. Falls die Klone überhaupt einen Zweck hatten, dann wurde er durch die Kinder verkörpert. Er wollte, dass sie ein anderes Leben hatten als das, das er und die anderen zu erdulden gezwungen gewesen waren.
    Nicht bereit, mit Seherin weiter über die Angelegenheit zu diskutieren, wechselte er das Thema. »Die Koordinaten von Fhost sind im Navicomputer, und wir sind frei von Gravitationsquellen. Ich fahre den Hyperantrieb hoch.«
    Seherin sah ihn an, doch er ignorierte sie, als er den Sprung vorbereitete. Er streckte die Hand aus, um das Licht im Cockpit zu dimmen. Bei seiner Flugausbildung in den Simulatoren der Einrichtung hatte man ihm beigebracht, dass es einen in den Wahnsinn treiben konnte, wenn man zu häufig in den Strudel des Hyperraums blickte.
    Seherin ergriff seine Hand und ließ sie nicht wieder los. »Ich will es sehen«, sagte sie.
    Ihre Berührung erregte ihn, und er malte sich aus, dass sie das wusste. »In Ordnung.«
    Als der Sprungindikator grün anzeigte, aktivierte er den Hyperantrieb. Punkte von Sternenlicht zogen sich zu Strichen in die Länge, dann verschwanden die Linien im blauen Wirbel des Hyperraums.
    Seherin stockte der Atem, ihre Hand fest um die seine geschlossen. »Es ist wunderschön.«
    Die ganzen Strudel und Wirbel bereiteten Soldat Übelkeit, aber er sagte nichts. Als er seine Hand zurückzog, schien Seherin es nicht zu bemerken. Ihre Begeisterung erfüllte das Cockpit.
    Â»Wir werden Fhost in Kürze erreichen«, sagte er.
    Sie nickte und starrte mit großen Augen auf das Blau hinaus.
    Â»Ich werde nach den anderen sehen«, sagte er und stand auf. Durch ihre Verbindung zueinander konnte er den emotionalen Zustand der anderen Klone fühlen. Das Medikament hatte sie beruhigt, aber das würde nur für kurze Zeit so bleiben. Der Wahnsinn warf einen Schatten über ihren Geist, die Krankheit einen Schatten über ihre versagenden Leiber.
    Er hoffte, dass Seherin recht hatte. Er hoffte, dass Mutter sie heilen würde. Besonders die Kinder.

5. Kapitel
    Seherin saß im Cockpit und schaute während ihrer gesamten Zeit im Hyperraum hinaus. Ihr Schweigen nervte Soldat. Sie beobachtete mit starrem Blick die vorbeiziehenden Strudel, als wäre in ihnen irgendetwas Aufschlussreiches verborgen. Er beschäftigte sich damit, Diagnosen

Weitere Kostenlose Bücher