Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Titel: Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Miller
Vom Netzwerk:
erdulden müssen. Er wusste es. Er wusste es. Und trotzdem konnte er nicht widerstehen …
    Bail rutschte zu ihm herunter und brachte eine Flut von Erde und Geröll mit. Seine Lippe war wieder aufgeplatzt, die Nase und Hände voller Abschürfungen und sein ohnehin zerrissenes Hemd über der linken Schulter völlig zerfetzt. Sein linker Arm hing unbeholfen herunter, und sein verzerrtes Gesicht war voller Blut. Aber er hatte immer noch den Gürtel um, an dem das Lichtschwert baumelte.
    »Verdammter Narr! Ich sagte doch, dass Ihr Euch nicht bewegen sollt!«, brüllte Bail. »Ist Euch etwas passiert? Ich kann gar nicht glauben, dass Ihr noch am Leben seid!«
    Wie lange würde er wohl vor den Angriffen der Sith verschont bleiben? Nicht lange, ganz bestimmt nicht lange. Uns läuft die Zeit davon …
    »Ja. Ich bin noch am Leben. Helft mir aufzustehen.«
    »Aufstehen? Obi-Wan …«
    »Bail«, erwiderte er scharf. »Während ich Schmerzen habe, kann ich denken. Im Moment tut mir so ziemlich alles weh, also wollen wir keine Zeit verschwenden, ja?«
    Bail presste die blutigen Lippen aufeinander. »Na gut. Ich helfe Euch beim Aufstehen.«
    Das Ganze wurde zu einer äußerst interessanten Erfahrung. Sein Denken wurde eindeutig angeregt, als sein linkes Knie und der rechte Schenkel schmerzhaft protestierten, und in seinem Kopf schien eine Nähmaschine mit einer dicken, besonders stumpfen Nadel bei der Arbeit zu sein.
    »Gut, dass Ihr Jedi-Kleidung tragt«, meinte Bail und nahm die Verletzungen in Augenschein. »Die hat Euch vor dem Schlimmsten bewahrt, aber Ihr seid trotzdem ziemlich mitgenommen.«
    »Solange ich nicht aus einer Hauptschlagader blute, ist alles in Ordnung«, erwiderte Obi-Wan und ließ den Blick auf die andere Seite der Schlucht und nach oben zum Sith-Tempel wandern. Ganz tief drinnen in seinem Kopf, kaum hörbar, weil der Schmerz alles übertönte, begann wieder eine bösartige Stimme zu raunen …
    »Los, kommt«, sagte er und tat einen humpelnden Schritt auf den Abhang zu. Er wurde von einer neuen Woge des Schmerzes erfasst, und die Stimme in ihm verstummte. »Ehe es zu spät ist!«
    »Wartet einen Augenblick«, bat Bail. »Ihr wollt tatsächlich jetzt da raufklettern?«
    Er blieb stehen und schaute über die Schulter. »Natürlich. Warum fragt Ihr? Was schlagt Ihr denn vor?«
    »Obi-Wan!«, stieß Bail fassungslos hervor. »Habt Ihr den Verstand verloren?«
    Schlurfend drehte sich Kenobi um, um den Senator von Alderaan anzuschauen. »Nein, Bail, habe ich nicht. Wider alle Erwartung und höchstwahrscheinlich nur vorübergehend habe ich ihn wieder zurückgewonnen. Ihr seid unterernährt, leidet unter Schlafentzug und habt wahrscheinlich eine Gehirnerschütterung, aber ich will, dass Ihr mir ganz genau zuhört. Wenn ich diesen kurzen Moment der Klarheit nicht nutze, wird das nächste Mal, wenn ich den Bezug zur Realität verliere, wohl das letzte Mal sein. Ich muss in diesen Tempel. Ich muss etwas finden, das mir, das uns hilft, diesen Planeten zu verlassen. Ich muss …«
    Stirb , Jedi . Stirb , Jedi . Stirb , Jedi , stirb …
    »Nein!«, brüllte er und schlug sich mit der geballten Faust auf das verletzte Knie. Der Schmerz war unerträglich. Er wäre gestürzt, hätte Bail nicht seinen Arm gepackt. Seinen verletzten Arm. Die Flammen der lodernden Feuersbrunst schlugen nur noch höher.
    Mit zusammengebissenen Zähnen und brennenden Augen legte er Bail eine Hand auf die Schulter. »Hört auf zu diskutieren, Senator. Wir sind nicht auf Coruscant, und dies ist kein Thema für endlose Senatsdebatten. Ich versuche, uns das Leben zu retten. Werdet Ihr mir jetzt also helfen oder nicht?«
    Das Entsetzen hatte Bail völlig verstummen lassen, sodass er Kenobi nur anschauen und nicken konnte. Der arme Kerl sah total geschafft aus.
    »Okay, Meister Kenobi«, erklärte der Senator schließlich und mit bebender Stimme. »Ihr seid der Jedi. Wir machen es so, wie Ihr es sagt.«
    Es gelang ihnen, auf der anderen Seite der Schlucht hochzuklettern.
    Längst waren sie über den Moment hinaus, da es ihnen noch etwas ausgemacht hätte, ob sie schimpften, fluchten oder aufschrien, als sie sich schließlich über den bröckelnden Rand auf das ausgedörrte Gras zogen. Und dann krochen sie so weit vom Abhang weg, bis sie sicher sein konnten, nicht noch hinunterzustürzen. Als sie das endlich auch noch geschafft hatten, brachen sie nach Luft ringend zusammen. Sie schluchzten förmlich vor Erleichterung im Schatten des unheilvollen

Weitere Kostenlose Bücher